Mike Krack, Franz Tost und Frédéric Vasseur: „Es ist ein guter Kompromiss“.
Von Silverstone geht es für die Formel 1 direkt in die Steiermark. Und was allein die Rundenzeit angeht, ist Spielberg die schnellste Runde im Jahr. Der Rekord steht seit 2020 bei 1:02.939 Minute (Valtteri Bottas). Mit 4,138 Kilometer ist der Red Bull Ring länger als Monaco, Zandvoort, Mexiko-Stadt sowie Interlagos. In der PK: Mike Krack (Aston Martin), Franz Tost (AlphaTauri) und Frédéric Vasseur (Alfa Romeo).
Was sagen Sie zur Sitzung der F1-Kommission?
Frédéric Vasseur: Die Budgetobergrenze war für mich die beste Entscheidung der Formel 1 in den letzten Jahren. Aber wir müssen auch bedenken, dass die Ansicht über diese Grenze zwischen den kleinen und den großen Teams unterschiedlich ist. Ich denke, dass wir einen Kompromiss gefunden haben. Am Ende ist es ein guter Kompromiss, mit dem niemand zufrieden war und der wahrscheinlich der beste Weg ist, um die Sache zu regeln. Andererseits dürfen wir auch nicht vergessen, dass die großen Teams große Anstrengungen unternommen haben, um von teilweise mehr als 300 Millionen US-Dollar auf 150 Millionen US-Dollar zu kommen. Von daher bin ich mit dem Ergebnis der Diskussion zufrieden.
Franz Tost: Das war ein gutes Treffen. Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis, weil wir einen guten Kompromiss gefunden haben. Aber auch das sportliche Reglement und technische Reglement wurde mehr oder weniger genehmigt. Den Rest wird die FIA verkünden und dann sind alle beschlossenen Inhalte bekannt.
Mike Krack: Es ist uns gelungen, einen für alle tragbaren Kompromiss in Bezug auf das Budget zu finden. Es gab noch ein paar andere Punkte im sportlichen Bereich, wie den Zeitplan für die Rennwochenenden, den wir bald sehen werden. Und wir haben auch über technische Richtlinie diskutiert. Alles in allem war es also, glaube ich, trotz zu wenig Zeit eine gute Diskussion.
Frédéric, wie geht es Zhou Guanyu nach dem Unfall in Silverstone?
Frédéric Vasseur: Ich glaube, er kam knapp eine Stunde nach dem Unfall zurück in die Garage und er hatte absolut nichts. Seine allererste Frage bezog sich auf den Bestand an Teilen für Spielberg. Wenn man ein paar Tage darüber nachdenkt, ist es sicherlich unglaublich, dass man nach einem solch schweren Unfall in die Garage zurückkommt und nichts hat, und sich direkt auf das nächste Rennen konzentriert. Aber ich denke, das ist der FIA zu verdanken, den Standards.
Wie groß war die Arbeit für die Mechaniker?
Frédéric Vasseur: Wir haben nicht nur den Wagen lackiert! Nein, es war gewaltig. Aber wir sind für diese Art der Arbeit bereit. Manchmal ist es sogar geplant, dies zwischen zwei Rennen zu tun, um das Chassis zu wechseln. Es war eine Aufgabe, aber am Ende des Tages ist man dazu bereit.
Franz, es ist ein Heimrennen. Wie wichtig ist ein starkes Ergebnis?
Franz Tost: Es ist überall wichtig, ein gutes Ergebnis zu erzielen! Das hat nichts mit einem Heimrennen zu tun. Abgesehen davon, dass alle Kurse meine Heimrennen sind. Ich denke aber, dass wir auch hier konkurrenzfähig sind.
Helmut Marko hat Yuki Tsunoda nur in Bezug auf sein Verhalten am Funk als „Sorgenkind“ bezeichnet. Stört so etwas?
Franz Tost: Ich mag Problemkinder, weil es wirklich gute Kinder sind, die etwas aus sich machen können. Ich mag die „heiligen Kinder“ nicht. Und Yuki hat einen Fehler gemacht, das weiß er und er wird daran arbeiten. Er ist noch in seiner Entwicklung. Er ist schnell. Er war auch an diesem Wochenende hier schnell. Und er wird seinen Weg machen. Das braucht ein bisschen Zeit.
Mike, bei Ihnen ist das „Problemkind“ eher der Bolide. Wie läuft es?
Mike Krack: Natürlich wissen wir, dass wir keinen sehr guten Start hatten. Aber die letzten Rennen vor Silverstone gab es Strecken, die der Charakteristik des Wagens entgegenkamen. Aber jetzt hat sich ein etwas besseres Bild davon ergeben, wo wir wirklich stehen. Und wir sind einfach nicht leistungsfähig genug.
Wo liegen denn diese Probleme genau?
Mike Krack: Nun, die Piloten beschweren sich hauptsächlich über den Grip und die Balance. Wenn man also richtig Gas gibt … ich denke, wenn man einen Wagen hat, das nicht schnell genug ist, gibt man immer zu viel Gas oder versucht, zu viel Gas zu geben, dann hat man Probleme mit der Balance. Wir haben also akute Probleme im Hochgeschwindigkeitsbereich, wirklich in allen Hochgeschwindigkeitsbereichen. Unser Wagen ist ganz okay bei niedrigeren Geschwindigkeiten. Aber wenn es in die Hochgeschwindigkeitskurven geht, fehlt was. (FIA/SW)