Alfred Gislason: „Jeder Rekord wird irgendwann geknackt“.
Die EHF EURO 2024 rückt immer näher, mittlerweile sieht man den Bundestrainer Alfred Gislason noch häufiger in den Hallen als zuvor. Beim Spitzenspiel der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga zwischen dem SC Magdeburg und der SG Flensburg-Handewitt war der Handball-Bundestrainer nicht nur vor Ort, er gab „Sky“ auch ein Interview. Dabei ging es um den Torrekord von Hans Lindberg und die Kritik an ihm.
Herr Gislason, Hans Lindberg hat am vergangenen Samstag beim 42:35-Sieg von Berlin über Minden einen neuen Torrekord in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga aufgestellt. Noch nie zuvor hat ein Spieler in der Bundesliga 2.096 Tore erzielt, und der Rechtsaußen spielt definitiv noch eine weitere Saison in Berlin. Wie hoch muss man diese Leistung einstufen?
Alfred Gislason: Jeder, der Bundesliga gespielt hat, weiß, was dahintersteckt. Es ist eine unglaubliche Konstanz über viele Jahre. Er hat die Tore gemacht, egal, wo er gespielt hat. Meinen riesigen Glückwunsch an ihn, ein großartiger Spieler.
Der Rekord wird noch ein wenig weiter anwachsen, aber ist es nicht ohnehin schon jetzt ein Rekord für die Ewigkeit?
Alfred Gislason: Jeder Rekord wird irgendwann geknackt. Wer das sein kann und ob er schon geboren ist, ist jedoch sehr schwer zu sagen. Es werden noch richtig viele gute Spieler kommen, es ist kein Rekord für die Ewigkeit!
Könnte Juri Knorr eventuell ein Kandidat dafür sein?
Alfred Gislason: Juri hat sicherlich alle Voraussetzungen dafür, es ist aber auch in dem Punkt notwendig, immer die Siebenmeter im Verein zu werfen. Juri ist zudem noch jung und kann sicherlich noch äußerst lange in der Bundesliga spielen.
Im „Spiegel“ gab es einen Artikel zu Ihrer Person. Mit Kritik wurde in dem Text nicht gegeizt. Wie gehen Sie damit um?
Alfred Gislason: Nach den beiden Spielen gegen Dänemark hatte Karsten Günther eine WhatsApp geschickt. Gute acht Wochen später ist die dann an den Reporter weitergeschickt worden. Ich bin sehr lange dabei und habe viele solche Geschichten miterlebt. Es ist so, dass wir Millionen Bundestrainer haben. Dänemark war nicht der richtige Gegner, um zu experimentieren. Wir haben es aber trotzdem gemacht und es war wichtig. Das bereue ich auch nicht. Dann kommen die Kritiker … jeder kann seine Meinung haben und ich ziehe weiterhin mein Ding durch. Karsten Günther und ich haben uns in Göppingen getroffen, haben uns ausgetauscht. Es ist kein Problem für mich. Wenn er größere Probleme mit mir hat, hat er meine Nummer und hätte es mir sagen können. Für mich ist die Geschichte aber gegessen.
Für die Europameisterschaft werden wohl auch Spieler nominiert, die zuletzt fehlten. Wie laufen die Gespräche hier?
Alfred Gislason: Mit Wiede, Pekeler und Heymann bin ich im Kontakt. Wiencek hat abgesagt, sich von der Nationalmannschaft verabschiedet. Es ist endgültig! (TX)
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Eduard Bopp Sportfotografie
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