Brad Binder und Jack Miller: „Ziel ist und bleibt, der Weltmeistertitel”.
Brad Binder und Jack Miller, die beiden MotoGP-Piloten von Red Bull KTM Factory Racing, nutzten die Trainingsphase diesen Monat in Katalonien, um bei Alinghi Red Bull Racing ein wenig hinter die Kulissen zu blicken. Und die beiden MotoGP-Piloten waren sowohl von der Basis in Barcelona beeindruckt als auch von dem Rennboot selbst. Die Crew selbst ist seit dem 14. September in Vilanova i la Geltrú gefordert.
Brad und Jack, wie hat Euch der Tag bei Alinghi Red Bull Racing gefallen?
Brad Binder: Es ist super cool! Ich war generell noch nie segeln, und es jetzt gleich auf diesem Level eine Vorstellung davon gewinnen zu dürfen, einfach genial. Dazu der Blick hinter die Kulissen … es ist unglaublich, wie rau es da draußen ist. Eine ganz tolle Erfahrung. Einfach nur super cool!
Jack Miller: Ich war wirklich beeindruckt! Ich bin wirklich schon viel auf dem Wasser unterwegs gewesen, aber natürlich in Motorbooten. Aber diese Rennboote direkt zu sehen, wie sie abheben, wie sie über das Wasser fliegen, einfach unglaublich. Dazu war die See heute richtig rau, wir hatten richtig Wellengang, aber dieses Rennboot ist in einer extremen Geschwindigkeit einfach spielerisch über alle Wellen geflogen. Das war unglaublich, richtig beeindruckend!
Jack, in der MotoGP driftet man mit hohen Geschwindigkeiten in eine Vielzahl der Kurven, von daher dürfte dieser Geschwindigkeitsrausch auf dem Wasser nicht das größte Problem für einen potenziellen Umstieg sein. Warum würde ein Umstieg, neben dem ganzen Know-how, aber niemals in Frage kommen?
Jack Miller: Ich weiß nicht, wie die Crew das macht? Ich will an jedem Wochenende auf meiner Maschine sitzen und Rennen fahren. Ich will keine vier Jahre warten. Ich habe keine Ahnung, wie diese Profis das machen? Nach diesem Tag habe ich noch mehr Respekt als zuvor vor diesen Frauen und Männern, aber vier Jahre auf einen Moment zu warten … das würde ich nervlich nicht aushalten. Wobei das Rennen so wahrscheinlich noch sehr viel größer wirkt.
Brad, wie empfindest Du diese extreme Fokussierung auf einen Moment?
Brad Binder: Es ist der Wahnsinn, wie sehr sich bei Alinghi Red Bull Racing alles auf diesen einen Moment fokussiert. Wir sind natürlich auch an jedem Wochenende fokussiert und wollen siegreich die Rennstrecke verlassen, aber eine Saison ist sehr lang. Man kann also schlechtere Rennen wieder ausgleichen. Diese Chancen haben sie bei Alinghi Red Bull Racing eben nicht.
Was für spezielle Eindrücke nehmt Ihr von diesem Besuch in Barcelona mit?
Brad Binder: Es war schön zu sehen, dass Teamwork genauso wichtig ist wie bei uns. Natürlich versuchen wir die schnellen Zeiten auf den Asphalt zu brennen, aber ohne das Team rollen wir nicht einmal einen Meter. Jeder kennt seine Aufgabe … hier kennt auch jeder seine Aufgabe und dann greifen die Rädchen und am Ende fliegt das Rennboot spielerisch über die Wellen. Es war toll, einmal hinter das Boot schauen zu dürfen und einfach zu reden.
Jack Miller: Wir haben nur ein wenig an der Oberfläche gekratzt, und trotzdem war es cool alles zu sehen. Mit der Crew zu quatschen war sehr aufschlussreich. Es war wirklich cool zu hören, was sie alles machen, wie sie es machen, und auch, wie viel Infrastruktur in solch einem Segelteam ist.
Wie sehen Eure persönlichen Ziele in der restlichen MotoGP-Saison aus?
Jack Miller: Ich bin noch immer der Neue in der Truppe und bin in einigen Punkten immer noch in einem Anpassungsprozess. Das Team macht es mir zwar sehr leicht, aber ich muss gewisse Sachen anpassen.
Brad Binder: Ich habe gerade bis 2026 unterschrieben, also habe ich noch ein paar Saisons vor mir. Wir haben uns in dieser Saison massiv verbessert, wir waren in der Lage, um Podiumsplätze und um Siege zu kämpfen. Doch ich will nicht immer nur kämpfen. Mein Ziel ist, ich will Weltmeister werden! Das ist aber nicht nur mein Ziel, auch KTM und Red Bull wollen das. Wir haben eine Mission und ich hoffe, dass wir die Mission bis 2026 auch erfüllt bekommen. (Red Bull/SW)
Foto: Gold & Goose / Red Bull Content Pool