Annemiek van Vleuten: „Es ist schon ein kleines Wunder“.
Annemiek van Vleuten galt bereits vor der Tour de France Femmes avec ZWIFT als die große Favoritin auf den Gesamtsieg, auf der „Königsetappe“ stellte die bereits 39-jährige Niederländerin unter Beweis wieso. Schon am ersten Anstieg attackierte Annemiek van Vleuten und feierte am Ende einen Solosieg und das „gelbe Trikot“. Mit Abstand: Demi Vollering und Cecilie Ludwig. Mehr unter: www.letourfemmes.fr.
Annemiek, was für ein Angriff! Wie war der Tag für Dich?
Annemiek van Vleuten: Das ist einer der größten Siege meiner Karriere, vor allem weil ich weiß, woher ich komme. Ich war kurz davor, aufzugeben, als ich zu Beginn der Tour de France Femmes krank war. Am zweiten Tag konnte ich meinen Koffer nicht mehr selbst packen. Ich habe nicht geglaubt, dass ich das „gelbe Trikot“ noch tragen kann. Es ist schon ein kleines Wunder!
Mit 39 Jahren habe ich meine Fitness jedes Jahr verbessert und ich wusste zudem, ich kann vom ersten Anstieg an fahren. Als ich angegriffen habe, war dies nur ein rein taktischer Schachzug, weil Demi sich nicht ablenken ließ und es außerdem vor dem Schlussanstieg noch ein 25 Kilometer langes Tal gab, in dem ich sie abhängen wollte. Denn ein Solosieg ist schöner als ein Sprint. Ich konnte die Massen richtig genießen. Die Tour de France Femmes übertrifft meine Erwartungen. In jedem Dorf spürt man, die Etappen erwachen zum Leben.
Demi, Du warst sehr lange an Annemiek van Vleuten dran, doch dann ging die Lücke auf. Bist Du trotzdem zufrieden?
Demi Vollering: Ich ließ Annemiek das Tempo machen und ich war froh, dass ich dranbleiben konnte.
Am ersten Anstieg habe ich mich gut gefühlt. Ich war wirklich zuversichtlich, dass ich es heute schaffen würde. Aber dann am zweiten Anstieg, auf dem letzten Kilometer, konnte ich das Tempo einfach nicht mehr halten. Das war zu viel für mich. Ich habe heute mit allem gekämpft, was ich hatte, und ich weiß, dass ich in einer wirklich sehr guten Form bin, also kann ich nicht unzufrieden sein. Es ist ein ganz besonderes Rennen, und wenn man sich die Abstände zu den anderen anschaut, sind sie doch ziemlich groß. Das ist auch etwas sehr Schönes für die Zukunft. Ich bin noch jung, ich kämpfe weiter.
Cecilie, Du hast den Sprint der Verfolgerinnen gewonnen, doch die Lück nach vorne ist recht groß. War heute einfach nicht mehr drin?
Cecilie Ludwig: Ich habe alles gegeben und mehr war heute einfach nicht drin. Von daher bin ich doch irgendwie recht zufrieden. (TX)
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