Laurent Mekies, Otmar Szafnauer und Franz Tost: „Es gab direkt viel Grip“.
Eigentlich hätte die Formel 1 an diesem Wochenende in Japan gastieren sollen, die anhaltende Pandemie führte erneut zur Absage im Land der aufgehenden Sonne. Doch die FIA hat einen Ersatz für dieses Wochenende gefunden, die Teams werden in der Türkei um Punkte fahren. Auf der virtuellen PK stellten sich Laurent Mekies (Ferrari), Otmar Szafnauer (Aston Martin) und Franz Tost (AlphaTauri) den Fragen.
Franz, sowohl Monza als auch Sotschi waren schwierig. Was sind Ihre Ziele für dieses Wochenende in der Türkei?
Franz Tost: Die letzten zwei Rennen nicht zu wiederholen, denn Monza und Sotschi waren wirklich ein Alptraum. Wir haben keine Punkte geholt, viel zu viele Fehler und Defekte verursacht. Ich hoffe, dass wir hier wieder in die Punkte fahren können.
Vor allem in Sotschi sah das ganze Paket konkurrenzfähig aus. Welche Lehren ziehen Sie aus solch einem Rennwochenende?
Franz Tost: Sotschi war ein schwieriges Rennen, als der Regenschauer kam haben wir beschlossen mit Pierre draußen zu bleiben … eine völlig falsche Entscheidung, wie wir jetzt wissen. Wenn Regen kommt, ist es immer schwierig abzuschätzen, wie viel Wasser herunterkommt, und wir dachten, nach dem ersten Schauer würde es aufhören. Daher haben wir beschlossen, mit Pierre draußen zu bleiben. Es war eine falsche Entscheidung, wir hätten die Intermediates früher nehmen müssen, so wäre er in einer besseren Position gewesen.
Wie wollen Sie es künftig verbessern?
Franz Tost: Zunächst einmal setzen wir uns zusammen und analysieren, was wir falsch gemacht haben und was wir in Zukunft besser machen müssen. Wir hatten ein paar Meetings, um die Arbeit an der Strecke zu verbessern, vor allem während des Rennens, wenn dort solche Bedingungen herrschen … und ich hoffe, dass die Entscheidungen, die wir getroffen haben, positiv sind, wenn wir noch einmal in eine solche Situation kommen sollten, um einfach deutlich besser aufgestellt zu sein.
Laurent, wie sieht es mit der Haftung hier aus?
Laurent Mekies: Eigentlich war von Anfang an viel Grip hier. Ich weiß, dass es nach dem letzten Rennen viele Fragen gab. Letztes Jahr waren wir alle sehr überrascht über das niedrige Niveau, obwohl wir alle wussten, dass es das Ergebnis der sehr späten Erneuerung der Strecke war. Aber ich muss allen beteiligten Personen heute gratulieren, denn es scheint wieder normal zu sein. Ich denke, dass alle Fahrer im Vergleich zum letzten Jahr ein viel mehr Grip genießen konnten. Wir werden sehen, wie es sich im Laufe des Wochenendes entwickeln wird, aber wir sind auf jeden Fall in einer besseren Position als in 2020.
Das neue Aggregat hat mit Charles in Sotschi ein ganzes Rennen absolviert. Was haben Sie dort darüber gelernt?
Laurent Mekies: Das Hauptziel dieses neuen Hybridsystems bestand für uns darin, einen Teil der Arbeit, die wir für das nächste Jahr leisten werden, vorwegzunehmen. Wir haben also versucht, die Richtung der Entwicklung zu bestätigen, die wir bei der PU-Entwicklung für das nächste Jahr eingeschlagen haben. Wir haben es nur bei Charles eingebaut, es hat das ganze Wochenende über reibungslos funktioniert, was das erste Ziel war. Was die Leistung angeht, war es kein Durchbruch … es sind kleine Schritte … trotzdem war es ein Schritt in die richtige Richtung, und wir werden an diesem Wochenende hier in Istanbul mit Carlos den nächsten Schritt machen.
Ist es denn der richtige Zeitpunkt bei Carlos?
Laurent Mekies: Ich denke, wenn man die Leute von der Strategie befragt, wann denn der optimale Zeitpunkt dafür ist, werden sie immer sagen, dass sie es so früh wie möglich machen wollen, weil man die Strafe in Kauf nehmen und dann so viele Rennen wie möglich von der neuen PU profitieren möchte. Die kurze Antwort lautet: Wenn man sich dazu entschlossen hat, sollte man es so früh wie möglich tun, wenn man dazu denn in der Lage ist. Genau das haben wir getan. Und im Vergleich zu unserem ursprünglichen Plan haben wir es mit Charles letzte Woche recht früh getan, und jetzt tun wir es mit Carlos!
Otmar, Lance stand im letzten Jahr auf der Pole, „Checo“ verpasste knapp den Sieg und fuhr für Racing Point auf P2. Geben diese Erinnerungen dem Team Auftrieb, für dieses Wochenende?
Otmar Szafnauer: Letztes Jahr war es komplett anders, wenn man sich an die sehr nassen Bedingungen und die sehr rutschige Strecke erinnert. Ich denke, dass es dieses Jahr anders sein wird. Wir erinnern uns noch gut daran … letztes Jahr war großartig für das Team, aber ich denke, dass es dieses Jahr anders sein wird!
Ihre Piloten sahen in den letzten Rennen im direkten Kampf nicht gut aus, vor allem in Sotschi. Mussten Sie einzugreifen?
Otmar Szafnauer: Nein. Sie haben danach darüber gesprochen und ich war dabei. Lance hat sich entschuldigt. Er hat nicht gesehen, dass Seb an ihm vorbeigefahren ist, als er rübergefahren ist um die Kurve zu nehmen. Also gab es keinen wirklichen Grund … sie sind völlig in Ordnung!
Martin Whitmarsh hat vergangenen Freitag angefangen. Wie wirkt sich seine Ankunft im Team für Sie nun aus?
Otmar Szafnauer: Martin kam am Freitag an, er war also nur ein paar Tage vor Ort, bevor ich hierher kam. Er lernt das Team, einige der anderen strategischen Dinge kennen, für die er eingestellt wurde, während wir uns also auf den Weg machten. Es passiert gerade viel im Team und wir heißen Martin willkommen. Er kann mit seiner Erfahrung helfen. Wir bauen eine neue Fabrik, zum Beispiel mit neuem Windkanal, es passiert eine Menge in der Basis, selbst wenn wir bei den Rennen sind. (FIA/SW)
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