Christoph Kramer: „Es kam nicht zu einem offenen Spiel“.
Am Sonntag fand eines der leidenschaftlichsten Derbys in der Fußball-Bundesliga statt: Borussia Mönchengladbach gegen den 1.FC Köln. Nach umkämpften rund 90 Minuten gingen die Hausherren mit einem 5:2-Sieg vom Platz. Und für den „DAZN“-Experte Sebastian Kneiß war es ein „guterDerbynachmittag“. Dies dürften Spieler wie Florian Kainz nicht so sehen, auch wenn der Kölner ehrlich zum Bock steht.
Christoph, welche Bedeutung hat der Sieg im Derby?
Christoph Kramer: Es war wichtig nach der letzten Woche nun eine Reaktion zu zeigen, da das Thema ansonsten medial hochkocht. Wir haben die Reaktion gezeigt und die Art und Weise war gut. Wobei ich auch sagen muss, dass wir in Überzahl weniger Dominanz ausgestrahlt haben als zuvor. Es war in vielerlei Hinsicht wichtig. Derby, Tabelle und Reaktion!
Und wie war das Spiel selbst?
Christoph Kramer: Köln hat im letzten Halbjahr kaum ein Spiel verloren und sie machen es wirklich gut. Der Schlüssel zum Erfolg war heute, dass wir sie uns ganz in Ruhe hingelegt haben, auch wenn das Publikum etwas unruhig wurde. Wir haben in der ersten Halbzeit mit vielen Verlagerungen gespielt, kamen aber trotzdem nicht richtig durch. Der Schlüssel war, dass wir es nicht zu einem offenen Spiel machten, da Köln für mich eines der besten Teams der Liga ist. Nicht nur weil es ein Derby ist, auch für die Tabelle ist es enorm wichtig.
Wie bewerten die beiden Trainer denn das Derby?
Daniel Farke: Wenn man das Spiel gewinnt, gehört die Bühne nach dem Spiel der Mannschaft. Das haben sie sich wirklich verdient. Ich freue mich natürlich extrem für die Jungs. Trotzdem analysiert man auch so ein Spiel und bestimmte Phasen nach dem Spiel, um Botschaften weiterzugeben. Wir haben heute einen hochverdienten Sieg am Ende eingefahren.
Steffen Baumgart: Wir haben einen verletzten Spieler durch ein brutales Foul im Zentrum. Aus meiner Sicht ist es schwierig, dass nur mit Gelb zu bewerten. Es ging aufs Knie und den unteren Knöchel. Das mit Gelb zu bewerten, finde ich mutig. Die beiden Aktionen von Kainz waren richtig bewertet, der Platzverweis ist berechtigt, da gibt es nichts zu reden. Wir versuchen wieder ins Spiel zu kommen, kassieren durch ein schönes Tor das 3:1. Dann ist man raus. Gladbach hat aber eine extrem hohe Qualität, es stark gemacht.
Wie analysiert der „DAZN“-Experte Sebastian Kneiß vor allem den Spielaufbau von Borussia Mönchengladbach?
Sebastian Kneiß: Gladbach hat das Spiel häufig verlagert und dann haben sie auch die Tiefe gefunden. Die Außenspieler gehen dann mit nach vorne, finden die Räume für einen Thuram. Die Qualität muss auf den Punkt da sein und das war sie heute nicht. Deshalb ist jegliche Kritik berechtigt.
Florian, wie siehst Du die Elfmetersituation …
Florian Kainz: Es war mir relativ schnell klar, dass es ein Elfer für uns sein muss. Ich war früher am Ball und es war ein klares Foul. Auf der anderen Seite schaue ich nur auf den Ball und will zum Kopfball gehen. Jetzt in den Bildern sieht man, dass ich ihn treffe. Es war unglücklich und nicht gewollt, aber es ist ein Elfer. Es ist bitter, dass ich die Mannschaft damit geschwächt habe. (DAZN/TX)