Andreas Seidl, Günther Steiner und Frédéric Vasseur: „Wir wollen Punkte“.
Von Spa-Francorchamps geht es ohne Pause weiter nach Zandvoort. Der Kurs in den Niederlanden weckt durch seine flüssigen Kurven samt seiner Steilkurven ein „Old School Feeling“. Auch durch die Lage ist die Strecke einzigartig, eingebettet in den Dünen, am Strand an der niederländischen Küste. In der virtuellen PK: Andreas Seidl (McLaren), Günther Steiner (Haas) und Frédéric Vasseur (Alfa Romeo).
Andreas, waren Sie eigentlich überrascht von der Entscheidung des Contract Recognition Boards im Fall Oscar Piastri?
Andreas Seidl: Um ehrlich zu sein, gab es aus unserer Sicht nicht wirklich einen Fall. Es gibt zwei Dinge, die man in einer Formel 1 einfach haben muss, wenn man einen Fahrer für sich fahren lassen will: Nämlich einen Vertrag und die Registrierung beim Contract Recognition Board, um zu bestätigen, dass es keinen Konflikt gibt. Beides hatten wir im Juli bereits erledigt, und deshalb war es keine Überraschung.
Könnte Oscar Piastri noch in dieser Saison wechseln?
Andreas Seidl: Ich denke, wie Otmar schon in der Pressekonferenz sagte, ist das etwas, das Alpine und Oscar in den nächsten Tagen, Wochen diskutieren müssen. Aus unserer Sicht war es wichtig, dass Oscar ab dem Jahr 2023 bei uns ist.
Wie liegt der McLaren hier in Zandvoort?
Andreas Seidl: Diese Strecke mit mehr Abtrieb ist definitiv etwas, das die Stärken unseres Wagens besser zur Geltung bringt. Wie wir zum Beispiel in Ungarn vor der Sommerpause gesehen haben, waren wir nach unserem Upgrade in der Lage, das viertstärkste Team zu sein. Wir hatten einen guten Start. Beide Fahrer kamen recht schnell in einen guten Rhythmus, und hoffentlich können wir diesen Schwung in das Rennen mitnehmen und mit beiden Wagen wieder einmal in die Punkte reinfahren.
„Fred“, wie geht es mit Guanyu Zhou künftig weiter?
Frédéric Vasseur: Wir fahren eine gute Saison als Team und Zhou macht einen guten Job. Aber wie wir bereits beschlossen haben, werden wir bis Ende September eine Entscheidung treffen und wir müssen in der Sache ganz ruhig bleiben.
Wie sind denn die Gespräche mit Audi?
Frédéric Vasseur: Bei der Ankündigung ging es um den neuen Motor für 2026. Ich denke, es ist eine große Neuigkeit für die Formel 1, einen weiteren Lieferanten zu haben, und sie konzentrieren sich darauf. Wir sprechen von einem Zeitraum von vier Jahren und nicht von nächster Woche, und wir werden Schritt für Schritt sehen, was die Zukunft sein könnte, aber bisher ging es bei der Ankündigung nur um den Motor.
Und seit Kanada gab es keine Punkte mehr. Warum?
Frédéric Vasseur: Was die Pace angeht, haben wir im Vergleich zum Saisonbeginn wohl einen Schritt nach hinten gemacht, aber wir wussten genau, dass wir nicht das Budget wie die Top-Teams haben und der Wagen nicht so entwickeln können wie sie es tun. Aber wir sind immer noch in einer guten Gruppe, um Punkte zu holen. Ich denke, wir sind dabei, aber es ist so eng zwischen P6 und P18, dass alles passieren kann, und wir müssen die Gelegenheit nur nutzen, wenn sie sich uns bietet.
Günther, gibt es einen neuen Cockpit-Stand?
Günther Steiner: Der letzte Stand ist identisch mit der letzten Woche und vor zwei Wochen. Es gibt keine Neuigkeiten. Wir warten aktuell ab, wir schauen uns alles an.
Aber Mick Schumacher ist weiterhin eine Option für Sie?
Günther Steiner: Wir warten ab, um zu schauen, ob es die beste Entscheidung für das Team ist, Mick zu verpflichten. Wie ich schon mal sagte, befindet er sich in der gleichen Situation wie alle anderen Fahrer, die auf dem Markt sind. Aber wir wollen versuchen, die beste Entscheidung für die Zukunft unseres Teams zu treffen.
Hat er sich denn in dieser weiter entwickelt?
Günther Steiner: Ja, unter bestimmten Umständen. Ich habe es schon mal gesagt: Er hat einige sehr gute Rennen geliefert. Die Rennen waren sehr gut. Ich denke, er hat alle beeindruckt. Aber wir brauchen auch Konstanz, wir müssen auch sehen, wie wir das Team nach vorne bringen können. Wir wollen nicht beim Status quo bleiben. Wir wollen nach vorne. Das ist das Ziel, und das ist es, was wir tun müssen. (FIA/SW)
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