Sheldon van der Linde, Maro Engel und René Rast: „Ich lebe in einer Traumwelt“.
Selbst die 25 Kilogramm Erfolgsgewichte vom siegreichen Vortag konnten Sheldon van der Linde am DEKRA Lausitzring Turn 1 powered by Autohero nicht stoppen. Der Südafrikaner vom Team Schubert Motorsport übernahm mit seinen zwei Siegen auch die Führung im Gesamtklassement der DTM-Saison 2022. Auf den Plätzen: Maro Engel im Mercedes-AMG (GruppeM) sowie René Rast im Audi R8 (ABT).
Sheldon, was für ein Wochenende für Dich. Zwei siegreiche Rennen an einem Wochenende sind doch eher recht selten in der DTM. Du führst nun auch im Gesamtklassement. Hast Du schon alles realisiert?
Sheldon van der Linde: Nein, nicht wirklich! Bereits seit Freitag lebe ich in meiner ganz eigenen Traumwelt, als ich gemerkt habe, wie gut der BMW hier ist. Und mein Team hat das gesamte Wochenende über einen super Job gemacht. Aber wirklich alles realisiert, habe ich noch nicht. Vielleicht wenn ich eine Nacht drüber geschlafen habe? Aber aktuell gilt mein Dank vor allem dem Team, die Pitstops waren klasse und ich denke, dies war der Schlüssel zum Erfolg.
Kannst Du uns ein wenig zum Rennen sagen?
Sheldon van der Linde: Der Start von der Pole verlief sehr gut und dann weiß ich nicht genau, was hinter mir passiert ist … ich sah einen Lamborghini quer durch das Feld schießen und dann sah ich nicht mehr sehr viel. Natürlich hat es mir geholfen, doch schon nach wenigen Runden habe ich gesehen, dass Maro Runde um Runde immer mehr Zeit auf mich aufholte. Ich wusste, ein Fehler würde mich den Sieg hier kosten. Also habe ich versucht, meinen Rennen ohne Fehler zu bestreiten.
Und wie war es mit dem Zusatzgewicht zu fahren?
Sheldon van der Linde: Es war wirklich nicht einfach, vor allem nach dem Pitstop. Wir mussten früh stoppen, von daher musste ich über einen langen Zeitraum meine Reifen managen und gleichzeitig die Lücke zu Maro aufrecht erhalten. Das war nicht ganz so einfach, vor allem in den letzten Runden.
Maro, Dein erstes Podium seit Deinem Comeback in der DTM. Am Start war es haarig und am Ende eng. Wie siehst Du dies?
Maro Engel: Ich wäre auch lieber die Linie vom Samstag gefahren … mit René am Anfang direkt Seite an Seite durch die Kurven zu fahren war richtig aufregend, ich habe versucht Platz zu lassen … dann bekam ich einen Schieber ins Heck, musste kurz über den Rasen. Als sich alles beruhigt hatte, habe ich versucht, zu Sheldon zu kommen und Druck aufzubauen. Aber für Sheldon hat es heute nicht gereicht. Mein Glückwunsch, er ist ein tolles Rennen gefahren. Ich bin zufrieden mit P2.
René, auch Dein erstes Podium seit Deinem Comeback. Nach Portugal gab es Kritik über Deine Performance. Mit P3 hast Du die richtige Antwort gegeben. Wie siehst Du dies und wie war denn Dein Rennen?
René Rast: Portugal war nicht wirklich unsere beste Performance. Es fehlte etwas die Leistung und am Ende auch die Punkte. Hier lief es deutlich besser für uns, ein paar Punkte am Samstag und noch mehr Punkte am Sonntag. Natürlich bin ich sehr glücklich über das Podium und die Punkte, doch regelrecht stolz bin ich, was mein Team über Nacht geleistet hat. Ich habe mehr gejammert als wirklich zu fahren und die Jungs haben den Wagen einmal komplett umgebaut. Das war ein guter Schritt in die richtige Richtung, heute bin ich zufrieden. (DTM/SW)