Hedda Hosås: „Ich will mich in erster Linie weiter verbessern“.
Seit etwas mehr als einem Jahr fährt Hedda Hosås für das JBXE-Team von Jenson Button in der Extreme E als offizielle Stammpilotin. In dieser Zeit konnte die erst 22-jährige Norwegerin einmal das Podium erreichen. Los ging es für Hedda Hosås auf zwei Rädern im Motocross, erst mit 16 Jahren kam schließlich der Wechsel auf vier Räder. Umso interessanter sind aber die Gedanken der Norwegerin zur Extreme E.
Hedda, Du fährst jetzt seit etwas mehr als einem Jahr in der Extreme E. Doch die Zeit scheint wie im Flug zu vergehen. Wie blickst Du darauf zurück?
Hedda Hosås: Es ist verrückt, dass es schon etwas mehr als ein Jahr ist. Ich liebe das gesamte Konzept der Extreme E, mit den Umweltelementen und den Chancen, etwas über die Probleme in der Welt, in der wir unterwegs sind, zu erfahren und die kleinen Dinge zu tun, die andere inspirieren können.
Das geschlechterparitätische Format ist ebenfalls wichtig. Es ist eine große Chance für mich, in dieser Serie zu fahren. Es war bisher eine schwierige Reise, ich habe jedoch bei jeder Veranstaltung mein Bestes gezeigt.
Du warst erst Ersatz bei Veloce Racing, dann der Wechsel zum JBXE-Team. Gleich im ersten Rennen das Podium. Eine verrückte Zeit, oder?
Hedda Hosås: Exakt eine Woche vor dem Double-Header auf Sardinien bekam ich den Anruf, für JBXE zu fahren. Trotzdem war es ideal, denn ich hatte ein komplettes Rennwochenende vor der Brust. Mit freiem Training … alle im Team haben mich von der ersten Sekunden an super unterstützt. Es war eine großartige Gelegenheit, und am Ende stand das Podium. Eine Überraschung! Das war ein tolles Gefühl!
Wie ist es eigentlich einen Formel 1-Weltmeister als Boss zu haben?
Hedda Hosås: Ich habe Jenson Button bisher noch nicht persönlich kennengelernt. Er ist aber offensichtlich ein sehr talentierter Mann, und für ihn Rennen zu fahren, ist eine große Sache für mich. Er ist ein großer Name, und ich denke, es ist auch richtig gut für die Serie, einen so großen Namen mit dabei zu haben. Ich hoffe natürlich, ihn auch einmal persönlich in der Zukunft zu treffen.
Du hattest bisher vier Teamkollegen: Kevin Hansen, Fraser McConnell, Heikki Kovalainen und Andreas Bakkerud. Was hast Du alles gelernt?
Hedda Hosås: Ich würde sagen, dass ich von allen Teamkollegen viel gelernt habe. Es ist sehr gut, mit verschiedenen Fahrern zu arbeiten, da sie auf unterschiedlichste Art und Weise die Punkte angehen. Ihre Fahrtechniken sind total unterschiedlich, aber sie wissen alle, wie man schnell ist. Das Wichtigste war, immer zu lernen.
Das geschlechterparitätische Format in Extreme E ist weiterhin einzigartig im Motorsport. Fühlst Du Dich anders, wenn Du gegen die männlichen Fahrer auf der Strecke antrittst, oder ist das für Dich auch nur ein Konkurrent?
Hedda Hosås: Wenn ich gegen die männlichen Kollegen fahre, spüre ich nicht den gleichen Druck. Ich denke, dass sie mich aufgrund ihrer Erfahrung schlagen sollten. Das wird sich hoffentlich ändern, je mehr Erfahrung ich in der Serie habe. Ich will auf der Strecke immer gewinnen, egal gegen wen.
Was war, rein von der Strecke, Dein Lieblingsrennen bisher?
Hedda Hosås: Der Hydro X Prix war toll, weil die Strecke wirklich interessant war. Aber auch Sardinien hat mit beim letzten Stopp gefallen. Es war ein sehr schnelles Rennen. Ich würde auch sagen: Mein bisher bestes Rennen in der Extreme E.
Und was sind Deine zukünftigen Zielsetzungen in der Extreme E?
Hedda Hosås: Ich will mich in erster Linie weiter verbessern. Wenn ich dann immer auf Augenhöhe mit der gesamten Konkurrenz im Feld bin, erst dann dürfen wir über das Podium oder sogar Rennsiege diskutieren.(SW)
Foto:Photo by Sam Bloxham / LAT Images