Jens Härtel: „Wir müssen die Spiele mit elf Mann beenden“.
Am Freitagabend treffen Eintracht Braunschweig und St. Pauli aufeinander. Es wird durch die geographische Lage auch gerne als Nordderby angesehen, doch so viel Derbycharakter ist in dieser Paarung nicht enthalten. Was jedoch nicht heißen soll, dass das Spiel keine Brisanz hat. Am Ende geht es um Punkte und die Ziele in der 2. Liga. BTSV-Trainer Jens Härtel unterschätzt St. Pauli auf der offiziellen PK nicht.
Herr Härtel, haben Sie die Platzverweise mittlerweile analysiert?
Jens Härtel: Wir haben sie aufgearbeitet. Es waren immer Fehlerketten, die dazu geführt haben, dass einer ein Foul ziehen musste. Es sind aber zu viele. Wenn man permanent in Unterzahl spielen muss und auch noch über einen längeren Zeitraum, ist es schwer Punkte zu holen. Es ist klar, dass wir die Spiele mit elf Mann beenden müssen. Es sind alle Jungs gefordert, eine saubere Zweikampfführung zu haben, so eine Situation im Verbund besser aufzufangen.
Wie ist die Personalsituation im Kader?
Jens Härtel: Die Auswahl ist größer geworden. Jannis Nikolaou fehlt gesperrt. Luc Ihorst wird eventuell noch ausfallen. Er hat zwei Tage ausgesetzt, weil er Probleme hatte. Das bedeutet, dass wir nun auch einmal die eine oder andere unangenehmen Entscheidung treffen müssen, da wir nun ein paar Spieler an Bord haben. Sebastian Griesbeck hat uns sein Go gegeben und uns mitgeteilt, dass er sich gut gefühlt hat. Wichtig ist für uns, dass er spielt. Er hat uns bisher als Sechs und Innenverteidiger gut getan. Florian Krüger ist einsatzbereit. Er hat drei Einheiten mit der Mannschaft absolviert, allerdings nicht viel Zeit gehabt, detailliert mit den Jungs zu arbeiten. Mit seinen 24 Jahren hat er aber Erfahrung. Ob es schon für die Startelf reicht? In der Defensive ist der Konkurrenzkampf mittlerweile angekommen. Es ist mehr Dampf auf dem Kessel und es spielt nicht jeder, der gesund ist. Ich bin gespannt, wie wir mit dieser Situation umgehen.
Wie sehen Sie den FC St. Pauli im bisherigen Saisonverlauf?
Jens Härtel: St. Pauli hat bisher sechs Punkte gesammelt, die vergangenen drei Spiele endeten alle mit 0:0. Das Team von Fabian Hürzeler ist sehr spielstark, bei dem die Abläufe stimmen, sowohl mit dem Ball als auch mit hoher Intensität gegen den Ball. Man sollte die Serie ohne eigenes Tor nicht zu hoch hängen. Sie hätten durchaus einige Treffer machen können, das haben die Chancen hergegeben. Es ist eine Mannschaft, die in allen Bereich gut ist. Sie kann flach und mit hohen Bällen spielen, agiert bei Standards gefährlich und bringt Wucht und Laufbereitschaft mit. Es wird auf einem Freitagabend in unserem Stadion für uns eine Herausforderung werden. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass wir die Zähler hierbehalten. Dazu müssen wir aber auch alles investieren, was wir haben. Wir müssen in allen Bereichen auf die 100 Prozent kommen. (Eintracht Braunschweig/TX)
Foto: Jens Härtel Copyright Eintracht Braunschweig