Ian James: „Es wird erneut ein harter Kampf bis zum Schluss“.
Neue Saison, gleiches Ziel: Das Mercedes-EQ Formel E Team ist bereit für seine dritte Saison in der ABB FIA Formel E-Weltmeisterschaft. Nicht einmal vier Monate nach der vergangenen Saison mit dem Finale in Berlin stellte das Weltmeister-Team in Valencia seine zwei Piloten und sein aktualisiertes Fahrzeugdesign vor. Teamchef Ian James kann sich wieder auf Nyck de Vriesund Stoffel Vandoorne verlassen.
Das Mercedes-EQ Formel E Team geht erstmals als Weltmeister-Team in eine neue Saison der Formel E. Der einstige Jäger wird nun selbst gejagt. Ändert es etwas an der Gesamtsituation für die neue Saison?
Ian James: Wir blicken der Saison voller Spannung und Vorfreude entgegen.
Jeder ist schon ganz heiß darauf, dass es wieder losgeht. Aber ich glaube nicht, dass sich unsere Herangehensweise dadurch erheblich verändern hat, dass wir vom Jäger zum Gejagten geworden sind. Uns erwarten die gleichen Herausforderungen wie schon in den Vorjahren und die Tatsache, dass wir die Weltmeisterschaft in der vergangenen Saison gewonnen haben, bedeutet für die kommende Saison nicht wirklich etwas. Wir wissen, wie eng es in dieser Meisterschaft zugeht und wie stark unsere Konkurrenten sind. Es wird erneut ein harter Kampf bis zum Schluss!
Gibt es schon eine Zielsetzung für 2022?
Ian James: Wenn ich mir vor Augen halte, wie viele Stunden derzeit alle im Team arbeiten, ist es einfach fantastisch zu sehen, dass der Hunger, um unser Potenzial auszuschöpfen, innerhalb des Teams noch immer vorhanden ist.
Wie wird das Team die kommende Saison angehen?
Ian James: Wir gehen diese Saison mit der nötigen Bescheidenheit an, denn wir wissen, wie stark unsere Gegner sind und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Entscheidung wieder erst ganz am Ende fallen wird. Aber der Druck ist immer vorhanden und das ist auch gut so. Wir wachsen mit dem Druck und begrüßen ihn. Wir freuen uns sehr darauf, dass die neue Saison bald wieder richtig losgeht.
Im Cockpit der beiden Mercedes-EQ Silver Arrow 02 setzt das Team weiter auf Kontinuität. Stoffel Vandoorne und Weltmeister Nyck de Vries gehen bereits in ihre dritte Saison als festes Gespann?
Ian James: Kontinuität und Stabilität spielen definitiv eine Rolle.
Wie heißt es so schön treffend? Wenn etwas nicht kaputt ist, versuch auch nicht, es zu reparieren. Gleichzeitig gibt es aber die alte Weisheit, dass Erfolg zu haben nicht automatisch bedeutet, dass man nichts mehr verbessern könnte. Nyck und Stoffel spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie waren bislang nicht nur phänomenale Piloten, sondern auch Bestandteil der Weiterentwicklung dieses Teams, das wir hier aufgebaut haben. Diese Kontinuität zu haben, ist immer absolut von Vorteil.
Und wie sehen es die beiden Piloten denn selbst?
Stoffel Vandoorne: Kontinuität ist in der Formel E immer eine gute Sache, da die Abstände zwischen den Piloten und Teams sehr gering sind. Deshalb ist es sehr wichtig, ein gutes Verhältnis zu deiner Crew aufzubauen. Du musst dein Gegenüber richtig verstehen lernen. Was brauchst du von deinem Auto, um es zu verbessern und Leistung zu bringen? Diese Dinge sind am Ende sehr hilfreich.
Wir diskutieren oft neue Ideen, etwa ob sie vernünftig sind, ob wir zu viel Zeit damit verschwenden oder ob sie am Ende bessere Rundenzeiten bringen. In diesem Jahr kommt für uns noch die Herausforderung hinzu, dass wir nach Brackley umziehen. Dadurch gibt es Neuerungen, wie etwa einen neuen Simulator und viele Aufgaben, die wir bis zum Start erledigen müssen. Es gibt über den Winter viel zu tun, vielleicht mehr als in der Vergangenheit. Abwarten, wie es sich in der Saison entwickelt.
Nyck de Vries: Eine neue Saison bringt immer eine neue Herausforderung mit sich und als amtierender Champion erhält es eine besondere Note. Entsprechend bin ich heiß darauf, Rennen zu fahren und unsere zwei Titel zu verteidigen.
Ich freue mich sehr darauf, auf allen Strecken zu fahren und finde es so spannend, dass unsere Meisterschaft weiter wächst und in vielen interessanten Städten fährt. Es ist klasse, dass wir wieder in die Städte zurückkehren. Ich bin überzeugt davon, dass die Saison in vielerlei Hinsicht gut wird, einerseits auf der sportlichen Seite mit dem neuen Qualifying-Format und andererseits mit der Spannung, die durch diese neuen Veranstaltungsorte hinzu kommt … es sieht so aus, als ob es für alle deutlich ausgeglichener und fairer sein wird. Deshalb bin ich ein Freund des Ganzen. Wie es am Ende wirklich aussehen wird, müssen wir abwarten, aber es sieht gut aus und ich begrüße es mit offenen Armen. Ich bin mir sicher, dass es eine ausgeglichene Saison ermöglichen wird, die jeder gerne verfolgt. Die Formel E ist schon eng genug und braucht keine externe Unberechenbarkeit, um sie spannend zu machen. (SW)
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