Günther Steiner, Otmar Szafnauer, Franz Tost: „Barcelona ist sehr wichtig“.
An diesem Wochenende fährt die Formel 1 in Spanien und ein Prozentsatz an Fans an der Strecke hofft, dass der Kampf zwischen Mercedes und Red Bull weiter heiß bleibt. Am Samstag steht ab 15:00 Uhr das Qualifying an und am Sonntag ab 15:00 Uhr der Grand Prix von Spanien. Günther Steiner (Haas), Otmar Szafnauer (Aston Martin) und Franz Tost (AphaTauri) sprachen zuvor auf der offiziellen PK …
Franz, in den Rennen lief es nicht so reibungslos. Wie geht es Ihnen damit?
Franz Tost: Ich bin verärgert. Denn das Rennen in Portimão war nicht gut für uns. Wir hatten Probleme mit der Abstimmung wegen der speziellen Bedingungen dort, mit dem geringen Grip-Niveau und dem Wind, und wir konnten den Piloten nicht den richtige Boliden zur Verfügung stellen, und im Rennen davor, in Imola, haben wir mit Pierre Gasly einen Fehler gemacht, ihn mit den falschen Reifen rausgeschickt, und das hatte natürlich einen sehr schlechten Einfluss auf den Rennausgang. Yuki hat einen guten Job gemacht, aber leider hatte er in der zweiten Hälfte des Rennens einen Dreher, bei dem er einige gute Positionen verloren hat. Daher hoffe ich, dass wir alles richtig zurücksetzen und dass wir nun hier in Barcelona mit beiden Boliden wieder in den Punkten sind.
Wie nützlich ist es für Sie, an diesem Wochenende wieder auf einer Strecke zu fahren, die Sie gut kennen … in Bezug darauf, dass es ein guter Maßstab für das Team ist?
Franz Tost: Natürlich ist Barcelona jetzt die erste Rennstrecke in diesem Jahr, auf der wir die Leistung der verschiedenen Teams wirklich gut einschätzen können, und wenn man hier in Barcelona schnell ist, dann denke ich, ist man für den Rest der Saison konkurrenzfähig. Wenn man hier Probleme hat, dann muss man Lösungen finden, um aufzuholen. Deshalb ist dieses Rennen in Barcelona sehr wichtig für uns.
Zur Leistung des Boliden: Pierre hat gesagt, dass langsame Kurven in diesem Jahr eine Schwäche sind. Wenn das wirklich der Fall ist, erwarten Sie ein paar harte Rennen in Monaco und Baku.
Franz Tost: Ja, okay, Monaco ist eine komplett andere Charakteristik vom Set-up der Boliden. Alle Boliden werden viel weicher sein mit maximalem Abtrieb. Ich hoffe, dass wir das in Ordnung bringen können. Heute hatten wir in diesen Slow-Speed-Kurven ein paar kleinere Probleme, ich denke, wir können sie aus der Welt schaffen. Yuki hatte in langsamen und mittelschnellen Kurven etwas zu viel Untersteuern, aber keine größeren Probleme, und Pierre war mit den Soft-Reifen recht zufrieden. Mit den Hard-Reifen war der Bolide seiner Meinung nach zu sehr abgekoppelt. Die Ingenieure sitzen zusammen, um hoffentlich ein passendes Set-up für den Rest des Wochenendes zu finden.
Die letzten paar Rennen waren ziemlich hart für Yuki. Warum ist das so? Und was sind Ihre Ziele für ihn an diesem Wochenende in Spanien?
Franz Tost: Das Ziel ist vor allem, dass er so viele Runden wie möglich fahren kann, denn ein Neuling, auch wenn er die Strecke recht gut kennt, muss sich mit dem Boliden und mit allem auf der Strecke vertraut machen. Ich erwarte, dass er in der Nähe von Q3 ist und im Rennen, wenn alles gut läuft, wenn wir eine richtige Abstimmung finden, kann er in die Punkte fahren.
Otmar, ein hartes Rennen in Portugal für beide Piloten, was habt Ihr gelernt? Was haben die Upgrades vor allem an Lances Boliden gebracht?
Otmar Szafnauer: Also, wir hatten das Upgrade nur an einem Boliden und ja, es war ein hartes Rennen für uns. Lance ist als 17. gestartet und hat in Q1 keine gute Runde hinbekommen, also ist er nicht aus Q1 rausgekommen. Im Rennen war er ein bisschen stärker als Sebastian, was zum Teil daran lag, dass er dieses Upgrade hatte und Seb eben nicht. Wir haben das Upgrade hier für beide Boliden dabei, also freuen wir uns darauf, es jetzt mit beiden Boliden zu testen.
Was bringt das Upgrade in Bezug auf die Leistung?
Otmar Szafnauer: Wir haben unsere gesamten Bemühungen auf die Verringerung des Abtriebs konzentriert, die durch die Regeländerung eingeführt wurde, also soll das Upgrade etwas davon zurückholen.
Ein positiver Aspekt des vergangenen Wochenendes ist, dass Seb die Dinge in den Griff zu bekommen scheint. Siehst Du das auch so?
Otmar Szafnauer: Ja. Wir haben immer gesagt, dass es Zeit und Sitzzeit im Boliden braucht, das hat sich bewahrheitet. Er hat in Q1 und Q2 einen tollen Job gemacht. In Q3 machte er einen Fehler, und bekam auch im Rennen eine Menge Sitzzeit. Es sieht so aus, als ob er hier weiter mit dem Boliden zurechtkommt. Aber nach dem Rennen war er immer noch nicht zufrieden mit der Balance. Und wie Seb sagt: „Der Speed des Boliden ist eine Sache, aber ich muss die Balance richtig hinbekommen und mich darin wohlfühlen, und da bin ich noch nicht ganz so weit“. Hoffentlich wird dieses Rennen einen weiteren Schritt in diese Richtung bringen.
Wenn er einen weiteren Schritt macht. Was sind die Ziele fürs Wochenende?
Otmar Szafnauer: Ja, es ist eine Strecke, die unserem Boliden ein etwas mehr liegt als zum Beispiel Portimão. Wenn wir bis zum Qualifying einen guten Job machen, hätten wir die Chance, beide ins Q3 zu bringen, was sehr vorteilhaft wäre.
Günther, beide Fahrer sahen in Portugal die Zielflagge. Vor allem Mick hatte ein tolles Rennen und überholte Nicholas Latifi. Wie viel Selbstvertrauen wird diese Leistung Mick geben?
Günther Steiner: Schwierig zu sagen. Ich meine, heute Morgen war es nicht gut, es war eine sehr schwierige Session für uns, für beide Boliden, aber ich denke, Mick war nach dem Rennen in Portimão sicher zufrieden, mit seiner Leistung. Ich denke, das ist das Beste, was wir im Moment machen können, und er hat alles aus sich herausgeholt.
Und war das seine bisher beste Leistung in diesem Jahr?
Günther Steiner: Ja, das würde ich so sagen. Auf jeden Fall. Wissen sie, er lernt den Boliden kennen, er gewöhnt sich immer besser an die Formel 1 und ich denke, das wird sich hoffentlich fortsetzen.
Gestern gab es eine kleine Meinungsverschiedenheit zwischen Ihren Piloten über den Boliden. Was ist die Geschichte?
Günther Steiner: Ich glaube, ich war nicht hier, also möchte ich auch zu gern diese Geschichte hören, über die Unstimmigkeit. Ich denke, Mick kann sich vielleicht mehr oder schneller an das anpassen, was der Bolide macht. Ich meine, wir alle wissen, dass der Bolide nicht sehr gut ist, das haben wir immer gesagt. So sehr sich meine Kollegen auch abmühen, ich wünschte, ich hätte eines ihrer Modelle. Letztendlich denke ich, dass Nikita … wir müssen einfach versuchen, auch für ihn eine bessere Balance zu finden. Der Bolide ist sehr instabil beim Einlenken und ich denke, dass Mick das vielleicht besser hinbekommt und Nikita kämpft ein wenig mehr, weil er das Heck haben will, einfach um sicher zu sein, dass es klebt. Das ist also eines der Dinge, bei denen wir versuchen müssen, Nikita in eine bessere Position zu bringen, in der er sich sicherer fühlt … denn wenn er kein Vertrauen in sein Arbeitsgerät hat, ist es sehr schwierig, es zu fahren, denn bei den Geschwindigkeiten, die man fährt, ist es nicht einfach, und das ist es, was man versucht.(FIA/SW)
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