Stéphane Peterhansel: „Jeder Audi hat jetzt eine Etappe für sich entschieden“.
Stéphane Peterhansel hat seine erste Etappe bei der Rallye Dakar 2022 gewonnen. Und auch wenn „Mr. Dakar“ in diesem Jahr überhaupt nichts mit dem Gesamtsieg zu tun hat, so war der Etappensieg ein weiteres positives Zeichen durch Audi und für die Elektromobilität. Alle drei Piloten konnten nun eine Etappe gewinnen. Bei den Lkw setzte sich ganz knapp Dmitry Sotnikov durch, bei den Motorrädern Toby Price.
Der erste Etappensieg für „Mr. Dakar“ im Jahr 2022. Dazu dann auch noch Ihr erster Etappensieg für Audi. Wie fühlt sich dieser Erfolg an?
Stéphane Peterhansel: Ich bin nicht unbedingt ein Etappenjäger, aber jeder Audi hat jetzt eine Etappe für sich entschieden, das ist fantastisch. Als Carlos der erste war, der eine Etappe in einem Elektroauto gewonnen hat, war das ein Meilenstein, und jetzt haben wir diese Leistung bestätigt. Das ist gut für die Moral, nicht zuletzt, weil es nach einem komplizierten Start in die Rallye Dakar kommt.
Wir müssen im Jahr 2023 gewinnen. Zu scheitern ist keine Option. Wir müssen auf jeden Fall bereit sein. Aber die Rallye Dakar war und ist niemals einfach. Wenn man wegen eines simplen Navigationsfehlers 1:30 Stunde verliert, kann einen auch das beste Auto der Welt nicht wieder in dieses Rennen zurück bringen!
Wie sieht es mittlerweile dem Auto aus?
Stéphane Peterhansel: Es war eine unserer ersten sauberen Sonderprüfungen … ohne Probleme mit den Stoßdämpfern, Reifenschäden oder Navigationsproblemen. Seit Beginn der zweiten Woche hatten wir keine größeren mechanischen Probleme mehr. Wir machen also gute Fortschritte und haben Spaß, das Auto zu fahren.
Die Führung weiter ausgebaut … der Sieg ist nun greifbar.
Dmitry Sotnikov: Die ersten 150 Kilometer bin ich Eduard gefolgt, aber dann hat er einen kleinen Navigationsfehler gemacht, ich habe ihn überholt und so sind wir auf den ersten Platz gekommen. Aber am Ende haben wir nur wenig gewonnen. Diese Etappe war sehr staubig und bot kaum Möglichkeiten zum Überholen. Wir gehen mit einem knappen Vorsprung in die letzten Tage, es ist nicht einfach.
Nach diesem Sieg, was ist noch drin?
Toby Price: Es war ein wirklich guter Tag. Es gab ein paar kleine Fehler, aber ich haben versucht, so gut wie möglich auf dem Roadbook zu bleiben, zu beten und zu hoffen, dass die Jungs vor mir zumindest einen Fehler machen, aber das ist nicht wirklich ganz aufgegangen. Jetzt bin ich sehr froh, dass ich meinen abgebrochenen Zahn direkt reparieren lassen kann und dann noch einmal voll angreifen kann.
Es sind noch zwei Tage zu fahren und alles kann passieren. Es ist noch nicht vorbei bis zum Ziel, aber mein persönliches Ziel gerät definitiv langsam außer Reichweite. Ich werde nicht aufgeben, ich werde es bis zum letzten Tag versuchen und gesund bleiben, und das ist das Wichtigste. Ich freue mich auf das Ziel. Im Moment gibt es keine Teamstrategie. Ehrlich gesagt, kann in den letzten Tagen alles passieren. Wie man sehen konnte, war es Kevin, der heute leider aufhören musste. Deswegen ist es erst vorbei, wenn es vorbei ist. Ich muss einfach weiter Gas geben und hoffen, dass ich wieder einen wirklich guten Tag haben werde. Im Moment ist es eng … wir müssen abwarten und sehen, dass es bis zum Schluss schön spannend bleibt.
Seth Quintero hat Geschichte bei der Rallye Dakar geschrieben. Der Teenager aus Kalifornien feierte bereits seinen zehnten T3-Etappensieg in 2022 und hat damit einen Rekord für Etappensiege bei einer einzelnen Rallye Dakar erzielt. Das formulierte Ziel ist erreicht, wie fühlt es sich nun an?
Seth Quintero: Wir haben den Rekord noch nicht gebrochen, aber wir haben den Rekord für die meisten Siege bei einer einzigen Rallye Dakar eingestellt. Das ist der Wahnsinn! Ich bin überwältigt. Ich habe fast einen Herzinfarkt bekommen. Man kann es nie wissen … wir haben unsere Handys nicht im Auto, also können wir nicht auf die Zeiten schauen. Wir versuchen, bei den Tankstopps einen ungefähren Überblick zu bekommen. Wir haben sogar ein paar Minuten verloren, als wir versuchten, einen Wegpunkt zu finden, den wir verpasst hatten. Es war ein ziemliches Durcheinander heute, aber wie durch ein Wunder sind wir hier, und wir haben jetzt den Rekord für die meisten Siege bei einer einzigen Ausgabe eingestellt. Aber ich habe noch zwei Etappen vor mir, also werden wir versuchen, den Rekord zu brechen, der 18 Jahre vor meiner Geburt aufgestellt wurde. Das ist absolut unglaublich. Ich möchte wirklich versuchen, alle in meiner Heimat einfach nur richtig stolz zu machen! (Red Bull/SW)
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