Dylan Groenewegen: „Ich habe gezeigt, dass ich immer noch gewinnen kann“.
Dylan Groenewegen hat hauchdünn die letzte Etappe der Tour de France 2022 in Dänemark gewonnen. Der 29-jährige Niederländer schlug sofort beim Überqueren der Ziellinie die Hände über dem Kopf zusammen, zu eng war dieser Sprint gegen Wout van Aert und Jasper Philipsen. Doch wenig später entlud sich die Emotion, der allererste Sieg bei der Tour de France nach drei Jahren. Mehr unter: www.letour.fr.
Dylan, was für ein Finale!
Dylan Groenewegen: Es ist viel passiert im Finale dieser Etappe. Dem Sturz kurz vor dem Ziel konnte ich ausweichen … aber auch in der letzten Kurve war es sehr nervös. Mein Teamkollege Luka Mezgec hat gerufen „nach rechts“, ich bin ihm direkt gefolgt und dann haben wir beschleunigt. Als er schließlich rausgegangen ist, habe ich gemerkt, dass ich gute Beine habe. Ich habe auf den letzten 200 Metern alles gegeben, und es hat funktioniert.
Wann wusstest Du, es reicht für Dich?
Dylan Groenewegen: Beim Überqueren der Ziellinie habe ich gespürt, dass ich gewonnen habe, aber ich wollte dennoch auf Nummer sicher gehen. Es bedeutet mir so viel, zur Tour de France zurückzukommen und wieder zu gewinnen. Gestern war ich sauer auf mich selbst, aber ich bin heute ruhig geblieben.
Hast Du damit gerechnet?
Dylan Groenewegen: Das Team BikeExchange hatte mir nach dem Wechsel eine neue Chance gegeben, dort habe ich eine neue Familie gefunden. Ich habe heute gezeigt, dass ich immer noch gewinnen kann, nachdem ich persönlich schwierigere Momente durchleben musste.
Wout, wie war es im „gelben Trikot“?
Wout van Aert: Es war ein schöner Tag im „gelben Trikot“. Insgesamt war es eine tolle Reise nach Dänemark, es war ein unglaublich warmer Empfang. Jetzt bin ich stolz, dass ich das „gelbe Trikot“ mit nach Frankreich nehmen darf.
Was den heutigen Sprint angeht, war ich ein bisschen sauer, weil ich eine Chance verpasst habe. Die letzte Kurve war ein bisschen enger als ich dachte. Christophe und ich haben die Innenbahn genommen, dadurch haben wir nicht sehr viel Tempo verloren und waren in einer idealen Position. Ich habe aber etwas zu früh meinen Sprint begonnen, dabei bot mir Christophe noch seine Hilfe an. Es war ein großes Durcheinander, aber so ist das halt im Sprint. Ich werde bei dieser Tour de France fast jeden Tag versuchen zu gewinnen. In diesen Tagen hier hatten wir klassischere Sprints, jetzt werden die Etappen etwas härter, dies ist gut für mich. Ich kann die Kopfsteinpflaster-Etappe kaum erwarten, sie passt sehr gut zu mir.
Jasper, wie geht es Dir?
Jasper Philipsen: Das Finale war ein typischer Massensprint, aber unser Sprint war nur ganz okay, nicht perfekt. (TX)