Loïc Duval: „Wir haben in Le Mans noch eine Rechnung offen“.
Die Planungen von Peugeot für die Rückkehr in den Motorsport auf der Langstrecke nehmen immer mehr Gestalt an: So hat die französische Löwenmarke mittlerweile die Namen der sieben Piloten beannt, die für das Team bei der Langstrecken-WM (FIA WEC) sowie bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start gehen. Einer dieser Piloten ist Loïc Duval, u.a. FIA WEC-Weltmeister und Sieger in Le Mans.
Herr Duval, was hat Sie motiviert, bei dem Comeback von Peugeot in Le Mans und auf der Langstrecke dabei zu sein?
Loïc Duval: Als ich im Jahr 2008 zum ersten Mal in Le Mans dabei war, wurde ich großer Fan dieses ganzen Rennens und somit auch des Langstreckenrennsports. Ich hatte das Glück, in den Jahren 2010 sowie 2011 einen Peugeot in Le Mans zu fahren. Als ich nun mit bekam, dass Peugeot zurückkommt, wusste ich, dass dieses Comeback etwas ist, bei dem ich wirklich dabei sein möchte.
Haben Sie in Ihrer erfolgreichen Karriere schon einmal ein Erlebnis mit Ihren zukünftigen Teamkollegen geteilt? Wenn ja, welche und mit wem?
Loïc Duval: Der Pilot, den ich bisher am besten kennengelernt habe, ist Jean-Eric. Als er noch in der Formel1 war und in der Schweiz lebte, kam er sehr oft zu mir nach Hause und wir haben richtig viel Zeit verbracht. Wir haben im Winter in Chamonix zusammen trainiert. Wenn er heute in der Formel E fährt, schreien meine Kinder seinen Namen, wenn sie ihn im TV sehen.
Was bedeuten Motorsport bei Langstreckenrennen, dazu noch die legendären 24 Stunden in Le Mans für Sie genau?
Loïc Duval: Es repräsentiert alles für mich. Ich war schon immer ein absolut großer Fan von Teamsportarten. Im Einsitzer-Rennsport hat man niemals dieses Gefühl, etwas mit seinen Teamkollegen zu teilen. Aber die Langstreckenrennen erfüllen alle Kriterien, die ich im Motorsport haben wollte: Atmosphäre, Emotionen, Teamgeist. Le Mans ist ein riesiges und schwieriges Rennen, eine Ikone.
Wenn ich nun also „24 Stunden von Le Mans“ sage, antworten Sie?
Loïc Duval: Der Gral! Im Motorsport gibt es nur wenige Rennen, die jeder kennt: Monaco in der Formel1, das Indy 500, aber Le Mans ist das Beste vom Besten. Vielleicht liegt das daran, dass ich Franzose bin. Aber die Herausforderung für die Menschen und für die Boliden, diese extrem hohen Geschwindigkeiten mit einer solchen Konstanz zu erreichen, das ist unglaublich! Und dieses schnelle Fahren bei Tag und bei Nacht ist auch etwas recht Außergewöhnliches.
Welcher Moment in der langen erfolgreichen Motorsporthistorie von Peugeot hat sich am meisten in Ihr Gedächtnis eingebrannt?
Loïc Duval: Ich erinnere mich, dass ich 2010 mit dem Peugeot 908 in Le Mans war. Zwei Stunden vor dem Ende des Rennens erlitten wir einen technischen Defekt, während wir auf dem Weg zu einem Podiumsplatz waren. Das hat mir wirklich das Herz gebrochen und es war schwer zu schlucken. Auf der anderen Seite hat damit für mich alles begonnen… Wir haben in Le Mans noch eine Rechnung offen und es ist an der Zeit, das Rennen gemeinsam zu gewinnen.
Welches Auto von Peugeot würden Sie gerne heute einmal fahren?
Loïc Duval: Der Peugeot 905 ist so ein schönes Auto und ich würde ihn gerne in Le Mans fahren. Ich bin Fan von historischen Rennen.
Abseits des Sports: Was ist denn Ihr Lieblingsessen?
Loïc Duval: Mein absolutes Lieblingsgericht ist Blanquette de veau (ein regional, traditionelles Kalbsragout), aber nur von meiner Mutter.
Und was ist die beste Mahlzeit vor einem anstrengenden Rennen?
Loïc Duval: Ein Tomaten-Mozzarella-Teller mit etwas Pasta und Lachs, gefolgt von einem frischen Obstsalat. Immer nur kleine Portionen.
Was würden Sie als Ihre beste Eigenschaft angeben?
Loïc Duval: Ich hinterfrage mich immer selbst. Konstruktive Kritik, wenn ich etwas mache, analysiere ich, wie ich es besser machen kann. (Peugeot/SW)
Foto:Peugeot WEC Copyright Peugeot
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