Edina Müller: „Als nächstes steht die Weltmeisterschaft in Kopenhagen an“.
Edina Müller hat bei den Paralympischen Sommerspielen 2008 erst Silber und 2012 dann schließlich Gold im Rollstuhl-Basketball gewonnen. 2016 gab es wieder Silber und diesmal in Tokio endlich wieder Gold, im Kanu. Die 38-jährige Brühlerin setzte sich auf dem Sea Forest Waterway im Finale über 200 Meter durch. Doch neben der Freude geht der Blick von Edina Müller schon in die nahe und entfernte Zukunft.
Elena, was bedeutet Dir diese Medaille?
Edina Müller: Es war der nächste Schritt, den ich unbedingt machen wollte, aber es war natürlich auch ein unglaublich schwieriges Jahr … es jetzt geschafft zu haben, ist natürlich ein Wahnsinnsgefühl!
Wie emotional war es auf dem Wasser mit Deinem Sohn?
Edina Müller: Es war ganz verrückt. Normalerweise bin ich komplett im Tunnel drin und merke überhaupt nicht, was so um mich herum passiert. Diesmal habe ich aber gesehen, dass ich auf dem ersten Platz ins Ziel gekommen bin … ich musst dann ganz kurz warten, bis auf der Tafel endlich Deutschland stand, und dann konnte ich alles fallen lassen. Ich bin sofort zum Steg und dort standen schon alle. Mein Trainer ist zu mir ins Wasser gesprungen, hat mich an Land geholt, da war dann mein Sohn, der mir auch sofort einen Kuss gegeben hat … es war der Wahnsinn!
Nach Silber in Rio, nun also das Gold …
Edina Müller: In Rio habe ich Silber gewonnen. Das waren damals meine ersten Paralympics in meiner neuen Sportart, im Kanusport. Den nächsten Schritt gemacht zu haben und nun die Gold-Medaille gewonnen zu haben ist natürlich der Wahnsinn. Jetzt zu sehen, dass sich die ganze harte Arbeit der letzten Jahre gelohnt hat, man sich wieder neu ausprobiert hat, weil man sich ja immer wieder neu erfinden muss, neue Anreize setzen muss, dass dies alles so aufgegangen ist, wie wir es geplant hatten, ist natürlich echt super.
Welchen Stellenwert hat Gold in der zweiten Sportart?
Edina Müller: Es ist schon eine Besonderheit. Die eine Sportart besteht aus einer Mannschaft, was der Wahnsinn war, damals mit einem Team das Gold zu feiern, jetzt als Individualsportlerin das Gold zu holen ist ein total anderes Gefühl. Ich würde aber kein Ranking machen, es ist komplett anders, aber einfach toll.
Wie geht es jetzt für Dich noch weiter?
Edina Müller: Eigentlich geht es für mich direkt weiter, wenn ich dann nach Hause komme. Als nächstes steht die Weltmeisterschaft in Kopenhagen an. Und nach den Spielen ist vor den Spielen … dann wird geschaut, wie man das nächste oder aber die nächsten Jahre aufbauen kann, ob Paralympische Spiele möglich sind oder nicht mehr. Das werde ich mit meinem Trainer und Umfeld, also Familie, Arbeitgeber und Förderern sowie Sponsoren besprechen, dann werden wir die kommenden Wochen, Monate und Jahre verplanen. (DBS/TX)
You must be logged in to post a comment.