Lukasz Czepiela: „Hier in Dubai ist so viel möglich“.
Luke Czepiela hat sein gesamtes Leben damit verbracht, die Grenzen der Luftfahrt auszuloten. Letzten Monat gelang dem 39-jährigen Polen ein weiteres Kunststück, ein neuer Meilenstein und Weltrekord: Luke Czepiela landete als erster Mensch in der Geschichte ein offizielles Flugzeug auf dem Hubschrauberlandeplatz des Burj Al Arab Jumeirah in Dubai. Also knapp 200 Meter über dem Wasser, oder der Erde.
Lukasz, wie geht es Dir nach der erfolgreichen Landung?
Lukasz Czepiela: Um ehrlich zu sein, ich könnte nicht glücklicher sein. Ganze zwei Jahre habe ich daran getüftelt … der dritte Versuch, und wir haben es geschafft. Wir haben es geschafft, ein Flugzeug auf einem Hubschrauberlandeplatz gut 200 Meter über der Erde erfolgreich zu landen … auf dem kultigsten, dem schönsten Gebäude der Welt. Das ist alles absolut fantastisch. Ich könnte nicht glücklicher sein!
Mein Team und ich, wir haben heute angefangen Geschichte geschrieben!
Du hast eben erwähnt, es war der dritte Versuch. Bei den anderen Versuchen musstest Du wieder durchstarten. Warum hast Du es diesmal gewagt?
Lukasz Czepiela: Dieser Anflug fühlte sich von Anfang an so perfekt an. Ich war so zufrieden über diesen Anflug, dass ich sagte: Okay, lasst es uns jetzt machen!
Als ich die Klappen geschlossen hatte und guten Grip unter den Reifen spürte, hielt ich das Flugzeug etwa 4 Meter vor der Kante an und fing direkt an, in den Funk zu schreien. Ich habe keine Ahnung, was ich gesagt habe, aber es musste raus.
Und was macht diese Stelle zur Landung so schwierig?
Lukasz Czepiela: Das ist keine leichte Aufgabe. Bei einer normalen Landung mit einem Flugzeug hat man alle Hinweise und hier ist man knappe 200 Meter über der Erde … 200 Meter bei null Bremsweg … das ist wirklich sehr, sehr schwierig. Aber ich habe ein unglaubliches Team an meiner Seite, hier in Dubai. Es ist unglaublich, dieses Glück nun mit diesen Menschen zu teilen. Sie waren der Rückhalt.
Ich denke, dass wir mit dieser Landung eine Tür in Dubai geöffnet haben. Ich hoffe, eine großartige fliegende Szene wird hier in der Zukunft entstehen. Hier in Dubai ist so viel möglich … natürlich hoffe ich, dass ich hier mitten drin sein werde.
Gab es so etwas wie ein Zeitfenster oder ähnliches für die Landung?
Lukasz Czepiela: Wir brauchten beim Wind ganz exakt 7 Knoten. Bei den beiden anderen Anflügen war dieses Fenster nicht offen, beim dritten Anflug hörte ich nur, dass es 7 Knoten sind. Da war die Aufregung weg, ich war voll konzentriert.
Wie wirst Du Dich für den Rekord denn nun belohnen?
Lukasz Czepiela: Die beste Belohnung für die Landung war der Start. Es hat mir so viel Spaß gemacht, das Flugzeug abzusetzen, fast auf Meereshöhe zu tauchen und dann Kunstflug zu machen. So nah am Burj al Arab, absolut fantastisch! (Red Bull/SW)
Foto: Samo Vidic / Red Bull Content Pool