Ott Tänak: „Die anderen Jungs waren schneller, wir waren aber immer dabei“.
Ott Tänak fuhr bereits zwischen 2011 und 2017 für M-Sport, bevor der Este mehrere Saisons bei den Rivalen Toyota und Hyundai verbrachte. Zu Beginn dieser Saison die Rückkehr, welche bereits mit dem Sieg bei Rallye Schweden gekrönt. Für Ott Tänak der zweite Sieg im hohen Norden. Das Team M-Sport musste 385 Tage auf den Sieg warten. Mit auf dem Schweden-Podium: Craig Breen und Thierry Neuville.
Herzlichen Glückwunsch! Ott, wie fühlst Du Dich gerade?
Ott Tänak: Ein guter Sieg! Etwas emotional, wegen der Anspannung während des Wochenendes. Wir sind nach Schweden gekommen, nicht ohne Erwartungen, aber nicht mit großen Erwartungen … eigentlich haben wir gar nichts erwartet. Wir sind einfach hergekommen und mussten sehen, was wir tun können. Der erste Tag lief ganz gut, wir waren nicht so weit weg, und dann haben wir versucht, unser Tempo zu kontrollieren, um die anderen Jungs zu pushen. Scheinbar mit Erfolg!
Es war das komplette Wochenende ein schöner Kampf, als für die Fans war es ein schöner, spannender Kampf. Wie zufrieden warst Du über die ganze Rallye mit Deinem Ford Puma Rally1 Hybrid?
Ott Tänak: Anfangs hat es definitiv ein etwas gedauert, bis ich mich an den Puma gewöhnt hatte, es war eine kleine Herausforderung. Aber ich würde sagen, dass ich schon am Samstag verstanden habe, was ich tun muss, um gute Zeiten zu fahren. Wir haben nie wirklich Etappen gewonnen, aber wir waren immer irgendwie dabei, es schien so, dass unsere Stärke an diesem Wochenende darin lag, dass wir unser Durchschnittstempo hoch hielten und auf jeder Etappe nah an den Etappensiegern dran waren. Es war nur so, dass die anderen Jungs ein bisschen besser waren.
Der Sieg beinhaltet auch einen negativen Effekt. Du führst nach Schweden die Gesamtwertung, wirst Mexiko also eröffnet. Ein harter Job?
Ott Tänak: Mexiko ist immer eine Herausforderung. Aber darüber sollten wir heute nicht nachdenken! Wir werden uns in den nächsten Wochen damit befassen. Aber heute können das ganze Team, Martin und ich alles ein wenig genießen.
Craig, wie glücklich bist Du über P2? Vor allem, weil Du in Power Stage extra fürs Team langsam machen solltest.
Craig Breen: Wir haben vorher als Team eine Entscheidung getroffen, um Thierry die bestmögliche Chance auf den zweiten Platz zu geben. Offensichtlich ist es Teil des Projekts, dass Thierry eine gute Chance auf die Fahrerwertung hat. Es hat sich so ergeben, wie es sich ergeben hat, das war natürlich nicht meine Absicht. Man hat im Wagen keine Informationen. Ich hatte nur sechs Sekunden auf Kalle, und wenn man versucht zu verstehen, wie es ist, auf der Power Stage nur sechs Sekunden zu verlieren, ist das unmöglich. Es ist von daher so gelaufen, wie es gelaufen ist.
Thierry, doch nur P3. Kannst Du etwas zu der Taktik sagen?
Thierry Neuville: Um ehrlich zu sein, bin ich nicht hier, um über Taktik zu sprechen, sondern über unser großartiges Wochenende, das wir nicht erwartet hatten. Ich war vor der Rallye krank … der Shakedown begann sehr schwierig, ich fühlte mich noch schlecht. Freitag, eine schwierige Schleife. Als Zweiter auf der Straße wussten wir, dass wir einen Nachteil haben. Wir blieben trotzdem an den Führenden dran, mit nur 30 Sekunden Rückstand. Das gab uns die Möglichkeit, am Samstag eine bessere Position zu haben und hart zu kämpfen, vier von sieben Bestzeiten zu fahren und am Samstag den dritten Platz zu erobern. Diesen wollten wir verteidigen. (SW)