Marc Márquez: „Ich will wieder Weltmeister werden“.
In den letzten Jahren war die Karriere von Marc Márquez von schweren Unfällen geprägt, trotzdem ist der Star von Repsol-Honda das Aushängeschild der MotoGP. Eine Dokumentation blickt auf eben diese Höhen und Tiefen. Bei der Premiere in Madrid kamen ca. 20.000 Fans um den sechsfachen MotoGP-Weltmeister zu sehen. „Marc Márquez: ALL IN“ gibt esab dem 5. Juni weltweit kostenlos auf „Red Bull.TV“.
Worum geht es bei dieser Veranstaltung in Madrid?
Marc Márquez: An diesen Tag hier in Madrid werde ich mich mein ganzes Leben lang erinnern, denn es war die Premiere meiner ersten Dokumentation. Wobei, es ist eine Dokumentation in fünf Episoden.
Red Bull und Prime Video haben dabei geholfen, dass es solch eine Veranstaltung geworden ist. Wann darf man schon einen eigenen Korso samt Showrun auf einer der Hauptstraßen von Madrid erleben? Es waretwas ganz Besonderes, es kamen so viele Leute … ich habe es genossen!
Warum diese Dokumentation? Immerhin lassen Sie die Menschen sehr nah an Ihr Leben ran. Man wird quasi zu einem Teil davon.
Marc Márquez: Es stimmt. Vor ein paar Jahren wäre ich bei solch einer Serie nicht dabei gewesen. Ich war zwar extrem erfolgreich, habe Sieg an Sieg gereiht, jedoch wäre ich mental nicht bereit gewesen. Ich war super glücklich, aber ich war mental nicht bereit, mein Privatleben zu öffnen. Wenn man sein Privatleben offenlegt, muss man mental sehr stark sein, weil man weiß, es wird nicht nur positive Kommentare geben. Wenn man so etwas macht, muss man akzeptieren, dass es viele gute und schlechte Kommentare geben wird. Dazu war ich vor ein paar Jahren, trotz meiner Siege, einfach noch nicht bereit. Nun bin ich älter und ich fühlte mich bereit, obwohl es einige schlechte Momente durch die schweren Verletzungen gab. Momente, wo man als Sportler lieber für sich ist. Aber ich war bereit, auch diese Seite zu zeigen. Vielleicht bin ich auch der erste Sportler, der diese Seite zeigt?
Sind diese Episoden auch wichtig für die MotoGP?
Marc Márquez: Natürlich geht es darum mich vorzustellen. Aber dann beginnt eine reale Geschichte, eine menschliche Geschichte. 2022 sind viele Dinge passiert und ich hoffe, dass meine Geschichte anderen Menschen helfen wird und der MotoGP helfen wird, denn das ist das Hauptziel!
Die Fans werden die Dokumentation in der Mehrheit lieben, weil sie bereits Fans der MotoGP sind. Menschen, die nichts mit der MotoGP anfangen können, erhalten so einen anderen Einblick in meinen Sport.
Kommen wir zum Showrun in Madrid. Wie ist es so mit einer MotoGP-Maschine in der spanischen Hauptstadt unterwegs zu sein?
Marc Márquez: Es war natürlich etwas ganz Besonderes. Die Gran Vía ist eine der Hauptstraßen in Madrid, gesäumt mit Menschen, und ich durfte dort mit qualmenden Reifen unterwegs sein. Es war etwas sehr Schönes und ehrlich gesagt hatte ich am Anfang Angst, weil man nie weiß, ob man nicht doch die Kontrolle verliert und stürzt. Aber es ist nichts passiert, da hatte ich wohl ein wenig Glück!
Mit Red Bull erlebt man immer wieder so verrückte Sachen. Vor ein paar Jahren war ich im Schnee unterwegs und diesmal im Zentrum von Madrid.
Knapp 20.000 Fans kamen nach Madrid zur Premiere. Wie ist es also, mit so einer Masse an Fans in direkten Kontakt zu treten?
Marc Márquez: Für mich ist es immer etwas ganz Besonderes, wenn man so eine Veranstaltungen macht. Auf der Rennstrecke spürt man zwar die Fans, aber sie sind trotzdem weit weg. Man ist fokussiert auf der Strecke unterwegs, man ist in der Box mit dem Team bei der Arbeit, man hört zwar einiges, aber die Fanssind in Wahrheit weit weg auf den Tribünen. Von daher ist dieser direkte Kontakt etwas Besonderes. Es war wunderbar, bei dem Konvoi mit 350 anderen Motorrädern dabei gewesen zu sein. Und es hätten noch sogar mehr Motorräder sein können, aber selbst Red Bull kann dann nicht ganz Madrid absperren.
Auch auf dem blauen Teppich war es genial. Die vielen Autogramme für die Kinder, ich habe Großeltern mit ihren Enkeln getroffen. Das hat mir richtig Spaß bereitet. Es war für mich ein absolut gelungener Tag.
Und wie war so das Feedback nach der Premiere?
Marc Márquez: Ich habe bei der Premiere nur positive Stimmen wahrgenommen. Ich hoffe aber natürlich, dass die Leute auch die anderen Episoden sich anschauen. Sie werden eine andere Art von mir sehen, eben nicht nur beim Motorradfahren. Sie werden auch mein Privatleben sehen. Wir sind auch nur Menschen …wenn wir mit Helm und Lederkombi auf unseren großen Maschinen kämpfen, sehen wir zwar aus wie Superhelden, aber wir sind am Ende des Tages ganz normale Menschen. Und in unserem Privatleben haben wir auch alltägliche Probleme.
Bald startet die Saison 2023. Was sind die Ziele?
Marc Márquez: Wir wollen Weltmeister werden! Das Problem dabei ist, sowohl das Team als auch ich hatten eine bescheidene Saison 2022. Von daher wird es recht schwer werden. Das Team und ich haben den Ehrgeiz, schneller als die Konkurrenz zu sein. Das Problem dabei ist, die Konkurrenz ist aber verdammt schnell. Aber wir werden alles versuchen und alles geben. (RedBull/SW)
Foto: RedBull