Jay Vine: „Es war so ein schöner Tag“.
Wenn Nebel bei der Vuelta a España 2022 herrscht, schlägt scheinbar die Stunde von Jay Vine. Wie schon vor zwei Tagen nutzte der 26-jährige Australier vom Team Alpecin-Deceuninck die „weiße Suppe“ und triumphierte diesmal an den teils steilen Hängen des Collau Fancuaya. Ebenfalls mit einer starken Leistung am Berg: Remco Evenepoel, der weiterhin das „rote Trikot“ trägt. Mehr dazu unter: www. lavuelta.es.
Jay, mittlerweile der zweite Etappensieg bei der Vuelta a España. Hattest Du mit einem weiteren Etappensieg spekuliert?
Jay Vine: Es ist absolut unglaublich zwei Etappen bei einer der großen Rundfahrten zu gewinnen. Ich glaube, ich habe nach meinem ersten Etappensieg vor zwei Tagen einfach viel mehr Selbstvertrauen. Der Affe sitzt nicht mehr auf meiner Schulter. Ich habe den heutigen Tag einfach genossen. Es war so ein schöner Tag!
Wie war die heutige Etappe?
Jay Vine: Am ersten Anstieg war ich mir nicht sicher, ob wir uns absetzen könnten, denn das Peloton schienen sehr aufmerksam zu sein. Ich beschloss, die ersten paar Wertungen anzupeilen. Im Tal hatten wir dann eine richtig gute Gruppe. Hier reifte der Gedanke an einen weiteren Etappensieg. Ich ging nicht mehr zwangsläufig auf die Punkte, die Etappe wurde zum Hauptziel.
Als Lutsenko seinen Antritt machte, war ich mehr oder weniger direkt im Hinterrad, also beschloss ich, zu folgen. Nachdem er sich abgesetzt hatte, musste ich mich 25 Minuten lang richtig anstrengen, so wie ich es auch schon vor zwei Tagen musste. Ich beschloss, den Druck zu erhöhen. Nach der nächsten Haarnadelkurve schaute ich nach hinten, dann war da niemand mehr.
Remco, nicht nur erneut das „rote Trikot“ verteidigt. Du hast erneut äußerst mutig attackiert. Was war der heutige Plan?
Remco Evenepoel: Ich glaube, ich habe gesagt, dass das Ziel darin besteht, keine Zeit zu verlieren und wenn sich eine Gelegenheit ergibt, Zeit zu gewinnen, ich diese nutzen will. Ich glaube, ich habe auf viele Jungs wieder Zeit herausgeholt, außer auf die beiden wichtigsten, Primoz und Enric. Mein Team war heute großartig, wir haben von Anfang an kontrolliert, und das war nicht einfach! Ein großes Kompliment an alle meine Teamkollegen, denn sie haben mich zu diesem Ergebnis gepusht. (TX)
Foto: ©ASO