Geschichte der virtuellen Ebene
Wer glaubt, eSport gäbe es erst seit ein paar Jährchen, der irrt in diesem speziellen Fall gewaltig. Der Grundstein für Videospiele wurde bereits in den 1950er Jahren gelegt, und damit kam auch der Wettbewerb auf Computern oder Konsolen. Erst Ende der 1990er Jahre wurden Videospiele aufgrund des technischen Fortschritts, also bessere Hardware und Grafik sowie eine wachsende Anzahl an Spielern, in der breiten Masse populär.
Die 50er Jahre: Die Ära der Computer beginnt.
Die zaghaften Anfänge der wettbewerbsorientierten Computerspiele lassen sich bis in das Jahr 1952 zurückverfolgen. Alexander Douglas, ein Informatiker, der damals in Cambridge an seiner Dissertation arbeitete, hatte die Idee, „XOX“, im deutschsprachigen Raum besser bekannt als „Tic-Tac-Toe“, zu einem Computerspiel zu machen, nachdem der zukünftige Informatiker entdeckt hatte, dass Menschen und Computer effektiv interagieren können.
Das erste echte Multiplayer-Spiel wurde 1958 vom damaligen Präsidenten von Instrumentation William Higinbotham vorgeführt. Es hieß „Tennis für Zwie“ und ermöglichte es zwei Personen, gegeneinander zu spielen. Der Ball konnte über das Netz geschlagen und mit einer frühen Art von Joystick gesteuert werden. So konnten die beiden Spieler in einem gewissen Rahmen spielen.
Der erste eSport-Wettbewerb findet in den 1960er Jahren statt.
„Spacewar!“ war ein Weltraumspiel, das der Informatiker Steve Russell und seine Kollegen vom „Tech Model Railroad Club“ des MIT 1962 auf einem PDP-10-Computer entwickelten. Zwei Menschen treten mit zwei Raumschiffen gegeneinander an. Den Raumschiffen gehen bereits der Treibstoff und die Munition aus, da sie gegen die Schwerkraft des Planeten ankämpfen müssen.
Spacewar! gilt als das erste digitale Computerspiel und wurde 2007 von der „New York Times“ zu einem der zehn bedeutendsten Computerspiele aller Zeiten gewählt.
Die 1970er Jahre waren das „goldene Zeitalter“ für Spielhallen und Heimkonsolen.
1972 stellte Atari das erste Arcade-Videospiel „Pong“ vor Im Jahr 1975 brachte Atari eine Heimversion sowie die legendäre Magnavox Odyssey heraus. Die erste Spielkonsole, die an einen Fernseher angeschlossen werden konnte. Auch wenn die Magnavox Odyssey generell schwierig zu bedienen war, das Spielfeld musste zum Beispiel mit einer Schablone an den Fernseher geklebt werden, um spielen zu können, machte dieses Gerät digitale Spiele für die breite Masse zugänglich. 1978 stellte Atari seine eigene Heimkonsole auf Kassettenbasis namens 2600 vor.
In dieser Zeit setzten sich auch die Spielhallen durch, die es der breiten Öffentlichkeit ermöglichten, Spiele wie „Pong“ zu spielen. Der Wettbewerbscharakter konnte sich jedoch erst mit der Einführung von Langzeit-Highscores etablieren. „Sea Wolf“ aus dem Jahr 1976 ist eines der ersten Automatenspiele, welches diese Funktion enthält.
Im Jahr 1979 wurden zwei Spiele veröffentlicht: „Asteroids“ und „Starfire“. Bei dem ersten Spiel konnten sich die Spieler in einer Highscore-Liste mit eigenem Namenscode verewigen. Da damals nur wenige Maschinen das Spiel gegeneinander erlaubten, wurden diese Listen zum Maßstab für das Können der einzelnen Spieler. (BS)
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