Manuel Lettenbichler: „Dieses Rennen ist so ein verrücktes Motorradfestival“.
Manuel Lettenbichler hat nach 2022 auch in diesem Jahr das Red Bull Erzbergrodeo gewonnen. Es gibt überhaupt nur sieben Mehrfachsieger beim legendären Ritt über den „Eisernen Riesen“. Der 25-jährige Rosenheimer lag die meiste Zeit hinter „Billy“ Bolt, bevor sich der amtierende FIM Hard Enduro Weltmeister mit einem gewagten Überholmanöver den Sieg sicherte. Dritter wurde wie im Vorjahr: Trystan Hart.
Manuel, Du hast nach 2022 auch 2023 das Red Bull Erzbergrodeo gewonnen. Du bist Deiner Favoritenrolle also gerecht geworden!
Manuel Lettenbichler: Ich bin sprachlos, dass ich am Ende einen solch großen Vorsprung hatte. Ich kann es nicht wirklich glauben … ich hatte einen wirklich guten Start, und dann hat mich „Billy“ überholt, ich habe versucht sein Hinterrad zu halten, aber ich konnte es nicht. Er hat sich einen Vorsprung herausgefahren, also habe ich versucht, etwas Energie zu sparen. Als ich ihn wieder sehen konnte, beschloss ich zu pushen, und ich würde sagen, er war ziemlich müde. Dann bin ich einfach eine gute Linie gefahren, um ihn zu überholen. Es ist ein tolles Gefühl, zum zweiten Mal in Folge das Red Bull Erzbergrodeo zu gewinnen!
Von den 500 Startern sind nur 17 ins Ziel gekommen. Was macht das Red Bull Erzbergrodeo so einzigartig?
Manuel Lettenbichler: Dieses Rennen ist so ein verrücktes Motorradfestival, und wirklich jeder auf der Welt kommt und will die Herausforderung annehmen und das Rennen beenden. Wie man sieht, es ist gar nicht so einfach! Es ist super einzigartig!
„Billy“, Du hast sehr lange das Rennen angeführt. Nach dem Sturz kam dann Manuel Lettenbichler auf und schließlich an Dir vorbei. Kannst Du trotzdem über diesen zweiten Platz irgendwie zufrieden sein?
„Billy“ Bolt: Bei meinem Sturz habe ich mir die vordere Scheibe meines Motorrads verbogen. Außerdem habe ich meinen Auspuff ziemlich stark verbeult. Ich hatte ein ziemliches Drama, alles selbstverschuldet. Als „Mani“ mich dann überholte, hatte ich Mühe mit ihm mitzuhalten. Ich habe es nicht auf die leichte Schulter genommen, nur dafür gesorgt, dass ich wenigstens als Zweiter ins Ziel komme. Aber alles in allem bin ich über dieses Ergebnis sehr, sehr glücklich.
Trystan, wieder Podium …
Trystan Hart: Viele Leute wären glücklich, wenn sie zweimal hier auf dem Podium stehen würden, aber um ehrlich zu sein, bin ich nicht überglücklich. Ich habe mich in eine wirklich sehr gute Position gebracht, ich lag in Führung, was ich nicht wirklich erwartet hatte, und dann wurde es eng und ich habe in der ersten Stunde zu viele Fehler gemacht. Den Holeshot zu bekommen und dann einfach zu viele Fehler auf der Strecke zu machen, ist irgendwie schmerzhaft. Und dabei war genau da, wo ich mit „Billy“ und „Mani“ sein musste, und dann habe ich das ganz allein weggeworfen.
Marcel, beim Debüt im letzten Jahr das Aus an Checkpoint 17, in diesem Jahr bei Checkpoint 19. Wie zufrieden bist Du damit?
Marcel Hirscher: Ich habe wieder eine Menge an Erfahrungen gesammelt, das ist schon meine Vorbereitung für das nächste Jahr. Ich komme bestimmt wieder … und nun gilt es eine sichere und ruhige Heimfahrt zu haben. (Red Bull/SW)
Foto: Philip Platzer / Red Bull Content Pool