Marcel Kittel: „Die Ernährung kann jeder Sportler selbst gut einschätzen“.
Der ehemalige Radsprinter Marcel Kittel hat nach den ersten Etappen der Tour de France 2022 mit dem Auftakt in Dänemark eine erste positive Bilanz gezogen. Im Interview mit „Sportradio Deutschland“ spricht der 34 Jahre alte Thüringer über die deutschen Fahrer und blickt auf den Kampf der Klassementfahrer bei dieser Tour de France. Das ganze Interview gibt es hier zu hören: www.sportradio-deutschland.de.
Wer sind die Favoriten und was machen die deutschen Profis?
Marcel Kittel: Ganz klar, Tadej Pogacar. Er hat mit dem UAE Team Emirates eine starke Mannschaft um sich herum. Seine größten Konkurrenten werden wieder aus dem Team Jumbo-Visma kommen mit Primoz Roglic und mit Jonas Vingegaard. Sie haben ebenso eine Doppelspitze wie das Team Ineos mit Geraint Thomas und mit Felipe Martinez. Es bleibt spannend, denn diese Doppelspitzen sind gefährlich. Sie werden versuchen, Tadej zu isolieren und ihm das Leben auf dem Weg zum dritten Sieg nacheinander schwer zu machen.
Die erste Woche war für die Klassementfahrer wie Lennard Kämna und Maximilian Schachmann da, um in die Tour de France langsam reinzukommen und vor allem keine Zeit zu verlieren. Deshalb haben sie das erstmal richtig toll gemacht und sich gut positioniert. So muss es sein. Überhaupt war es ein Megastart für die Rundfahrt in Dänemark vor diesen tollen Fans …
Wie ist es um die Vorfreude der Sprinter auf die Berge bestellt?
Marcel Kittel: Darauf freut man sich als Sprinter nicht unbedingt drauf. Man hat die Gewissheit, dass man leidet. Da ist der letzte Platz noch ein guter Platz, wenn man im Zeitlimit bleibt. Es gibt aber auch Tage wie hinauf nach Alpe d’Huez, die eine tolle Motivation für die Sprinter sind.
Wie sieht es mit der Ernährung bei einer Tour de France aus?
Marcel Kittel: Die Fahrer sind nicht in einem Gefängnis. Die Ernährung kann jeder Sportler selbst gut einschätzen. Ich fand es damals toll, wenn ich mir als Nachtisch einen Pfannkuchen mit Nutella auf den Teller gelegt habe, das hat mir im Kopf auch sehr geholfen. Das war schon gut!
Vor dem letzten Kilometer war auch immer irgendwie ein Gel mit Koffeineffekt zum Pushen dabei. Gefreut habe ich mich auch auf dunkle Schokolade, davon wird man nicht dick. Aber es mach glücklich. (Sportradio Deutschland /TX)