„Bob“ Hanning: „Am Ende hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen“.
Der 1. VfL Potsdam bleibt weiterhin in der Erfolgsspur. Vor nur 812 Zuschauerinnen und Zuschauern in der heimischen MBS Arena feierte die Mannschaft von Trainer „Bob“ Hanning einen 31:28-Sieg gegen den VfL Eintracht Hagen. Vor allem in der Abwehr standen die Potsdamer richtig stabil und sicherten sich die verdienten zwei Punkte. In der Liga war es bereits der achte Saisonsieg des 1. VfL Potsdam in Serie.
Herr Hanning, wie schwer ist so eine Partie nach einer Länderspielpause?
„Bob“ Hanning: Der Fairness halber muss man sagen, dass Hagen mit einigen Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte. Bei uns fiel Emil Hansson aus, aber das war nicht so das große Problem. Anders, als ich im Vorfeld dachte. Für uns war eher das Thema die Anreise von Lasse und Moritz, dazu die Krankheit von Emil und ein Max, der das eine oder andere Mal mit guten Würfen scheiterte. Wenn man Moritz in den Situationen verliert, und Lasse zunächst nicht in der Verfassung ist, die man in solch einem Spiel einfach braucht, ist alles durcheinander.
Wie bewerten Sie dann das heutige Spiel mit dem 31:28-Heimsieg am Ende?
„Bob“ Hanning: Ich habe ehrlich gesagt nicht richtig verstanden, wieso wir 17:15 zur Pause geführt haben. In der 2. Hälfte haben wir zu viel parallel gespielt, Hagen war viel kompakter und hat es besser gelöst. Sie hatten auch das Kreisläuferspiel besser im Griff. Wenn man dann aus dem Rückraum keine Tore schießt und in der Parallele unterwegs ist, wird es richtig schwierig, Spiele zu gewinnen. Wir hatten ein herausragendes Tempospiel, am Ende hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die Mannschaft, die die Kleinigkeiten auf ihrer Seite hatte. Maxim Orlov hat heute ein Extralob verdient, weil er wieder mein Maxim ist, der einfach dahin geht, wo es weh tut, sich auf die Fresse hauen lässt und trotzdem wieder reingeht. Ich bin sehr zufrieden und freue mich, dass wir die Situation so positiv gestalten konnten.
Herr Neff, eine überflüssige Niederlage in Potsdam. Wie geht es Ihnen?
Stefan Neff: Wir sind heute schon enttäuscht, weil wir mit dem Gefühl nach Hause fahren, dass mehr drin war. Wir sind gut ins Spiel gestartet, und das hat sich diese Saison bewährt: Wenn wir stark starten, performen wir immer ganz gut. Wir führen 15:12 und bleiben in unserem Matchplan. Der erste Knackpunkt im Spiel ist dann, dass wir eine 0:5-Serie in der 1. Halbzeit haben, wo wir in Über- und auch Unterzahl den Ball viel zu früh hergeben und zwei, drei Treffer in das leere Tor bekommen. Wir kommen gut aus der Halbzeit, und dann kommt der zweite Knackpunkt. Nix gegen Mark Ferjan, aber die rote Karte hat uns mehr geschadet als geholfen, weil Lasse Ludwig nach Anlaufzeit in der zweiten Hälfte richtig überragend performt hat. Unsere Wurfquote ging dementsprechend runter. Es steht einige Minuten 27:25, und wenn die eigene Abwehr so stabil steht, erhofft man sich natürlich, dass das Momentum auf die eigene Seite geht. Das ist uns nicht gelungen, und dann reicht es hier nicht aus, weil die Qualität des Gegners definitiv zu hoch ist. (TX)
Foto: Bob Hanning Copyright Bob Hanning