Dominik Koepfer: „Zum Jahresende ist das Davis Cup-Finale noch ein Highlight“.
Zum dritten Mal gehört Dominik Koepfer dem deutschen Davis Cup-Aufgebot an. Der 27-jährige Linkshänder belegt derzeit Position 54 der ATP-Weltrangliste und ist nach Jan-Lennard Struff der bestplatzierte deutsche Spieler im Team von Kapitän Michael Kohlmann bei den Gruppenspielen der Davis Cup Finals 2021 in Innsbruck. Die DTB-Redaktion (www.dtb-tennis.de) hat mit Dominik Koepfer gesprochen.
Dominik, Du hast gerade trainiert, wie lief es?
Dominik Koepfer: Das war die dritte Halle, in der ich nun trainiert habe … Center Court in der Olympiahalle, Court 1 in einer Turnhalle und Court 2, wo es eiskalt ist. Das sind drei etwas unterschiedliche Beläge und Bedingungen, an die man sich erst gewöhnen muss, aber es war ganz gut.
Wie fühlst Du Dich hier in Innsbruck?
Dominik Koepfer: Die ersten Tage hatte ich noch ein wenig Jetlag, aber bereits heute Nacht habe ich sehr gut geschlafen. Körperlich fühle ich mich gut und fit, ich bin verletzungsfrei und habe die letzten Tage sehr gut trainiert, mit einigen langen Einheiten.
Warum hattest Du überhaupt einen Jetlag?
Dominik Koepfer: Ich bin aus Tampa in Florida über New York nach Innsbruck gekommen. Das war eine relativ lange Reise, und es ist nicht immer leicht, sich auf neue Zeitzonen einzustellen … aber das sind wir Tennisspieler irgendwie gewöhnt, diesmal hat das sehr gut funktioniert.
Jetzt stehst Du bereits zum dritten Mal im deutschen Team für den Davis Cup. Was bedeutet so eine Nominierung?
Dominik Koepfer: Es ist ein bisschen wie im College. Man hat mehr Druck, aber es macht auch mehr Spaß, im Team zu spielen. Man spielt nicht nur für sich, sondern auch für die anderen, das gefällt mir sehr gut, vor allem, weil es das im Tennis nicht so oft gibt.
Wie ist die Stimmung im deutschen Team?
Dominik Koepfer: Sehr gut, wir verstehen uns blendend, es ist ein cooles Team. Auch das Hotel, das Essen und der Teamraum hier im Stadion … all das ist positiv. Aber wir können nicht nur Spaß haben.
Und Welche Erwartungen hast Du?
Wir wollen gewinnen, egal wie und wer spielt. Wer letztlich nominiert wird, werden wir schauen.
Wir sind wirklich alle fünf fit und bereit.
Du bist 27 Jahre alt und erst vor zwei Jahren in die Weltklasse vorgedrungen. Geht für Dich eigentlich ein Traum in Erfüllung, mit dem Adler auf der Brust für die Nationalmannschaft auflaufen zu dürfen?
Dominik Koepfer: Auf jeden Fall! Wenn mir das jemand nach meiner Collegezeit vor vier Jahren prophezeit hätte, dass ich 2021 für Deutschland bei Olympia spielen kann, dass ich im Davis Cup dabei bin … das hätte ich sofort unterschrieben. Davon geträumt habe ich, aber daran geglaubt eigentlich nicht. Jetzt stehe ich um Position 50 in der Weltrangliste, spiele Davis Cup mit den Jungs hier, das ist echt ein absolut unglaubliches Gefühl, eine tolle Erfahrung.
Welche Ziele hast Du für 2022 anvisiert?
Dominik Koepfer: Im kommenden Jahr möchte ich in die Top 30 der Weltrangliste einziehen, vielleicht sogar in die Top 20 vorstoßen. Wenn ich einige gute Turniere in Folge spiele, ist das möglich. Bei mir fehlt noch etwas die Konstanz und bis auf die Top 5-Spieler sind alle relativ eng beieinander, sodass das natürlich nicht einfach werden wird.
Was war Dein ganz persönliches Highlight 2021?
Dominik Koepfer: Da waren einige gute Turniere dabei … Halbfinale von Acapulco, die French Open mit dem Drittrundenmatch gegen Roger Federer, die dritte Runde von Wimbledon, die US Open, wo ich im Arthur Ashe Stadion spielen durfte. Ich hatte einige gute Matches, die ich nicht vergessen werde. Natürlich die Olympischen Spiele in Tokio mit der speziellen Erfahrung, sich zu sechst ein Apartment zu teilen, bei unglaublichen Bedingungen und 40 Grad zu spielen. Und jetzt zum Jahresende ist das Davis Cup-Finale noch ein Highlight. (DTB/TX)
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