Günther Steiner und Otmar Szafnauer: „Das Gripniveau scheint hoch zu sein“.
Am Wochenende fährt die Formel 1 erstmals auf dem Jeddah Corniche Circuit zum Großen Preis von Saudi-Arabien. 6,174 Kilometer lang, nur Spa-Francorchamps ist länger, die Küstenlage führt wohl zu ähnlichen Herausforderungen wie in Abu Dhabi: Sand weht auf den Kurs und der Wind wechselt öfter seine Richtung an einem Tag. In der virtuellen PK: Günther Steiner (Haas) und Otmar Szafnauer (Aston Martin).
An Sie beide: Was sagen Ihre Piloten, was sagen die Ingenieure, was sagt das Team über die neue Strecke hier in Jeddah?
Otmar Szafnauer: Normalerweise beginne ich mit der gleichen Antwort, dass diese Pressekonferenz zur gleichen Zeit stattfindet wie unsere Nachbesprechung. Daher ist es immer sehr schwierig für mich, eine Antwort darauf zu geben, was die Piloten sagen, aber während der Session waren sie mit dem Gripniveau ziemlich zufrieden, da es höher war, als wir zu Beginn der Session erwartet hatten. Es sah so aus, als ob die Strecke wirklich viel Spaß macht, aber für uns gibt es zwischen den Sessions noch einiges zu tun, um die Balance zu optimieren, den Abtrieb richtig einzustellen!
Günther Steiner: Ganz ähnlich wie Otmar. Ich habe nur einem Pilot zugehört und musste mich dann beeilen … wie Otmar sagte, waren die Piloten positiv überrascht über das Gripniveau, das sich nach ein paar Fahrten einstellte, und sie genossen die Strecke. Es muss Spaß machen, sie zu fahren, wenn man sich eingewöhnt hat.
Günther, es ist eine komplett neue, sehr schnelle Strecke mit wenig Auslauf. Welche Ratschläge haben Sie Ihren Piloten für das Wochenende gegeben?
Günther Steiner: Ich brauche ihnen keine Ratschläge mehr zu geben. Sie haben den einen Ratschlag einmal erhalten und wissen, was sie zu erwarten haben. Sie wissen, dass das Schlimmste, was sie tun können, ist, Zeit zu verlieren, also waren sie natürlich beide … ich würde nicht sagen vorsichtig … aber zumindest haben sie es vorsichtig angehen lassen, ein bisschen, um sicher zu gehen, dass sie es immer bis in die Box schaffen … wenn du einmal etwas triffst, kannst du nirgendwo mehr hin, also bedeutet es, die Session ist vorbei. Sie müssen an die Zukunft denken. Wir kommen nächstes Jahr im März wieder her, und je mehr wir in diesem Jahr lernen, desto besser werden wir im nächsten Jahr sein. Also denke ich, dass sie sich das zu Herzen nehmen, und ich brauche ihnen darüber eigentlich auch gar nichts zu sagen.
Wenn man bedenkt, dass Sie den Haas nicht entwickelt haben, wie schwer war es dann, das Team für 2021 zu motivieren?
Günther Steiner: Es ist nicht so einfach, aber je weiter wir in der Saison kommen, desto besser wird es, weil wir hoffentlich Licht am Ende des Tunnels sehen können. Zumindest wissen wir, dass wir im nächsten Jahr ein neues Fahrzeug bekommen und auch in der Entwicklung sind. Ich denke, in der Mitte dieser Saison, kurz vor der Sommerpause, war es für uns alle am schwierigsten, weil die Ergebnisse nicht gut waren, aber danach hatten wir ein paar kleine Höhepunkte, es waren sehr kleine Höhepunkte, aber wie letztes Wochenende oder vor zwei Wochenenden in Doha blieb Mick im Rennen dicht an unseren Konkurrenten vor uns dran. Wir waren so nah dran wie nie zuvor, und das ist ziemlich gut, denn wir wissen, dass wir uns nicht weiterentwickelt haben, andere aber schon, also machen wir ein paar Dinge besser.
Otmar, Sebastian hat in drei der letzten vier Rennen gepunktet. Lance wurde beim letzten Rennen in Katar sogar am Ende auf P6 abgewunken. Ist dies ein Durchbruch bei der Abstimmung oder war das eher streckenspezifisch?
Otmar Szafnauer: Ich denke, wenn wir ein Wochenende zusammenstellen und ein bisschen Glück haben und mit dem Wagen, den wir haben, gut abschneiden, dann ist das zum Teil streckenspezifisch. Es war das erste Mal, dass wir in Katar waren, wir hatten beide Piloten in den Punkten, leider wurde Seb in der ersten Kurve gleich abgedrängt. Das ist ein sehr gutes Zeichen für das Ende der Saison. Ich denke, wir möchten hier und in Abu Dhabi mit beiden Boliden wieder in die Punkteränge fahren und mit einem starken Ergebnis in das nächste Jahr zu gehen. Es ist immer hilfreich, die Saison stark zu beenden und dann einen guten, erfolgreichen Winter zu haben.
Wurde das Beste aus dem Paket rausgeholt?
Otmar Szafnauer: Ich denke schon. Wir arbeiten viel im Simulator, bevor wir zum Grand Prix kommen. Die Piloten fahren viel, und ich denke, wir kommen gut damit zurecht, aber wie gesagt, es gibt Umstände, die sich unserer Kontrolle entziehen. Im letzten Rennen musste Seb von der Strecke runter, nur um einen Zusammenstoß zu vermeiden, und es gab einige Unfälle und Dinge, die nicht optimal für uns abliefen … aber wie ich schon sagte, liegen diese Dinge außerhalb unserer Kontrolle. (FIA/SW)
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