„Bob“ Hanning: „Wir gewinnen am Ende dadurch, dass wir auf 3-3 umstellen“.
Der 1. VfL Potsdam hat den nächsten Sieg eingefahren. Die Mannschaft von Trainer „Bob“ Hanning holte vor 952 Zuschauerinnen und Zuschauern in der MBS Arena ein ungefährdetes 35:30 gegen Die Eulen Ludwigsburg. Der Schlüssel zum Heimsieg lag aber vor allem in der überzeugenden Abwehrarbeit. Für den 1. VfL Potsdam war es bereits der sechste Sieg in Folge. Und am Sonntag geht es zum Tabellenführer.
Herr Hanning, hat Ihnen der nächste Heimsieg gefallen?
„Bob“ Hanning: Ich bin irgendwie geflasht! Das passiert mir nicht so oft, dass ich so hin und her gerissen bin. Wir haben alle gesehen, die Jungs von den Eulen sind wirklich gut, und wenn sie so einen Strategen wie Moritz Sauter auf der Mitte hätten, wären sie perfekt. Wir geben ihnen die Möglichkeit durch unser Angriffsspiel und ihre gute Abwehr, hinten raus noch richtig guten Handball zu spielen. Max hat jetzt endlich begriffen, dass er den Ball in der Bewegung annehmen muss, das predige ich schon seit einem halben Jahr, aber er hat ein starkes Spiel gemacht mit seinen zehn Toren. Und Moritz Sauter hat auch ein überragendes Spiel gemacht.
Aber was war dann der Schlüssel zum Heimsieg?
„Bob“ Hanning: Ich denke, wir gewinnen das Spiel am Ende dadurch, dass wir auf 3-3 umstellen … das war der Schlüssel. Was Elias, Josip und Cyrill vorne gemacht haben, war einfach richtig gut. Ein großes Lob hat heute Sergej verdient. Er hat uns heute viel Energie in der 3-3 gegeben. Bislang hat er acht von zehn Wochen von mir auf die Fresse bekommen, um besser zu werden, und er kommt immer wieder mit einem Lachen zurück. Das hat mich dazu gezwungen, ihn heute spielen zu lassen. Es hat mich für ihn heute besonders gefreut, weil er diese Bereitschaft gezeigt hat, die es einfach braucht.
Ich geh jetzt ins Bett und habe meinen Jungs heute auch Bierverbot gegeben, weil ich einfach möchte, dass wir regenerieren. Wir trainieren auch morgen früh schon wieder, weil der Fokus direkt aufs nächste Spiel am Sonntag gegen Tabellenführer Bietigheim gelegt wird.
Herr Wohlrab, wie ordnen Sie diese Niederlage nun ein?
Johannes Wohlrab: Herzlichen Glückwunsch zu dem nach der 2. Halbzeit auch verdienten Sieg. Ich glaube meine Mannschaft hat das über 25 Minuten wirklich gut gemacht und den Plan umgesetzt. Wir waren voll im Spiel, haben aber auch einiges liegenlassen, wo wir vielleicht sogar hätten in Führung gehen können. Das war ein Spiel auf Augenhöhen, aber wir verlieren dann zum Schluss den Faden, weshalb die Führung für Potsdam zur Halbzeit entsteht. Danach haben wir Ziga Urbic im Spiel, und Potsdam hat uns die Chance gegeben, das Spiel zu kippen und ausgeglichen gestalten zu können. Aber genau in dieser Phase haben wir wieder zu hektisch und kopflos agiert und es leider nicht geschafft, den Spieß umzudrehen. Potsdam hat es aus meiner Sicht phantastisch gemacht, hatte einen bärenstarken Lasse Ludwig hinten drin und einen Moritz Sauter, der in der 1. Halbzeit fast alles richtig gemacht hat. Da hatten wir Max Beneke sehr gut im Griff, der in der zweiten Hälfte den Spieß umdreht. Das zeigt die individuelle Klasse und macht sie unberechenbar. (TX)
Foto: Bob Hanning Copyright 1. VfL Potsdam