Jörg Michaelis: „Uns ist es wichtig, eine ganzheitliche Betreuung anzubieten“.
Anfang Mai fiel der Startschuss für die Debütsaison des BMW M2 Cup. Im Rahmen des DTM-Tests auf dem Lausitzring gingen die Teilnehmer der Nachwuchsserie mit ihren BMW M2 CS Racing erstmals auf die Rennstrecke. Cup-Leiter Jörg Michaelis spricht im Interview über die Entwicklung der Serie, die damit verbundenen Chancen sowie die Besonderheiten der Meisterschaft. Richtig los geht es dann am 2. Juli.
Herr Michaelis, Ende 2020 haben Sie in Kooperation mit BMW den BMW M2 Cup als neue Nachwuchsrennserie ins Leben gerufen. Welche Resonanz gab es damals dazu?
Jörg Michaelis: Eine sehr positive. Ein Grund dafür ist natürlich, dass wir mit dem angesetzten Budget eine finanzierbare Plattform für den Nachwuchs geschaffen haben. Darüber hinaus bieten wir unseren Teilnehmern ein echtes Rundum-Sorglos-Paket. Dazu gehören Testtage, Teamkleidung, transparente Arbeit miteinander und die Hospitality samt Verpflegung. Zudem haben wir unsere Speed Academy, die wir seit mittlerweile 16 Jahren führen, auch in diesen Cup integriert. Dazu kommen die automatischen Aufstiegschancen für die Gewinner. Ich wüsste nicht, welche andere Serie das bietet … erst recht nicht im Nachwuchsbereich.
Die Einschreibung, die eigentlich am 15. April enden sollte, wurde verlängert. Inwieweit beeinflusst die Pandemie die Planungen?
Jörg Michaelis: Es läuft sehr gut, wir haben viele Einschreibungen … aus ganz Deutschland, aber auch international. Gleichzeitig führen wir noch viele Gespräche. Vor dem Hintergrund der Pandemie haben natürlich viele Fahrer ihre Fragen. Auch deswegen hatten wir den Stichtag für die Einschreibung noch mal um einen Monat nach hinten geschoben. So konnten die möglichen Teilnehmer beim Test auf dem Lausitzring einen Einblick erhalten und im Nachhinein die Entscheidung treffen. Uns gibt es die Möglichkeit, alle Fragen entsprechend zu klären … immerhin ist die Serie ja auch komplett neu.
Der Cup weist einige Besonderheiten auf, etwa werden die Fahrzeuge vor jedem Wochenende den Piloten zugelost. Wie würden Sie die DNA der Serie beschreiben? Auf welche Werte setzt sie?
Jörg Michaelis: Die Transparenz, Chancengleichheit sowie die Ehrlichkeit sind für uns besonders wichtig. Jeder Teilnehmer soll hier die gleichen Möglichkeiten haben, erfolgreich zu sein. Das beginnt schon allein beim Auslosen der Fahrzeuge an den Wochenenden. Auch die Auswertung der Daten fällt darunter, das heißt jeder darf die Daten des anderen sehen. Uns ist es wirklich wichtig, offen und transparent zu kommunizieren. Auch im Rahmen unserer Speed Academy erhält jeder Fahrer die gleiche Betreuung.
Die Nachwuchsförderung ist damit ein zentrales Element dieser Serie. Worauf dürfen sich die Teilnehmer in dieser Saison freuen?
Jörg Michaelis: Auf sehr viel. Zum einen auf die Angebote der Speed Academy. Mit Axel Funke, unserem Sportwissenschaftler, haben wir ein umfassendes Programm für die Piloten ausgearbeitet. Zusätzlich arbeiten wir mit verschiedenen Partnern zusammen. Wir haben unter anderem eine Kooperation mit der Plattform „atleta“, das heißt die Teilnehmer erhalten Trainings- und Ernährungspläne. Darüber hinaus können sie sowohl mit unserem hauseigenen Simulator trainieren, bekommen aber auch die Originaldaten vom M2 für ihre eigenen Simulatoren. An der Rennstrecke sind unter anderem Physiotherapeuten vor Ort, hinzukommen Ingenieurszeiten für jeden Fahrer, in denen er auch eine technische Schulung erhält. Uns ist es wichtig, eine ganzheitliche Betreuung anzubieten, Ansprechpartner für Fragen zu sein sowie die Piloten vollumfänglich zu unterstützen. Hinzukommen spannende Rennen und prominente Gaststarter, die das Feld aufmischen werden. Wer sich in der Saison gut präsentiert hat, kann sich für weitere Aufgaben, wie ein GT4-Cockpit oder das BMW Junior Team empfehlen.
Die Rennen in der Saison 2021 werden allesamt im Rahmenprogramm der DTM ausgetragen. Welche Synergien erhoffen Sie sich dadurch? Wie können Ihre Partner von der internationalen Plattform profitieren.
Jörg Michaelis: Zum einen ist es natürlich eine super Basis, um sich mit den GT3- und GT4-Engagements auszutauschen. BMW ist da äußerst umfangreich vertreten. Gemeinsam an der Rennstrecke vor Ort zu sein, beflügelt Zusammenarbeit. Unter anderem werden wir Timo Glock sowohl in den Cup als auch unsere Academy einbinden. Genauso profitieren wir natürlich von der Bekanntheit der DTM und sehen viele Schnittstellen mit den Plänen der ITR, was beispielsweise allein schon die Nachhaltigkeit und die Zukunft des Motorsports angeht. Dort gibt es allerhand Potenzial, mit dem wir uns natürlich auch auseinandersetzen. (SW)
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