Jens Feucht: „Keiner ist so eine Kurve bisher in einem GT3 gefahren“.
Vor dem zweiten Wochenende der DTM 2021, vom 23. bis 25. Juli auf dem DEKRA Lausitzring, gibt es reichlich Gesprächsstoff: Endlich kehren die DTM-Fans auf die Tribünen zurück, zudem werden die DTM-Rennwagen erstmals mit Vollgas durch den überhöhten Turn 1 des Lausitzer Triovals donnern. Vor dem Wochenende hat die DTM eine Runde mit Jens Feucht, Teamchef bei T3 Motorsport, organisierte.
Herr Feucht, die FIA hat die erste Kurve des DEKRA Lausitzring abgenommen, damit wird die DTM erstmals eine Ovalkurve im Programm haben. Wie finden Sie es, dass es erstmals eine überhöhte Kurve gibt?
Jens Feucht: Also ich finde es toll. Es wird auch eine sehr spannende Sache für die Zuschauer und Fans sein. Gerade bei unserem Heimrennen, wenn erstmals wieder Zuschauer dabei sein dürfen.
Spannend daran ist, es wird für alle die gleiche Herausforderung sein. Keiner ist so eine Kurve bisher in einem GT3 gefahren, soweit ich weiß. Von daher braucht man viel Mut und muss sich am Anfang langsam ran tasten. Damit es nicht gleich bei den Trainings schon Berührungen gibt.
T3 Motorsport ist neu in der DTM und der Auftakt in Monza verlief schon sehr gut. Hattet Ihr mit solch einem Einstand gerechnet?
Jens Feucht: Direkt erwartet natürlich nicht, erhofft schon ein bisschen. Ich nenne die DTM auch gerne die Königsklasse des Tourenwagensports, alles auf höchstem Niveau, von daher dachte ich, wir bräuchten deutlich mehr Zeit, es hat jedoch beim Auftakt wirklich sehr gut geklappt. Ich hoffe, auf dem Lausitzring können wir an die Leistung anknüpfen und generell müssen wir sehen, ob wir die Leistung auch künftig in der Form halten können.
Die DTM ist die schönste Serie in der wir bisher gefahren sind. Es ist das größte im Tourenwagensport und von daher sind wir glücklich dabei sein zu können … Ziel ist, noch sehr lange dabei zu bleiben.
Mit Esmee Hawkey habt Ihr die zweite Frau im Feld, in Monza wusste die junge Britin durchaus zu überzeugen. Was macht sie aus?
Jens Feucht: Ich war sehr überrascht über ihre Leistungen. Sie ist zuvor im Carrera Cup UK gefahren … sie kann äußerst detaillierte Angaben zum Wagen machen, sie arbeitet intensiv und sehr tiefgründig mit unseren Ingenieuren. Heißt: Sie hat schon jetzt ein sehr großes Wissen. Das war für uns alle im Team sehr beeindruckend. Ich bin mir ganz sicher, es wird in den kommenden Rennen bestimmt Schritt für Schritt weiter nach vorne gehen …
Das Ziel unseres Teams, das bekanntlich erst im November 2018 gegründet wurde, ist allein die Förderung von jungen Talenten im Motorsport. Daher arbeiten auch alle ehrenamtlich, die Einnahmen werden direkt und ohne Umwege in die Unterstützung der Piloten komplett reinvestiert.
Es gab Bestrebungen, am Lausitzring einen dritten Lamborghini an den Start zu bringen. Jetzt ist es nicht dazu gekommen. Warum?
Jens Feucht: Wir haben tatsächlich vor einiger Zeit mit diesem Gedanken gespielt, gerade auch für das Heimrennen. Wir haben dann jedoch mit dem Management der anderen Piloten gesprochen und uns dann dazu entschieden, diesen Gaststart doch zu verschieben. Wir wollen uns auf unsere zwei Wagen konzentrieren und uns nicht verzetteln, damit wir an die Leistung von Monza anknüpfen können. Aber wir haben bei der DTM bereits nach weiteren Gaststarts für zwei Piloten angefragt, wenn dies bestätigt wird, planen wir mit zwei Gaststarts. Wahrscheinlich für den Red Bull Ring und für den Hockenheimring. (SW)
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