Jost Capito, Otmar Szafnauer und Franz Tost: „Wir können uns neu beweisen“.
Von Spa-Francorchamps geht es ohne Pause weiter nach Zandvoort. Der Kurs in den Niederlanden weckt durch seine flüssigen Kurven samt seiner Steilkurven ein „Old School Feeling“. Auch durch die Lage ist die Strecke einzigartig, eingebettet in den Dünen, direkt am Strand an der niederländischen Westküste. In der virtuellen PK: Jost Capito (Williams), Otmar Szafnauer (Alpine) und Franz Tost (AlphaTauri).
Otmar, die Vertragssituation um Oscar Piastri ist geklärt. Sie akzeptieren die Entscheidung. Aber waren Sie überrascht?
Otmar Szafnauer: Zu Beginn kannte ich nicht alle Argumente der anderen Seite. Danach hat es, wie jeder weiß, vier Tage gedauert. Es gab gute Argumente auf beiden Seiten. Als ich rausging, dachte ich, es stünde 50:50. Wie sich herausstellte, wurde nicht zu unseren Gunsten entschieden.
Bleibt Oscar Piastri bis Jahresende bei Alpine?
Otmar Szafnauer: An diesem Wochenende ist er noch da. Am Montag werden wir uns mit ihm zusammensetzen und entscheiden, wie es weitergehen soll.
Was für einen Piloten such Sie denn nun?
Otmar Szafnauer: Ich denke, wir haben das Glück, dass wir eine große Nachfrage nach unserem Platz haben. Wir werden uns also etwas Zeit nehmen und abwägen, aber es ist wie bei jedem anderen auch: Man will den schnellsten Fahrer, den man bekommen kann, einen mit Erfahrung, Konstanz und Geschwindigkeit. Wir werden ansehen, wer für die Rolle in Frage kommt.
Jost, haben Sie mit Oscar Piastri gesprochen?
Jost Capito: Wir haben mit einigen Fahrern für 2023 gesprochen, wir hatten also einige Optionen. Natürlich hätte auch Oscar eine Option sein können. Aber das war in einem frühen Stadium der Saison, um herauszufinden, was 2023 geht.
Und was bedeutet das für Nicholas Latifi?
Jost Capito: Dies verrate ich hier nicht …
Wünschen Sie sich denn mehr Beständigkeit?
Jost Capito: Ich denke, er muss sein Potenzial zeigen … er hat das Potenzial, was er ja in Silverstone und Ungarn gezeigt hat. Dort war es großartig, letzte Woche war es nicht gut, also hat er hier eine weitere Chance, sich neu zu beweisen.
Franz, in Kanada hatten Sie darauf verwiesen, dass Pierre Gasly auch 2023 bei AlphaTauri fahren wird. Gilt die Aussage?
Franz Tost: Er hat einen Vertrag mit uns.
Würden Sie ihn jedoch an ein Team abgeben?
Franz Tost: Diese Entscheidung liegt in dem Fall ganz allein bei Red Bull.
Kommen wir zum Boliden. Was passt nicht?
Franz Tost: Wir haben Probleme auf Strecken mit mittelschnellen Kurven, wie etwa in Budapest oder in Zandvoort, wo das Wagen beim Bremsen und beim Einlenken im Scheitelpunkt zu instabil ist, untersteuert und daher die guten Rundenzeiten nicht zusammenkommen. Der Wagen ist in Hochgeschwindigkeitskurven viel besser, wie es in Spa war und hoffentlich auch in Monza sein wird. Ich hoffe wirklich, dass die Ingenieure eine relativ gute Abstimmung finden. (FIA/SW)
Foto: ©FIA