Andrew Green, Laurent Mekies und Dave Robson: „Es ist früh in der Saison“.
Die Formel 1 ist nach der guten Premiere in Miami an diesem Wochenende zurück in Europa. Nach diesem Sonntag sollten alle Teams wissen, wo sie so stehen. Denn der Circuit de Barcelona-Catalunya ist die perfekte Strecke zum Testen, da der Kurs viele Kurvenarten und Geschwindigkeiten besitzt. In der virtuellen PK dabei: Andrew Green (Aston Martin), Laurent Mekies (Ferrari) und Dave Robson (Williams).
Andrew, Aston Martin hat ein enormes Update nach Barcelona gebracht. Wie funktioniert das Update bisher?
Andrew Green: Das haben wir. Wir haben erst ein paar Teststunden absolviert, wir müssen noch eine Menge lernen.
Was waren die Schwächen des alten Boliden? Und können die Updates diese Schwächen denn wirklich beheben?
Andrew Green: Die Schwächen waren ziemlich offensichtlich, noch bevor wir den Wagen gestartet hatten. Nach dem Start und während des Rennens kamen weitere Probleme hinzu, die auf der Strecke auftraten. Wir haben in der uns zur Verfügung stehenden Zeit so viel wie möglich versucht, um sie zu beheben, aber wir waren in einer Sackgasse. Ich denke, dass unsere Setup-Optionen sehr begrenzt waren. Wir hoffen, dass diese Änderung uns mehr Freiheit gibt.
Und was sagen Ihre Piloten?
Andrew Green: Sie wissen es noch nicht; sie lernen noch. Wir wissen immer noch nicht, was das Potenzial ist. Was wir aber wissen ist, dass es uns viel mehr Optionen für die Abstimmung nun anbietet.
Dave, wie war es mit Nyck de Vries?
Dave Robson: Er kam sehr gut zu recht. Seine Programme waren die technischen Programme, die Alex auch gefahren wäre, wenn er im Wagen gewesen wäre. Er hat es sehr gut ausgeführt. So wie wir die Tests aufgebaut haben, war sein Wagen die Basis für die neuen Komponenten, die im Wagen von Nicholas drin steckten. Er hat genau das getan, was wir von ihm erwartet haben.
Weitere Planungen mit ihm?
Dave Robson: Nein, im Moment nicht. Das war also seine Chance im FP1. Eine der zwei P1-Sitzungen, die wir laut Reglement an einen jungen Fahrer abgeben sollen. Das war seine einzige Chance.
Wie steht es aktuell um den FW44?
Dave Robson: Eine gute Frage. Ich meine, es ist ein wenig variabel, je nachdem, auf welcher Strecke wir sind … wir versuchen immer noch gewisse Punkte für uns zu verstehen, also wie sich unsere Entscheidungen auswirken. Deshalb gibt es noch viel Spielraum, um es relativ leicht zu verbessern.
Laurent, nicht nur Aston Martin hat Updates gebracht, auch Ferrari hat neue Teile dabei. Zufrieden damit?
Laurent Mekies: Auch für uns ist es noch zu früh … wir haben seit einigen Rennen auf dieses erste Paket gehofft. Wir nehmen uns also Zeit, es zu erkunden, auch um sicherzustellen, dass wir den Wagen richtig abstimmen können. Darauf haben wir uns also ein wenig konzentriert. Die ersten Anzeichen sprechen dafür, dass wir an diesem Wochenende mit beiden Wagen antreten werden. Aber wir müssen dieses Paket erst richtig gut verstehen.
Carlos Sainz hat nach fünf Rennen gerade einmal nur die Hälfte der Punkte von Charles Leclerc. Was ist los?
Laurent Mekies: Er hat eine recht anständige Anzahl an Podestplätzen, drei in fünf Rennen. Man kann sagen, dass der Wagen mit einer Charakteristik geboren wurde, die ihm etwas weniger liegt. Das geht aus seinen Kommentaren hervor, aus seinem Feedback und aus den Daten, die wir sehen. Wir arbeiten also mit ihm zusammen, um den Wagen zu optimieren und zu entwickeln, dass es ihm in bestimmten Phasen der Kurve das nötige Vertrauen gibt. Wir denken also, dass diese beiden Aspekte eine große Rolle spielen: Wir geben ihm die Zeit, die Charakteristik kennenzulernen, und wir versuchen, dass er sich damit wohler fühlt.
Sind Sie bei Ferrari bereits an dem Punkt, wo man im Rennen Entscheidungen für einen der Piloten trifft?
Laurent Mekies: Nein, ich denke, dafür ist es noch sehr, sehr früh in der Saison. Ich denke, wenn man sich das letzte Jahr ansieht, die Punktedifferenz zu Beginn der Saison, hätte man die gleiche Idee haben können. Doch am Ende ändern sich die Dinge, wie wir gesehen haben. (FIA/SW)
Foto: Andrew Green, Dave Robson und Laurent Mekies Copyright FIA