Jost Captio, Laurent Rossi und Andrew Shovlin: „Es ist ein guter Schritt für uns“.
In dieser Saison gastiert die Formel 1 zum 18. Mal auf dem Circuit Paul Ricard, am Sonntag zieht die Strecke mit Magny-Cours als dem häufigsten Austragungsort des Frankreich Grand Prix gleich. In der „Königsklasse des Motorsports“ wurde der Kurs schon in drei Varianten befahren, seit 2018 sind es 5,842 Kilometer. In der virtuellen PK: Jost Captio (Williams), Laurent Rossi (Alpine) und Andrew Shovlin (Mercedes).
Laurent, für Alpine ist es das Heimrennen. Wie wichtig ist das?
Laurent Rossi: Nun, es gibt natürlich eine Menge an Aufmerksamkeit und natürlich den Willen des Teams, vor Freunden und Familie gut abzuschneiden. Aber auch auf die Gefahr hin, alle zu enttäuschen: Letztendlich ist es einfach nur ein Rennen, das wir wie jedes andere behandeln. Wenn wir in die Box fahren, vergessen wir, dass es unser Heimrennen ist, und wir versuchen, unser Bestes zu geben.
Wie ist es um die aktuelle Leistungsfähigkeit bestellt?
Laurent Rossi: Der Wagen ist sehr untersteuernd. Wir wollen die Situation folglich verbessern und wieder in die Position kommen, die unserer Meinung nach eben die natürliche Position unseres Wagens sein sollte. Das ist also das große Ziel!
Fernando Alonso würde gern um zwei Jahre verlängern, und …
Laurent Rossi: Nun, sein Vertrag läuft dieses Jahr aus, also diskutieren wir mit ihm. Wir entwickeln Szenarien. Wir haben ein freies Cockpit und zwei Anwärter. Und wir würden gerne mit beiden Anwärtern fahren. Wir arbeiten daran.
Jost, erstmals haben beide Piloten die kompletten Updates erhalten. Wie ist das Feedback der Piloten … ein ähnliches Feedback?
Jost Captio: Im Großen und Ganzen. Aber „Alex“ hat viel mehr Erfahrung, denn es ist sein drittes Rennen mit den Upgrades und für „Nicky“ ist es völlig neu. Er muss sich also erst an die ganzen Upgrades gewöhnen. Aber das Verhalten der Boliden ist das gleiche. Sie berichten also über das identische Verhalten im Boliden!
Wie groß sind die Fortschritte durch die Updates denn nun?
Jost Captio: Wir haben das Gefühl, dass wir einen vernünftigen Schritt nach vorne gemacht haben. Es ist ein völlig anderes Aerodynamik-Konzept, nicht nur optisch. Wir haben gesehen, dass in diesem Konzept noch eine Menge an Potenzial steckt, und wir sind definitiv bereits besser als mit dem alten Konzept.
Alexander Albon hat neulich davon gesprochen, er habe sein Selbstvertrauen wieder zurück. Was haben Sie dafür mit ihm gemacht?
Jost Captio: Ich denke, dass der Wagen mit den Upgrades den Piloten erst einmal mehr Vertrauen vermittelt. Der Wagen ist stabiler, dies stärkt das Selbstvertrauen der Piloten. Aber „Alex“ war ein Jahr lang nicht im Wagen und er war sofort wieder stark. Man muss als Team eine Beziehung aufbauen, das dauert ein wenig.
Andrew, im ersten Training musste Lewis Hamilton sein Cockpit räumen und Nyck de Vries zu schauen. Wie war diese ganze Situation?
Andrew Shovlin: Lewis war auf der Sprechanlage dabei und verfolgte die Session. Ich denke, es ist eine sehr seltsame, neue Erfahrung, jemand anderem beim Fahren des Wagens zuzusehen. Aber er hat mit „Toto“ während der Session geredet. Auch Lewis war beeindruckt von der Arbeit, die Nyck geleistet hat.
Und wann wird George Russell sein Cockpit räumen?
Andrew Shovlin: Wir schauen uns später im Jahr um, es hängt ein bisschen davon ab, was wir in Bezug auf Updates noch alles bringen, wo wir vielleicht einen Pirelli-Reifentest machen, aber wir schauen eher in Richtung der Überseerennen.
Wann konzentrieren Sie sich auf die kommende Saison?
Andrew Shovlin: In der Formel 1 zieht man eigentlich nie eine Grenze. Es ist eine allmähliche Mischung aus Ressourcen, welche beim W13 abnehmen und beim W14 mehr werden. Wir brauchen etwas Klarheit über das Reglement, ob es sich ändern wird, bevor man eine wirklich große Veränderung vornimmt. Aber jedes Team wird bereits mit der Arbeit für das nächste Jahr begonnen haben. Der Unterschied ist, dass der Anfang des Jahres sehr schwierig war. Jetzt kommen wir in die Phase, in der wir zu dem zurückkehren können, was wir als „business as usual“-Entwicklung bezeichnen würden. Und das ist eigentlich ziemlich aufregend. (FIA/SW)