Bo Svensson: „Wenn es einfach wäre, könnte es jeder“.
Zum sportlichen Abschluss des Jahres empfängt der 1.FSV Mainz 05 den großen Nachbarn aus Hessen, Eintracht Frankfurt. Auch wenn beide Vereine völlig anders ausgelegt sind, so wird das Derby von den Fanlagern auf beiden Seiten gelebt. Im Interview mit „Sportradio Deutschland“ bespricht Bo Svensson die Situation in Mainz und was Katar wirklich so bedeutet. Mehr dazu: www.sportradio-deutschland.de.
Der 1.FSV Mainz 05 hat große Trainer hervorgebracht. Auch Sie sind solch ein Eigengewächs. Was macht den Trainerposten bei Mainz aus?
Bo Svensson: Es gibt gute Bedingungen, um sich als Trainer weiterzuentwickeln. Das hat sicherlich auch mit Jürgen Klopp und Thomas Tuchel zu tun, die ein gutes Fundament gelegt haben. Ich habe mir viel von beiden abgeschaut. Sie haben die Philosophie der Mannschaft festgelegt, wir ergänzen diese nur. Christian Heidel hat häufig mutige Entscheidungen für den Trainerjob getroffen. So war es bei mir auch, es hätte sicherlich namhaftere Trainer als mich gegeben.
Wir wissen, wo wir als Verein stehen. Wenn Spieler bei uns gut performen, werden sie für andere Vereine interessant. Das ist ein Teil des Jobs in Mainz. Natürlich ist es teilweise auch nervig, wenn man etwas auf die Beine stellen will und man durch die Abgänge von Leistungsträgern zurückgeworfen wird. Aber gleichzeitig ist es eine geile Aufgabe. Wir können Spieler nicht eins zu eins ersetzen. Spieler können auf der gleichen Position spielen, aber ganz andere Menschen sein. Es ist eine reizvolle Herausforderung. Wenn es einfach wäre, könnte es jeder!
Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Saison?
Bo Svensson: Mit Blick auf die Punkteausbeute sind wir sehr gut gestartet. Wenn wir den Schnitt halten, landen wir am Ende unter den besten sieben der Liga. Man muss aber auch hinter die Kulissen blicken und sich unsere Leistungen anschauen. Wenn wir so weiterspielen, werden wir den Schnitt nicht halten können. Wir haben viele kurze gute Phasen, aber sind nicht mit allem zufrieden. Unsere Aufgabe ist es, diese guten Phasen zu verlängern.
Kommt die lange Pause durch die Weltmeisterschaft gelegen?
Bo Svensson: Das ist Neuland für uns alle. Wir haben auf einmal mitten in der Saison elf Wochen Pause, was auch zeigt, wie absurd das Ganze ist. Die Saison ist in zwei Phasen aufgeteilt, mit einem Bruch im November. Wir versuchen, die Zeit gut zu überbrücken. Es wird schwer von den Jungs zu fordern, dass sie unbedingt Gas geben müssen, wenn das nächste Highlight dann erst in zweieinhalb Monaten ansteht. Es geht darum, die richtige Mischung zu finden, die Spannung zu halten. Das wird eine spannende und außergewöhnliche Aufgabe. (Sportradio Deutschland/TX)