Guerlain Chicherit: „Ich schöpfe nun neuen Mut“.
Die dritte Etappe der Rallye Dakar 2023 stand ganz allein im Zeichen des Regens. Es wurde so schlimm, dass die letzten gut 100 Kilometer sogar gestrichen wurden. Bei den Autos setzte sich schließlich Guerlain Chicherit durch, was dem vierfachen Freeride-Weltmeister nach dem gestrigen Tag neuen Mut verleiht. Daniel Sanders war bei den Motorrädern ganz vorne. Damit führt der Australier nun die Wertung an.
Guerlain, was geht Ihnen nach diesem Etappensieg durch den Kopf?
Guerlain Chicherit: Nach der zweiten Etappe waren wir mit der Moral komplett am Boden und hatten uns für die heutige Etappe und die restliche Dakar überhaupt gar nichts mehr ausgerechnet. Wir hatten im Vorfeld so große Ambitionen als gesamtes Team, aber wir haben am gestrigen Tag so viel Zeit verloren … von daher haben wir nur noch Sebastien Loeb für die restlichen Etappen auf die Punkte angesetzt, für die Marathon-Weltmeisterschaft. Diese Punkte gibt es schließlich nach jeder Etappe, es war im Team unser einzig verbliebenes Ziel.
Haben sich Moral und Ziele nun ein wenig verändert?
Guerlain Chicherit: Ja, heute habe ich die Etappe gewonnen und ich schöpfe nun neuen Mut. Vielleicht geht wirklich noch etwas, die Dakar ist noch äußerst lang und dazu auch völlig unberechenbar. Diese Dakar ist absolut unberechenbar.
Daniel, wie hat sich diese schwere Etappe heute für Sie dargestellt?
Daniel Sanders: Wir hatten am Anfang ein bisschen zu kämpfen. Es war wirklich hart durch den tiefen Sand und die Felsen. Dann ging es darum, wieder zu pushen. Das Ziel war es, zum Tanken zu kommen, herauszufinden, wo alle sind, und dann irgendwie weiter. Es war wichtig, sich auf die Navigation zu konzentrieren. Dazu hat die Allianz mit Toby Price sehr gut funktioniert. In den Dünen konnten wir uns von den anderen Jungs an der Spitze absetzen. Ich war jedoch überrascht, dass das große Känguru mir noch folgen konnte … zwei Australier schneller als der Rest … wir haben eben einen besonderen Spirit! (ASO/SW)