Aksel Lund Svindal: „Sport wird immer wichtig sein, Motorsport genauso“.
Aksel Lund Svindal ist eine alpine Legende. Der mittlerweile 39-jährige Norweger konnte allein zweimal Gold bei Olympischen Winterspielen feiern, dazu noch fünf WM-Titel und in 17 Saison neun Weltcup-Titel. Heute lässt es Aksel Lund Svindal nicht mehr professionell in der Abfahrt fliegen, sondern immer mal wieder auf vier Rädern. Nach der Porsche Sprint Challenge Scandinavia nun also in die FIA RX2e.
Aksel, man kannte Dich bis zu Deinem Rücktritt von den steilsten Skipisten dieser Welt. Gut, nun bist Du wieder auf einer Piste unterwegs, aber nicht mit Skiern, sondern mit einem Rennwagen. Wie kam es zu diesem Wechsel?
Aksel Lund Svindal: In Norwegen waren wir immer sehr begeistert von Rallyecross und ich habe es seit meiner Kindheit im Fernsehen angeschaut. Es schaut einfach brutal cool aus. Jetzt hatte ich die Chance erhalten, einen Wagen auf einer echten Strecke zu fahren … vor allem die neue Generation, also das elektrische Fahrzeug. Das ist eine richtig coole Möglichkeit und das macht auch richtig viel Spaß!
Warum ausgerechnet mit einem Elektrofahrzeug?
Aksel Lund Svindal: So wie viele Norweger fahre ich privat schon seit langem ein Elektroauto. Es funktioniert sehr, sehr gut … und es ist ein bisschen in die Zukunft schauen. Nicht nur wegen der Umwelt, darum sollte es uns irgendwie immer gehen, sondern weil es mittlerweile einfach so gut funktioniert. Aber man muss auch ehrlich sagen, es ist ein ganz anderes Fahrgefühl. Die Beschleunigung, wie extrem gut man Grip kriegt mit Allradantrieb und das Drehmoment, welches direkt anliegt. Das sind Eigenschaften, die ein Elektroauto richtig, richtig schnell machen.
Und wie würdest Du die Testfahrten auf der Rennstrecke beschreiben?
Aksel Lund Svindal: Die Möglichkeit, dieses Auto in Spanien auszuprobieren, war wirklich cool … es ist wahnsinnig schnell und macht wirklich viel Spaß zu fahren. Ich habe großen Respekt vor Rallycross-Fahrern, denn es ist ein Sport, der voller Action ist. Auch wenn ich nur ein Amateur bin und es nur zum Spaß mache, freue ich mich auf mehr. Es ist kein Geheimnis, dass ich ein großer Verfechter von Nachhaltigkeit und Innovation bin, und mit der zunehmenden Elektrifizierung des Motorsports und der unglaublichen Leistung, bin ich super gespannt, was die Zukunft bringt!
Wie steht es um einen Wechsel in die Zukunft?
Aksel Lund Svindal: Es ist ganz schwer, weil es bei Rallyecross einfach sehr, sehr viel Action gibt. Es gibt zum Beispiel Sprünge, das habe ich mit einem Auto bisher noch nicht gemacht. Es gibt wenig Raum für Fehler und keine Kurve ist gleich, weil es sich ständig alles ändert. Einmal ist viel Grip vorhanden und dann gibt ist fast keinen. Das ändert sich ständig, dadurch ist es auf der einen Seite sehr schwierig, aber auf der anderen Seite macht es auch richtig viel Spaß …
Welche Rolle wird der Sport in dieser sich verändernden Welt spielen?
Aksel Lund Svindal: Ich glaube, Sport wird immer wichtig sein, Motorsport genauso wie andere Sportarten. Aber ich glaube, mit Blick auf den Motorsport, beim Thema Motor hat sich schon einiges getan: Wir haben gesehen, wie wichtig es bei Autos ist, dass sie effizient sind, dann kam der Hybrid und jetzt wird es langsam aber sicher voll-elektrisch. Das Gute ist, dass der Fortschritt so verdammt schnell und gut ist. Im Rallyecross, glaube ich, ist ein Elektroauto nicht nur die viel bessere Wahl wegen der Umwelt, sondern auch weil die Performance so gut ist. Wenn man sieht, wie viel man in nur ein paar Jahren gemacht hat, dann kann man sich gar nicht vorstellen, wie schnell ein Elektroauto in zehn Jahren sein wird. Es ist jetzt schon so verdammt schnell. Das Drehmoment liegt direkt an, ohne eine Verzögerung geht los. (Red Bull/SW)