Alfred Gislason: „Ich bin einfach nur stolz auf die Mannschaft“.
Die deutschen Handballer sind mit einem spielerischen Ausrufezeichen in die Heim-Europameisterschaft gestartet. Mit 27:14 hat die DHB-Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason das Auftaktspiel gegen die Schweiz gewonnen. 53.586 Fans in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena stellten nicht nur einen neuen Weltrekord auf, es wurde zu einer schwarz-rot-goldenen Party. Allein die Hymne war pure Gänsehaut!
Herr Gislason, mit einem 27:14 gegen die Schweiz hat wohl nicht einmal der größte Optimist gerechnet. Natürlich hat die Mehrheit der fast 54.000 Fans in der Arena auf einen deutschen Auftaktsieg gehofft, aber die Schweiz wurde im Vorfeld wesentlich stärker eingestuft. Wie geht es Ihnen nach diesem Sieg?
Alfred Gislason: Ich hatte nicht mit einem solch deutlichen Sieg gegen die Schweiz gerechnet. Wir hatten uns auf ein Spiel eingestimmt, welches in den letzten Minuten erst entschieden wird, natürlich mit dem besseren Ausgang für uns. Doch nach der heutigen Leistung bin ich einfach stolz auf die Mannschaft. Ich bin stolz über die Art und Weise, wie wir in der Abwehr gestanden haben, natürlich mit starken Paraden von „Andy“, aber auch wie wir im Angriff durchgespielt und gut gekämpft haben.
Es war eine große Ehre für mich, heute bei diesen mehr als 53.000 Fans als Trainer auf der deutschen Bank zu sein. Ich denke, dass dieses Spiel uns auch richtig viel Selbstvertrauen gibt. Jeder der gespielt hat oder ins Spiel kam, hat heute Leistung gebracht. Seit einiger Zeit, hatten wir keinen Bruch im Spiel. Wir spielen die ganze Zeit auf sehr hohem Niveau … ich denke, dass der Sieg auch extrem wichtig ist für die nächsten Spiele. Denn man muss auch bedenken, wenn wir das nächste Spiel nicht gewinnen, können wir in der Gruppe scheitern, aus diesem Turnier fliegen.
Sie hatten die Leistung von Andreas Wolff eben nur angeschnitten. Wie sehen Sie sein heutiges Spiel, samt der ganzen Paraden?
Alfred Gislason: Ich glaube, man kann nicht wirklich viel besser halten als „Andy“ heute Abend … allein zehn Bälle hat er entschärft, wo die Schweizer fast komplett frei vor seinem Tor stehen. Vor allem in der Anfangsphase war er der Rückhalt und hat die Schweizer damit aus dem Konzept gebracht, ein wenig nervös gemacht.
„Andy“, wie gut tut der Auftaktsieg bei einer Heim-Europameisterschaft?
Andreas Wolff: Wir waren vor dem Spiel natürlich schon ein bisschen angespannt, weil sehr viel über dieses Spiel gesprochen wurde, mit der Weltrekordkulisse. Dazu noch das Auftaktspiel einer Heim-Europameisterschaft, für die man sich natürlich ein bisschen was vorgenommen hat. Und obwohl wir eine recht junge Mannschaft sind, haben wir es souverän gelöst … ich denke, in der Defensive haben alle Jungs ganz fantastisch gekämpft und mir das Leben somit recht angenehm gemacht haben. (TX)