Gianmaria Fulgenzi: „Der Simulator basiert dabei auf einem völlig neuen Konzept“.
Der neue Simulator der Scuderia Ferrari befindet sich in seinem neuen Zuhause. Die Einrichtung der Anlage und die Inbetriebnahme des Simulators wurden in einem neuen Gebäude nahe der Rennstrecke in Fiorano abgeschlossen. Während also die Formel 1 an diesem Wochenende in Monza fährt, beginnt indirekt bei der Scuderia Ferrari schon die eigentliche Konstruktionsphase für den neuen Boliden für 2022!
Herr Fulgenzi, Sie sind bei der Scuderia Ferrari zuständige für die Lieferkette und damit auch der perfekte Ansprechpartner für den neuen Simulator, neben den Ingenieuren. Was zeichnet diesen neuen Simulator aus?
Gianmaria Fulgenzi: Simulation und digitale Technologien werden bei der heutigen und zukünftigen Entwicklung eines Boliden für die Formel 1 eine immer wichtigere Rolle spielen, und wir glauben, dass wir mit dem jungen Unternehmen Dynisma die bestmögliche Wahl für Ferrari getroffen haben, indem wir uns auf die Entwicklung eines Werkzeugkasten konzentriert haben, der uns sogar einen Generationssprung in diesem Bereich ermöglicht.
Dieser völlig neue Simulator ist auf dem Gebiet der Fahrdynamiksimulation absolut führend und reproduziert in einer 360°-Umgebung die geringste Latenz sowie die höchste Bandbreite des Motion Cueing aller schon heute auf dem Markt erhältlichen Bewegungssimulatoren. Dieser Simulator basiert dabei auf einem neuen Konzept, das das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen der Scuderia Ferrari und Dynisma ist, einem komplett unabhängigen Unternehmen mit Sitz in England, das von dem ehemaligen Ferrari-Ingenieur Ash Warne geleitet wird. Dieser Simulator wurde aber exklusiv für uns bei der Scuderia Ferrari entwickelt.
Warum fiel die Wahl auf Dynisma?
Gianmaria Fulgenzi: Wir haben uns schließlich für Dynisma entschieden, ein noch junges, dafür aber dynamisches Unternehmen. Es hat zwei Jahre gedauert, dieses Projekt abzuschließen, und jetzt sind wir bereit, es für das Projekt 674 einzusetzen, so heißt der Bolide, der auf der Grundlage des neuen technischen Reglements, das 2022 in Kraft tritt, gebaut wird.
Herr Wayne, Sie sind unter anderem ehemaliger Ferrari-Ingenieur und heutiger CEO von Dynisma. Mit der Scuderia Ferrari wurde der neue Simulator kreiert, welchen Ansatz verfolgen Sie und Ihre junge Mannschaft?
Ash Warne: Meine langjährigen Erfahrungen in der Formel 1 haben mir aufgezeigt, dass Bewegungssimulatoren einfach nicht realistisch oder reaktionsschnell genug sind. Wir haben Dynisma nur deshalb gegründet, um allein dies zu ändern und somit den weltweit realistischsten Simulator zu kreiert, der Piloten sowie Ingenieuren den Weg zu den besten, realitätsnahen und reaktionsschnellen Bewegungsgeneratoren ermöglicht, die sie sich heute wünschen können.
Wir sind stolz darauf, dass unser allererster Auftrag von dem wohl mit Abstand berühmtesten und angesehensten Motorsportteam der Welt erteilt wurde, und es ist der Beweis, dass Dynisma eine weltweit führende Technologie entwickelt hat. Wir haben mit Konventionen gebrochen, den Sektor umdefiniert, indem wir das Problem auf eine neue Weise interpretieren. (SW)
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