Frank Bohmann: „Wir in der Liga sind Fans und fiebern bei der EURO 2024 mit“.
Die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga läuft, und sowohl an der Spitze als auch in den Niederungen der Tabelle wird hart gekämpft. Und selbst die eine oder andere Überraschung gab es auf der Platte. Im kommenden Januar muss die Liga jedoch kurz pausieren, weil die EURO 2024 im eigenen Land ansteht. Frank Bohmann, der HBL-Geschäftsführer, lässt aber nur zu gerne für dieses große Event pausieren.
Herr Bohmann, die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga läuft bereits seit einiger Zeit, und Spannung ist geboten. Was erwarten Sie sich von der Saison?
Frank Bohmann: Ich glaube, wir haben in der vergangenen Saison unseren Claim „Stärkste Liga der Welt“ recht eindrucksvoll bestätigt. Wir haben mit unseren Klubs eigentlich abgeräumt, was abzuräumen war. Dazu hatten wir auch noch eine Saison von einmaliger Spannung, insbesondere im Kampf um die Meisterschaft. Aber ich glaube, dass sich dieser Wettbewerb noch weiter verschärfen wird. Die Konkurrenz rückt immer näher zusammen. Wir haben fünf, sechs, sieben Klubs mit Format für die Champions League. Es sollte also ein sehr spannender Titelkampf werden. Der Fan kann sich auf hochklassigen Handball mit den weltbesten Handballern freuen. Ich kann gar nicht sagen, wer der Favorit auf die Meisterschaft ist!
Und auf was ist der HBL-Geschäftsführer gespannt?
Frank Bohmann: Gespannt bin ich darauf, welchen nächsten Schritt unsere U21-Weltmeister in ihren Klubs und in der Liga gehen. Uns liegt viel daran, dass sich die Talente in der Liga weiter etablieren und so die Position der A-Nationalmannschaft künftig weiter stärken. Das wollen alle Klubs, die Liga sowie der Verband!
Sie sprechen die deutsche Nationalmannschaft an. Im Januar findet hier bei uns in Deutschland die EURO 2024 statt. Inwieweit ist diese ein Thema?
Frank Bohmann: Auch wenn wir als Liga nicht unmittelbar in die Organisation des Events eingebunden sind, trotzdem beschäftigt es uns. Wir sind selbst Fans und es sind unsere Spieler, die dort spielen. Nicht nur die deutschen Spieler. Aus der 1. und 2. Liga sind oft knappe 100 Spieler bei solchen Events für ihre Nationen im Einsatz. Von daher sind solche Turniere für uns als Liga ein großes Ding!
Es muss für die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ein großes Ding sein, denn der Spielbetrieb ruht. Stellt dies ein Problem dar?
Frank Bohmann: Ja, wir unterbrechen unseren Ligabetrieb in der Zeit, was wir aber gerne machen. Wobei die Klubs in der Saisonphase eigentlich nur zu gerne selbst spielen würden. Wenn wir dafür aber ein tolles Event bekommen, machen wir es alle sehr, sehr gerne. Und Deutschland hat in der Vergangenheit gezeigt, dass es solch große Events im Handball ausrichten kann. Und auch, dass die gesamte Nation wie eine Person hinter der deutschen Nationalmannschaft steht. Ich denke, jedes Spiel wird restlos ausverkauft sein und Handball-Deutschland wird Maßstäbe setzen, wie so ein großes Turnier aussehen kann. Ich freue mich auf die EURO 2024.
Welche Rolle spielt die Nachhaltigkeit heute im deutschen Handball?
Frank Bohmann: Nachhaltigkeit ist ein Thema, das die ganze Gesellschaft sehr beschäftigt. Handball versteht sich als eine Sportart, die mitten aus der Gesellschaft kommt. Von daher nimmt sich der Handball der Thematik in sehr vielen Bereichen intensiv an. Die soziale und ökonomische Nachhaltigkeit betreiben wir schon seit ein paar Jahrzehnten, hier kommen wir unserer Rolle nach und schärfen sie auch immer wieder nach. Wo wir noch Nachholbedarf haben, ist die ökologische Nachhaltigkeit. Wir haben schon einiges in die Wege geleitet, aber wir müssen noch mehr machen, um unseren ökologischen Fußabdruck weiter zu minimieren. Ziel muss es sein, bei annähernd Null zu sein und den letzten Rest zu kompensieren. (HBL/TX)