Lia Block: „Ich bin mit Rallye und Rallycross aufgewachsen“.
Lia Block hatte beim ersten Island X Prix auf Sardinien ihr Debüt in der Extreme E gegeben. Damit schloss sich ein familiärer Kreislauf, denn ihr Vater Ken Block war der Rennfahrer, der als erster den ODYSSEY 21 in einem Wettkampf gefahren war. Nun sitzt also seine erst 17-jährige Tochter für Carl Cox Motorsport im identischen Fahrzeug. Und Lia Block wird die Saison 2023 ist der Extreme E zu Ende fahren.
Lia, wie würdest Du Dein Debüt in der Extreme E in Worte fassen?
Lia Block: Ich habe es sehr genossen! Ich hatte keine hohen Erwartungen an mich selbst … eine neue Serie, neue Konkurrenten und ein ganz neues Fahrzeug. Das Fahrzeug war sehr cool und mit nichts zu vergleichen, was ich je zuvor gefahren bin. Insgesamt habe ich sehr viel gelernt und ich genieße es, in der Extreme E zu sein.
Was sind Deine wichtigsten Erkenntnisse?
Lia Block: Ich konnte einige gute Rundenzeiten fahren, und es war toll, auch schon eine gewisse Konstanz zu zeigen. Da ich so jung bin, denke ich mir, dass ich nicht so viel Angst habe … ich denke mir aber auch, Motorsport ist Motorsport und einige Sachen sind von Serie zu Serie übertragbar. Andere Sachen sind dafür neu, doch für Rennfahrerinnen und -fahrer schneller zu lernen, da sie nicht komplett neu sind. Irgendwie kennt man sich in der Materie aus.
Obwohl Du jung bist, hast Du viel probiert. Wie ist der Vergleich?
Lia Block: Obwohl ich finde, dass man einige Sachen von Rennserie zu Rennserie übertragen kann, vergleiche ich die Rennserie nie untereinander. Ich kann also nur sagen, dass mir die Extreme E richtig viel Spaß gemacht hat. Gerne mehr davon!
Wolltest Du schon immer Rennen fahren?
Lia Block: Ich bin mit Rallye und Rallycross aufgewachsen. Ich war einfach immer dabei. Als ich elf Jahre alt wurde, ließ mich mein Vater zunächst an Offroad-Rennen in den USA teilnehmen, dann ging ich zum Kartsport über und so weiter. Ich liebe es auf jeden Fall sehr, und will nichts anderes.
Mit Deinem Debüt hat sich ein familiärer Kreis geschlossen. Dein Vater war der erste Rennfahrer, der das Fahrzeug bei der Rallye Dakar 2020 im Wettbewerb gefahren ist. Wie fühlt es sich diese Verbindung zum Vater an?
Lia Block: Es war super cool, dass mein Vater den ODYSSEY 21 bei der Rallye Dakar damals wirklich gefahren ist. Es ist absolut erstaunlich, dass ich das gleiche Fahrzeug fahren darf wie er, obwohl er niemals selbst in der Extreme E gefahren war. Es ist ein sehr, sehr cooles Gefühl … ja, es ist ein wunderschöner Moment.
Ist Motorsport ein Vermächtnis für Dich?
Lia Block: Nein, ich bin zwar damit aufgewachsen, habe es jedoch von Anfang an geliebt. Mir wäre niemand in meiner Familie böse gewesen, wenn ich mich nicht für den Motorsport begeistert hätte. Von daher sehe ich die Extreme E jetzt als meinen nächsten Schritt in meiner eigenen Karriere an. Ich führe nichts fort, denn ich muss die Fahrzeuge immer noch selbst fahren.
Du wirst die restliche Saison 2023 in der Extreme E für Carl Cox Motorsport an den Start gehen. Was für Ziele verfolgst Du im Motorsport?
Lia Block: Ich bin noch ein bisschen jung und habe noch nicht alle Motorsportarten ausprobiert, aber mein Traum wäre es, eines Tages einmal Weltmeisterin zu sein. Ich bin mir nicht sicher, in welchem Bereich, aber so ein Titel wäre sehr schön. (SW)
Foto:JULY 07: Lia Block (USA), Carl Cox Motorsport during the Island X-Prix on July 07, 2023. (Photo by Colin McMaster / LAT Images)