Martin Schulz: „Es war natürlich mein Ziel, erneut ganz oben zu stehen“.
Deutschland hat die erste Gold-Medaille bei den Paralympischen Sommerspielen in Tokio gewonnen. Martin Schulz hat am fünften Wettkampftag das ersteGold für das insgesamt 134-köpfige „Team D“ geholt und wird damit der deutschen Mannschaft einen weiteren positiven Schub verleihen. Der 31-jährige Triathlet kam dank furioser Aufholjagd in 58:10 Minuten ins Ziel und holte seinen zweiten Paralympics-Sieg.
Wie fühlt sich dieser Sieg an?
Martin Schulz: Ich fühle mich natürlich jetzt sehr gut. Ich bin super glücklich. Es ist alles aufgegangen … es war ein schönes Rennen, natürlich war es hart, Triathlon ist immer hart. Die Bedingungen waren feucht-warm, schon im Wasser war es warm … es war aber trotzdem ein sehr cooles Rennen. Und wenn man merkt, es läuft, dann macht es auch Spaß. Wenn man dann in einer aussichtsreichen Position ist, nimmt man dieseSchmerzen an und kann auch noch ein wenig tiefer gehen.
Die erste Gold-Medaille für Deutschland in Tokio?
Martin Schulz: Ich habe schon Abend zu meinem Trainer gesagt: „Du, ich habe die Chance die erste deutsche Gold-Medaille zu holen“ … und jetzt habe ich das Ding! Gut, es liegt natürlich auch daran, weil wir ja schon sehr früh gestartet sind. Aber es hat mich wirklich motiviert, dieser Gedanke. Und auf der letzten Runde hatte ich es definitiv im Hinterkopf … es hat mich noch einmal beflügelt. In Rio hatte ich ja 2016 das erste deutsche Paralympische Gold im Triathlon gewonnen, ja und hier in Tokio das erste deutsche Gold bei diesen Paralympischen Spielen!
Was bedeutet die Verteidigung?
Martin Schulz: Es war natürlich mein Ziel, erneut ganz oben zu stehen. Doch nach Rio lief es nicht wirklich immer super. Wir haben jedes Jahr eine Weltmeisterschaft und hier war es ja immer nur der 2 Platz. Zwischendurch hatte ich auch schon fast komplett aufgegeben, weil ich mir nicht mehr sicher war, ob ich überhaupt noch mal Gold holen kann. Doch durch die Verlängerung aufgrund des Corona-Virus habe ich mich in den vergangen beiden Jahren voll auf den Trainingsprozess konzentriert … die letzten Monate liefen im Training richtig, richtig gut. Hat geklappt!
Wie geht es jetzt persönlich weiter? Paris als Ziel?
Martin Schulz: Ich wollte es vom Erfolg abhängig machen, aber definitiv aufhören wollte ich nach Tokio auch noch nicht. Wenn ich gesund bleibe, möchte ich noch bis Paris aktiv bleiben. Ich hatte in den vergangenen Jahren von allen Seiten eine ganz tolle Unterstützung, mein Dank gilt auch den Sponsoren, dem Verband oder Verein … eine bessere Unterstützung konnte ich auch nicht haben.
Wenn dies so bleiben sollte, kann ich mir alles vorstellen. Und Paris ist auch schon in 2024. Außerdem wünsche ich mir, dass wir in Paris wieder unbekümmert unseren Sport und die Spiele leben können. Ich würde mich dort über ein größeres Triathlon-Team freuen, vielleicht habe ich mit den Erfolg hier dazu beigetragen.(DBS/TX)
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