Alberto Dainese: „Auf den letzten 30 Metern bin ich gestorben“.
Alberto Dainese hat wie schon im Vorjahr eine Etappe beim Giro d’Italia gewonnen. Der 25-jährige Italiener vom Team DSM setzte sich in einem langen Massensprint gegen Jonathan Milan und Michael Matthews durch. Die Sprintzüge gingen mit dem Erreichen der drei Kilometermarke in den Wind und zogen den Sprint an. Es wurde ein langer und harter Sprint, am Ende waren die ersten Drei auf absolut Augenhöhe.
Alberto, im letzten Jahr hast Du Deinen ersten Sieg bei einer Grand Tour beim Giro d’Italia gefeiert. 2023 nun der nächste Sieg. Bist Du erleichtert?
Alberto Dainese: Natürlich bin ich erleichtert, bisher wollte es im Sprint nicht richtig laufen. Aber mein ganzes Team hat immer an mich geglaubt. Heute Morgen sagten die Jungs zu mir: „Du kannst diese Etappe gewinnen“. Obwohl ich mich nicht zu 100 Prozent wohl fühlte, haben sie immer weiter an mich geglaubt. Von daher kann man die beiden Siege nicht vergleichen. Im letzten Jahr war es natürlich sehr speziell für mich, aber in diesem Jahr ist es sehr besonders, weil es das Ende eines Prozesses ist. Die Führung und das Team haben immer an mich geglaubt!
Kannst Du das Finale ein wenig beschreiben?
Alberto Dainese: Wir haben etwa drei Kilometer vor dem Ziel probiert in eine gute Position zu kommen, weil wir Respekt vor den Kurven in dem Bereich hatten. Da muss man vorne dabei sein, sonst wird es schwer. Wir waren dann nicht nur in einer guten Position, sondern wir haben den Zug angeführt, sogar ein wenig zu früh. Aber die Jungs haben einen tollen Job gemacht, haben alles gegeben. Etwa 600 Meter vor dem Ziel musste ich mir Windschatten suchen, was zum Glück funktioniert hat. Dann habe ich alles gegeben und auf den letzten 30 Metern bin ich gestorben. Ich hatte keinen Vortrieb mehr, ich war leer. Von daher hatte ich auch kein Gefühl, wer die Etappen gewonnen hat. Zum Glück hat es gereicht.
Wie groß ist gerade die Enttäuschung, wenn man so knapp verliert?
Jonathan Milan: Ich muss nicht enttäuscht sein über einen zweiten Platz beim Giro d’Italia, aber nach der fantastischen Arbeit, die das Team geleistet hat, wollte ich es den Jungs mit einem Sieg zurückzahlen. Sie haben das Rennen kontrolliert, mit dem Ziel, den Sieg zu holen. Aus diesem Grund bin ich traurig, dass ich die Etappe nicht mit dem obersten Platz auf dem Podium für uns beendet habe.
Michael Matthews: Es war aufregend! Ich mag so ein technisches Finale, bei dem sich das Feld aufteilt und es etwas weniger Positionskämpfe gibt. Ich bin auf jeden Fall zufrieden mit der Art und Weise, wie das Team heute gefahren ist … ich glaube nicht, dass meine Beine heute gut waren, aber das Team hat einfach einen tollen Job gemacht, mich an der perfekten Stelle zu positionieren. Und dann lag es an mir, mein Ding durchzuziehen, und es hat einfach nicht ausgereicht. (TX)
Foto: Foto Fabio Ferrari/LaPresse