Laurent Rossi, Andreas Seidl und Otmar Szafnauer: „Es ist der richtige Weg“.
Die Formel 1 ist zurück aus der Sommerpause und mit Spa-Francorchamps steht ein Klassiker an. Das „Wohnzimmer“ von Rekordweltmeister Michael Schumacher ist zwar mit 7,004 Kilometern ungewöhnlich lang, doch wesentlich problematischer ist die Wetterlage in den Ardennen. Regen fast sicher! Auf der virtuellen PK: Laurent Rossi (Alpine), Andreas Seidl (McLaren) und Otmar Szafnauer (Aston Martin).
Laurent, das letzte Rennen vor der Sommerpause habt Ihr gewonnen. Wie hat dieser Sieg die Dinge im Team verändert?
Laurent Rossi: Es ist eine wichtige Bestätigung für das ganze Team, dass wir auf dem richtigen Weg sind, die richtigen Schritte machen. Seit Anfang des Jahres gab es auch Zweifel … wir haben aus unseren Fehlern gelernt und haben die Chance nicht ungenutzt gelassen. Es ist natürlich auch außerhalb des Teams die passende Bestätigung für eine Reihe von getroffenen Entscheidungen, beginnend mit unseren beiden Piloten. Es gab nicht nur positive Stimmen, als wir beispielsweise Esteban damals gleich für drei Jahre verpflichtet haben. Solch ein Sieg rechtfertigt folglich ein paar Entscheidungen im Nachgang. Es ist schön!
Und der Sieg rechtfertigt das Engagement in der Formel 1!
Laurent Rossi: Absolut. Es ist ein längerfristiges Projekt, es ist definitiv ein Projekt über hunderte von Rennen. Wir stehen noch am Anfang dieses Projekts. Das Jahr ist, ich würde es nicht Übergangsjahr nennen, aber ein Vorbereitungsjahr und solch ein positives Ergebnis gibt wahnsinnig viel Motivation, für die laufende Saison und das ganze Projekt. Natürlich will man wiederholen, was man einmal hatte. Es ist am Ende die Bestätigung dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Und wir wollen es in den kommenden zehn Jahren immer und immer wiederholen!
Otmar, während Alpine mit einem Hochgefühl in die Sommerpause gegangen ist, gab es für Aston Martin die nachträgliche Disqualifikation für Ungarn. Eine bitte Pille sagte Sebastian Vettel. Und Sie?
Otmar Szafnauer: Es ist sehr schwer, so etwas zu überwinden, aber wir müssen es hinter uns lassen. Es ist, wie es nun ist und wir machen definitiv weiter. Wir freuen uns auf die Rennen, die jetzt noch vor uns liegen.
Ihr liegt mittlerweile 29 Punkte hinter Alpine in der Konstrukteurswertung. Wie sehen nun die weiteren Ziele für die restliche Saison aus?
Otmar Szafnauer: Alpine wird seinen Platz im Ranking verteidigen wollen, aber wir werden alles dafür tun, um diesen Platz noch zu bekommen. Es bleibt ein greifbares Ziel. Wir müssen nur hart daran arbeiten, in jedem Rennen. Mit beiden Piloten in die Punkte kommen und unseren Boliden weiter und weiter maximieren. Wir werden auf und neben der Strecke alles für diesen Platz in der WM geben.
Andreas, McLaren steht wie Ferrari bei 163 Punkten. Wie wichtig ist schon das Rennen in Spa-Francorchamps in der WM?
Andreas Seidl: Es ist direkt wichtig. Nach der Pause muss das Team zeigen, dass es bereit ist wieder an den Wochenenden gleich Leistung zu zeigen. Der Schlüssel zum Erfolg ist konsequent Punkte mit beiden Piloten zu holen. Ähnlich wie schon in der ersten Hälfte der Saison. Ich denke, wir haben alles was wir brauchen, um den Kampf mit Ferrari am Leben zu erhalten. Wir haben die Piloten und einen schnellen Boliden. Doch in erster Linie müssen wir uns auf uns konzentrieren, dann haben wir einen wettbewerbsfähigen Boliden für die Piloten!
Passt das Streckenlayout hier in Belgien wirklich zum McLaren?
Andreas Seidl: Schwer zu sagen. Ich denke, auf dem Papier sollte die Strecke gut passen. Dazu kommt, unsere Piloten haben hier immer starke Leistungen gebracht. Aber es ist noch sehr früh am Wochenende und bisher hatten wir einen sehr soliden Start. Wir konnten unsere Programme bis zu dem Zeitpunkt wie gewollt umsetzen, haben einige aerodynamische Konfigurationen ausprobieren können. Die Upgrades haben bisher alle funktioniert. Jetzt müssen wir sehen, was kommt!
Für Daniel Ricciardo wird es Grand Prix 200 an diesem Wochenende werden. Ein sehr exklusiver Club. In der WM steht Lando Norris deutlich vor ihm. Wie hat das Team von ihm bisher profitiert?
Andreas Seidl: Es ist offensichtlich, wenn man 200 Rennen absolviert hat, hat man eine Menge an Erfahrung, aber auch Geschwindigkeit, sonst fährt man nicht so lang in der Formel 1. Ich glaube, Daniel hat sich vom ersten Tag an mit seiner Erfahrung in das Team eingebracht. Seine Erfahrungen aus den vielen Rennen, aber auch aus den unterschiedlichen Teams, in welchen er zuvor war. Er hat eine klare Vorstellung von dem, was er braucht und wie man sich auf ein Rennen vorbereitet. Der Prozess zwischen ihm und unserem Boliden ist aber noch nicht abgeschlossen, es wird noch einiges kommen. Wir sind auf einem guten Weg.
Ich freue mich auf weitere 200 Rennen von Daniel in der Formel 1! (FIA/SW)
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