James Key, Jan Monchaux und Mario Isola: „Wir alle wissen, was wir machen“.
In dieser Saison gastiert die Formel 1 zum 18. Mal auf dem Circuit Paul Ricard, am Sonntag zieht die Strecke mit Magny-Cours als dem häufigsten Austragungsort des Frankreich Grand Prix gleich. In der „Königsklasse des Motorsports“ wurde der Kurs schon in drei Varianten befahren, seit 2018 sind es 5,842 Kilometer. In der virtuellen PK: James Key (McLaren), Jan Monchaux (Alfa Romeo) und Mario Isola (Pirelli).
James, McLaren hat einige neue Teile für Frankreich dabei. Wie ist bisher das Feedback von Ihren beiden Piloten zu den Updates?
James Key: Die neuen Teile sind eine Art logische Weiterentwicklung des letzten großen Schritts, den wir in Barcelona gemacht haben. Die Karosserie sieht vielleicht ganz anders aus, aber eigentlich geht es um ähnliche Themen. Es ist also alles eine Art der Evolution, würde ich sagen, von dem, was wir bisher gemacht haben.
Ich glaube, wir haben ein sehr, sehr gutes Feedback bekommen. Jedoch glaube ich, es braucht ein ganzes Wochenende, um Dinge in der Größenordnung zu etablieren, denn es geht auch um Böden und andere Details. Aber die Daten bestätigen, dass es wirklich das ausmacht, was wir im Großen und Ganzen uns erhofft hatten.
Sie haben kürzlich gesagt, dass das Team weiß, was es mit dem Boliden noch zu machen hätte. Was meinten Sie damit?
James Key: Ich denke, nicht nur wir, sondern wir alle wissen, was wir mit unseren Boliden machen wollen. Das Schwierige ist, es dann auch zu machen. Wir können durch die Daten genau verstehen, wo die Defizite liegen und die Kommentare der Piloten mit diesen verbinden, was der Bolide macht und wo seine Stärken liegen. Unser primäres Ziel ist es, die Schwachstellen zu beseitigen. Und wir können sehen und spüren, was wir als nächstes machen müssen.
Wie ist die Situation gerade bei Ihren zwei Piloten?
James Key: Lando befindet sich in vielerlei Hinsicht noch in einem frühen Stadium seiner Karriere, obwohl er immerhin schon drei Jahre bei uns als Pilot ist. Ich denke also, dass er sich immer noch weiterentwickelt, ständig neue Schritte macht und für uns einen großartigen Job macht. Das Tolle an ihm ist, dass er so konstant ist. Von einem Rennen zum nächsten ist er in der Lage, die Grenzen auszuloten, die richtige Abstimmung zu finden und uns zudem ein sehr gutes Feedback zu geben.
Daniel trägt genauso viel bei, sicherlich mit dem Feedback. Und sie haben ein sehr ähnliches Gefühl für den Boliden. Es ist also immer sehr gut, von zwei Piloten diese Korrelation zu bekommen. Wenn man an das Limit kommt, geht es natürlich um feinere Details. Und jeder Pilot hat eine andere Art von Sensibilität. Jeder Pilot hat in einer bestimmten Runde eine Grenze. Daher ist die Rückmeldung über das Gefühl, das sie haben, wenn sie wirklich hart an der Grenze fahren, etwas anders. Aber das Gesamtbild ist sehr ähnlich, und sie geben uns ein konsistentes Feedback.
Jan, Alfa Romeo hat in diesem Jahr zwei neue Piloten im Cockpit sitzen. Wie ist das Feedback zu den beiden Piloten?
Jan Monchaux: Sie haben uns beeindruckt. Ich meine, bei Valtteri wussten wir, was wir bekommen. Und er hat es sogar mehr als bestätigt. Zhou ist für mich persönlich die Überraschung der Saison. Ich meine, wir alle haben ein kurzes Gedächtnis, aber wenn man sich Kommentare von Journalisten im letzten Winter durchliest, waren sie ziemlich skeptisch, um diplomatisch zu bleiben. Und er ist ein großartiger Pilot. Er lernt viel, er ist sehr konzentriert, er hat im Rennen von Anfang an beeindruckt, was seine Überholfähigkeiten angeht. Für einen Rookie ist er ziemlich beeindruckend … und er beschädigt den Wagen nicht. Ich meine, er war in große Unfälle verwickelt, aber abgesehen davon ist er normalerweise sauber.
Und wie sieht es mit der Leistung des C42 aus?
Jan Monchaux: Wir dachten, wir würden um die Meisterschaft fahren, also können wir nicht unbedingt zufrieden sein! Im Ernst, wir sind recht zufrieden. Wie alle Teams haben wir eine Referenz und wir sind eigentlich immer gut dabei. Wir wissen jedoch auch, wo es Verbesserungsmöglichkeiten gibt und arbeiten intensiv daran.
Wo wollen Sie in der Saison noch hin?
Jan Monchaux: Ich hoffe, dass wir den orangen und gelben oder blauen Jungs die Party bis zum Ende der Saison verderben können. Wir sind erst bei Halbzeit. Jetzt geht es darum, konsequent zu sein und Updates zu bringen. Ich denke mir, von der reinen Geschwindigkeit können wir diese Jungs herausfordern. Aber das Mittelfeld ist so eng, dass man leicht im hinteren Teil von Q2 oder sogar in Q1 landen kann … vier Zehntel sind dann leider doch sehr, sehr eng.
Mario, die Strecke ist nicht wirklich gut zu den Reifen. Hohe Temperaturen und längere Kurven. Wie steht es um die Reifen?
Mario Isola: Wenn man sich die Ergebnisse ansieht, gibt es nicht viel unerwartetes, abgesehen von den sehr hohen Temperaturen. Diese wirken sich auf den Grad der Degradation aus. Daher glaube ich, dass wir wahrscheinlich mit zwei Stopps fahren werden. Aber unsere Reifen verhalten sich recht gut. Wir haben kein Graining, keine Blasenbildung oder andere Auswirkungen gesehen. Die Teams wissen, dass sie die Temperatur im Griff haben müssen: Das ist das Hauptelement am Sonntag. (FIA/SW)