Francesco „Pecco“ Bagnaia: „Es war unglaublich für mich“.
Es war die Saison von Francesco „Pecco“ Bagnaia in der MotoGP. Der 25-jährige Turiner führt alle wichtigen Statistiken an und ist damit ein verdienter Weltmeister. Zudem ist „Pecco“ Bagnaia der erste Weltmeister auf Ducati seit 2007 und auch der erste italienische MotoGP-Weltmeister auf einem italienischen Fabrikat. Selbst sein Vorbild und Förderer Valentino Rossi konnte dieses Kunststück niemals vollbringen.
„Pecco“, Du bist MotoGP-Weltmeister 2022. Wie klingt das für Dich?
„Pecco“ Bagnaia: Das klingt immer noch absolut unglaublich für mich!
Es klingt vor allem so unglaublich, weil ich mit einem meiner schlechtesten Rennen in der gesamten Saison die Weltmeisterschaft schließlich gewonnen habe. Bereits nach drei, vier Runden hatte ich riesige Probleme mit meiner Maschine und ich habe nur noch versucht in den Punkten das Rennen zu beenden. Das hat funktioniert und am Ende steht nun diese wunderschöne Trophäe … das war mein Ziel!
Nach dem Rennen in Deutschland hattest Du bereits 91 Punkte an Rückstand. Ganze zehn Rennen später bist Du neuer MotoGP-Weltmeister. Hast Du nach dem Rennen in Deutschland noch an die Weltmeisterschaft geglaubt?
„Pecco“ Bagnaia: In den Stunden direkt nach dem Rennen habe ich nicht wirklich an die Weltmeisterschaft gedacht. In der Phase gingen mir viele andere Dinge durch den Kopf. Doch als ich meinen Kopf wieder geordnet hatte, sah ich weiterhin eine kleine realistische Chance auf die Weltmeisterschaft. Mit diesem Wissen war auch der Fokus auf die ausstehenden Rennen wieder geschärft. Und irgendwann wurde die kleine Chance immer größer, aber wirklich geglaubt habe ich es erst, als meine Crew das Boxenschild über die Mauer hielt: Weltmeister 2022!
Ich muss mich bei meinem ganzen Team bedanken. Wir haben in der zweiten Hälfte der Saison in einer unglaublichen Art und Weise jedes einzelne Rennen analysiert und bestritten. Ohne diese ganzen Menschen wäre es gar nicht erst gegangen und ich bin glücklich für sie, weil ich denke, wir verdienen den Titel.
Ducati musste 15 lange Jahre auf die Weltmeisterschaft warten. Zudem bist Du der allererste Italiener, der auf einer italienischen Maschine in der MotoGP die Weltmeisterschaft gewonnen hat. Was bedeutet 2022 für Ducati?
„Pecco“ Bagnaia: Ich habe so viele, viele Menschen gesehen, die einfach nur aus Freude geweint haben … es war unglaublich für mich. Ich habe mit vielen von ihnen zusammen geweint, weil es einfach so emotional war und ist. Für mich war klar: Ich will diesen WM-Titel meinem Team schenken, ich will diesen WM-Titel wirklich allen bei Ducati schenken und will diesen WM-Titel allen Fans in Italien schenken. Ich bin so stolz, dass es mir wirklich gelungen ist, für all die tollen Menschen.
Wir müssen wirklich alle bei Ducati super glücklich und unheimlich stolz auf unsere unglaubliche Arbeit sein, die wir nicht nur in dieser Saison geleistet haben. Es geht um die Arbeit, die wir in den vergangenen Jahren geleistet haben. Erst diese Arbeit hat uns an diesen Punkt gebracht. Von daher sollten wir richtig feiern! (SW)