Klaus Perwas: „Im Moment zählen für uns nur Siege“.
Während draußen der deutsche Radklassiker Eschborn-Frankfurt stattfand, legten die FRAPORT SKYLINERS gegen die Würzburg Baskets in der völlig ausverkauften Süwag Energie ARENA einen Start-Ziel-Sieg hin. Das 86:77 ist ein wichtiger Sieg im Rennen um den Klassenverbleib in der easyCredit Basketball-Bundesliga. Noch vor der Partie wurde nach 14 Jahren in Frankfurt Quantez Robertsons verabschiedent.
Coach Perwas, ein wichtiger Sieg. Von Start weg geführt.
Klaus Perwas: Als allererstes möchte ich mich bei den Fans bedanken, auch bei denen von Würzburg. Die Stimmung und die Unterstützung auf beiden Seiten waren stark. Die letzten drei Spiele haben uns mental und physisch hart getroffen.
Was hat heute den Ausschlag gegeben?
Klaus Perwas: Heute mussten wir mit zwei Centern etwas unorthodox spielen, während Würzburg im Grunde ohne Power Forward aufgelaufen ist. Würzburg ist ein sehr gut gecoachtes Team und es war heute sicher kein leichtes Spiel. Ich habe unseren Spielern vor der Partie gesagt, dass sie individuell und vor allem als Team einen Schritt nach vorne machen müssen. Im Moment zählen für uns nur Siege. Mit dem heutigen Sieg haben wir weiter eine Chance.
Coach Filipovski, die letzten Spiele der regulären Saison werden gespielt und Ihr Team scheint mit dem Druck gewisse Probleme zu haben. Aber noch steht Würzburg auf einem Platz zu den Playoffs. Was ist los?
Sasa Filipovski: Mein Glückwunsch an Frankfurt. Wir durften heute eine großartige Atmosphäre erleben. Für mich war es noch mal eine schöne Gelegenheit, Quantez Robertson zu seiner Karriere zu gratulieren. Ich erinnere mich noch an ihn, als die Frankfurterdamals in der Champions League gespielt haben. Er ist eine großartige Person, ein großartiger Spieler und hatte eine wirklich großartige Karriere.
Aber zum Spiel: Wenn ich mir einen Spieler wünsche dürfte, der uns schlägt, wäre es Jordan Theodore, den ich noch aus unserer tollen gemeinsamen Zeit aus Banvit kenne. Er hat ein fantastisches Spiel abgeliefert. Marcus Lewis hat uns mit seinen Dreiern überrascht. Alles zusammen haben wir nicht so verteidigt, wie es dem Spiel angemessen gewesen wäre. Zudem sind wir schlecht gestartet und direkt zurück. Unsere Spieler sind noch nicht so erfahren, dass sie den Druck dieser Begegnung abschütteln hätten können. Wir haben gegen das bessere Team verloren.
Quantez, Deine Karriere geht zu Ende …
Quantez Robertson: Frankfurt ist für mich zu meinem zweiten Zuhause geworden. Der gesamte Club ist für mich inzwischen wie ein Teil meiner Familie. Ich durfte mit den FRAPORT SKYLINERS eine großartige Reise erleben und bin sehr dankbar für alle Momente und Erinnerungen aus den letzten 14 Jahren. Die vielen Meilensteine, die ich in meiner Karriere erreichen konnte, führe ich allein auf meine großartigen Teamkollegen und Trainer zurück. Ganz besonders möchte mich bei allen Fans für die super Unterstützung in den Jahren bedanken! Ich weiß, dass diese Saison nicht wie erhofft gelaufen ist … umso mehr müssen wir in den verbleibenden Spielen auf dem Parkett und daneben alles mobilisieren. Auch wenn ich verletzungsbedingt hier leider nicht mehr mitwirken kann, werde ich vom Spielfeldrand so gut wie möglich das Team unterstützen. Unabhängig von dieser Saison habe ich mit meiner Familie entschieden, dass es an der Zeit ist, nach Hause zu gehen, wieder mehr für meine Frau und meine Kinder da zu sein. Außerdem plagt mich schon seit einiger Zeit eine Fußverletzung, und die Ärzte haben mir dazu geraten, meine Karriere zu beenden … ich könnte sonst gesundheitliche Probleme behalten.
Herr Wöbke, kann man die Karriere in Frankfurt beschreiben?
Gunnar Wöbke: Eine Ära geht zu Ende! Mir fehlen die Worte, um die Karriere von „Tez“ zu beschreiben. Was er in 14 Jahren für den Club geleistet hat, ist einfach nurunübertroffen. Auf dem Parkett hat er alle Attribute zu 100 Prozent umgesetzt, für die wir als Club stehen wollen: Knallharte Verteidigung, Einsatz, Leidenschaft sowie Emotionen. Aber noch viel wichtiger: Abseits des Parketts ist „Tez“ ein unglaublicher Teamkamerad und dank seiner sympathischen, fröhlichen Art ein absolut verdienter Publikumsliebling. Wir alle können uns glücklich schätzen, einen so tollen Spieler über so viele Jahre bei uns gehabt zu haben. Eine derartige Loyalitätsieht man nur sehr selten. Es macht mich stolz und glücklich, dass wir sein Trikot nun neben das von Pascal Roller hängen dürfen. Die Nummer 23 wird bei uns nicht mehr vergeben und wird für immer mit dem Namen Quantez Robertson hier verbunden sein! (TX)
Foto: MagentaSport