Anton Gavel: „Wir gewinnen und verlieren als Mannschaft“.
Der Meister ratiopharm Ulm hat in der easyCredit Basketball-Bundesliga kurz vor Weihnachten zum baden-württembergischen Derby geladen. 5.538 Fans kamen in die festlich geschmückte ratiopharm Arena gegen die MLP Academics Heidelberg, und erlebten über weite Strecken ein Spiel auf Augenhöhe. Am Ende gewann aber doch der Meister aus Ulm mit 98:89 gegen den Tabellenvorletzten aus Heidelberg.
Coach Gavel, Heidelberg hat sich mehr gewehrt, als viele erwartet haben. Die Mannschaft steht sportlich nicht nur unter dem Strich, zudem musste Coach Joonas Iisalo kurzfristig ersetzt werden. Wie sehen Sie dieses 98:89?
Anton Gavel: Erst einmal Respekt an Coach van der Zweep für eine gute Leistung seines Teams und wie er seine Spieler eingestellt hat. Es ist nie einfach in so einer schwierigen Zeit zu übernehmen. Besonders in der 1. Halbzeit zeigte Heidelberg ein gutes Spiel und machte uns das Leben schwer. Und als wir uns dann endlich einen Vorsprung erarbeitet haben, kämpften sie sich wieder zurück.
Wie kam es dazu?
Anton Gavel: Ich denke, wir agierten weitestgehend viel zu eigensinnig. Auf dem Statistikbogen stehen zwar insgesamt 26 Assists für uns, dennoch sind wir, und vor allem nachdem wir zweistellig geführt haben, zu oft in Einzelaktionen verfallen und jeder wollte seinen eigenen Wurf kreieren. Das ist nicht unser Spiel … wir gewinnen und verlieren als Mannschaft. Das müssen wir zukünftig wieder ändern.
Coach van der Zweep, Sie mussten recht kurzfristig für den erkrankten Joonas Iisalo übernehmen, und dann legt Ihre Mannschaft solch ein Spiel in Ulm hin. Leider konnte das Niveau nicht ganz gehalten werden. Ihre Analyse?
Hylke van der Zweep: Ich denke, wir haben in der 1. Halbzeit ein sehr solides Spiel gezeigt. In einigen Phasen war das Rebounding ein Problem, wir haben zu oft den Ball verloren oder keine guten Würfe genommen. Das führte schließlich dazu, dass Ulm im Umschaltspiel zu viel zu einfachen Punkten kam. Im dritten Viertel sind wir sowohl spielerisch als auch mental eingebrochen. Einige Spieler in unserer Rotation gingen jedoch mit der richtigen Energie voran, kämpften bis zum Ende und brachten uns noch einmal ran. Es sollte am Ende aber nicht reichen. (BBL/TX)