Wolfgang Hilberger: „Ich würde sagen, die lange Saison macht unseren Park aus“.
Der Snowpark Kitzsteinhorn ist für eine extralange Freestyle-Saison gerüstet. In den drei abwechslungsreichen Parks und der Superpipe können sich Snowboaderinnen und Snowboarder sowie Freeriderinnen und Freerider bis in den Mai austoben, ihre Skills verfeinern oder einfach nur eine ordentlich Portion an Spaß im Schnee haben. Dank Headshaper Wolfgang Hilberger und seinem ganzen Team ist das möglich.
Wolfgang, Du bist Parkdesigner und Headshaper im Snowpark Kitzsteinhorn. Was macht ein Parkdesigner ganz genau?
Wolfgang Hilberger: Als Parkdesigner und Headshaper ist es meine Hauptaufgabe die täglich anfallenden Arbeiten in den einzelnen Snowparks entsprechend ideal zu koordinieren. Hier geht es vordergründig darum, wann und wie alle Obstacles auf- beziehungsweise umgebaut werden. Wie der Park letztlich aussieht wird aber immer im gesamten Team erarbeitet.
Worauf musst Du achten, wenn Du einen neuen Park anlegst?
Wolfgang Hilberger: Speziell am Kitzsteinhorn ist es wichtig, die Gegebenheiten des Bodens zu kennen. Schroffe Felsformationen und steiniger Untergrund spielen hierbei eine wesentliche Rolle. Mit dem vorhandenen Schnee wollen wir immer das bestmögliche Resultat erzielen. Wir versuchen jedes Jahr eine möglichst lange und kreative Line zu bauen, die für jeden etwas zu bieten hat.
Bist Du rein theoretisch frei in der Auswahl der Elemente, oder spielt auch die vorhandene Typographie eine Rolle?
Wolfgang Hilberger: Unsere Parks befinden sich auf einer Höhe von 2.400 bis gut 2.650 Meter. Die Typographie gibt uns teilweise vor, wie wir jeden einzelnen Park zu gestalten haben. Nach Schneelage können wir den Park beziehungsweise die Parks dementsprechend verändern.
Wie schon erwähnt, Du bist auch Headshaper im Snowpark Kitzsteinhorn. Was macht eigentlich ein Shaper beziehungsweise ein Headsaper?
Wolfgang Hilberger: Die Aufgabe des Shapers besteht darin, den Park in Stand zu halten. Sei es mit einem Pistengerät oder Shapetool. In unserem Team ist fast jeder Shaper ein Pistengerätefahrer. Alles rund um den Park wird von dem Team betreut, Absperrungen und Zäune, auch das trimmen Obstacles.
Muss man als Shaper eigentlich auch alle Elemente selbst ausprobieren, oder zählt am Ende doch mehr die Erfahrung?
Wolfgang Hilberger: Ich würde sagen, die Mischung macht es. Gewisse Obstacles muss man probieren, um zu sehen, ob sie funktionieren. Einige andere kann man durch Erfahrungswerte einfach einbauen. Aber durch Wind und Wetter verändern sich die Obstacles ständig, deshalb ist das tägliche testen unumgänglich. Denn die Sicherheit genießt Priorität!
Was macht denn den Snowpark Kitzsteinhorn für Dich aus?
Wolfgang Hilberger: Die Bergkulisse ist einzigartig hier. Der Ausblick auf den Zeller See und die umliegenden massiven Berggipfel ist unglaublich schön. Der erste Park öffnet im Oktober am Gletscher, danach siedeln wir langsam runter in den Kern des Skigebiets. Wir profitieren von absoluter Schneesicherheit, können die Parksaison bis in den Mai hinein fortsetzen. Ich würde sagen, die lange Saison macht unseren Park aus, dazu der Frühling mit ausgezeichneten Bedingungen und das vielseitige sowie kreative Setup das wir jedes Jahr hier anbieten.
In welche Richtung würdest Du den Park in der Zukunft noch gern verändern? Welches Highlight wird kommen …
Wolfgang Hilberger: Die große Herausforderung ist es im Herbst so früh wie eben möglich einen Park am Gletscher anzubieten. Dafür benötigt es viel Know-how und viel Arbeit, um den Schnee mittels Schneedepot über die Sommermonate hinweg zu konservieren. Unsere jeweiligen Arbeiten werden an den Klimawandel angepasst. Unsere Parks würde ich gerne noch etwas größer ausbauen, je nach Schneelage können wir hoffentlich nächste Saisonen wieder etwas wachsen und uns wieder mit neuen Obstacles eindecken. (TX)
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