Sébastien Loeb: „Wie eine Wertungsprüfung … nur über beinah 340 Kilometer“.
Über Nacht hatte es in der Wüste von Saudi-Arabien geregnet, wodurch sich der Charakter der zweiten Etappe der Rallye Dakar 2022 deutlich verändert hatte. Ideal für Sébastien Loeb, der mit Speed über die feuchten Dünen manövrierte. Der WRC-Rekordweltmeister konnte seinen Rückstand auf Nasser Al-Attiyah weiter verkürzen. Bei den Lkw siegte Andrey Karginov und bei den Motorrädern Joan Barreda Bort.
Die gestrige Etappe stand scheinbar ganz im Zeichen der Navigation. Wie war es heute mit der Navigation in den Dünen?
Sébastien Loeb: Die Navigation war heute kein wirklich großes Thema, weil man durch den Regen in der Nacht die Spuren der Motorradfahrer noch gut lesen konnte.
Allerdings musste man den Untergrund genau im Auge haben, weil unter dem Sand teilweise schon die Felsen durchschimmerten. Ein Reifenschaden kostet zu viel Zeit! Darum habe ich Nasser die Führung überlassen und habe erst am Ende attackiert.
Wie fühlte sich die Etappe generell an?
Sébastien Loeb: Es wirkte über weite Strecken wie eine typische Wertungsprüfung in der Rallye-Weltmeisterschaft. Diesmal nur eben über knapp 340 Kilometer.
Es war aufregend und spannend … es hat mir sehr viel Spaß heute gemacht.
Und der Zweikampf mit Nasser Al-Attiyah?
Sébastien Loeb: Es war heute ein Kampf, Rad an Rad, zwischen Nasser und mir!
Nasser hat sehr stark gepusht. Er ist als erster in unserer Kategorie auf die Strecke und war trotzdem sehr schnell. Es war aufregend, es war ein wirklich sehr harter und sehr schneller Rhythmus. Als ich Nasse dann eingeholt hatte, konnte ich ihm durch die Dünen folgen. Es ist immer ein wenig einfacher, wenn man direkt hinter einem anderen Fahrzeug ist, einem schnellen Fahrzeug ist. Und gerade am Ende dieser schnellen Etappe gab es viele Felsen, dann ist gut, wenn ein anderes Fahrzeug vor einem fährt. Am Ende habe ich ihn überholt und konnte so etwas Zeit gut machen.
Bei den Lkw setzte sich nach dem Prolog und der ersten Etappe auch auf der zweiten Etappe ein Kamaz-Truck mit russischer Besatzung durch. In dem Fall: Andrey Karginov. Wie war die Etappe?
Andrey Karginov: Durch das Wetter konnten wir das Tempo hoch halten, weil wir genug Spuren hatten. Also sind wir mit ordentlich Tempo durch die Dünen.
Es war für mich und das gesamte Team wieder einmal ein ganz guter Tag.
Und wie war dieser Tag auf dem Motorrad?
Joan Barreda Bort: Wir mussten heute viel riskieren, mussten alles versuchen, um den Zeitverlust vom Vortag zumindest ein wenig zu korrigieren. Das Rennen ist erst zu Ende, wenn das Rennen zu Ende ist. Aufgeben ist keine Option. Ich musste alles riskieren und wurde mit dem Tagessieg bei guter Zeit schließlich entlohnt. (Red Bull/SW)
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