Gergana „Geri“ Georgieva: „Als Team müssen wir schauen, was so möglich ist“.
Durch ein deutliches 93:66 über Alba Berlin sind die Falcons Bad Homburg neuer Meister der 2. Basketball-Bundesliga. Doch ob die Frauen aus Hessen kommende Saison in der obersten Spielklasse spielen, ist finanziell noch nicht geklärt. Gergana „Geri“ Georgieva bringt es jedoch pragmatisch auf den Punkt: „Sportlich muss man doch festhalten, schlimmeres als wieder abzusteigen kann am Ende nicht passieren“.
Glückwunsch zur Meisterschaft in der 2. Liga. Kannst Du es mittlerweile schon greifen, was Du mit der Mannschaft erreicht hast?
„Geri“ Georgieva: Vielen Dank! Nein eigentlich noch nicht. Ich kann ehrlich gesagt noch immer nicht wirklich fassen, was wir erreicht haben. Ich werde bestimmt auch noch ein wenig brauchen, bis ich alles fassen kann. Natürlich hat man es realisiert und wir haben als Mannschaft auch schon gefeiert, aber erst langsam kommt hoch, was wir im Endeffekt für eine Leistung vollbracht haben.
Mit 8:1 habt Ihr einen sehr guten Start in die entscheidende Partie gehabt. War dies auch der Schlüssel zum Erfolg?
„Geri“ Georgieva: Wir wollten körperlich und aggressiv in das Spiel gehen, hatten dies auch von Alba erwartet. Ich war wirklich überrascht, dass Berlin nicht mithalten konnte. Ich habe gedacht, es wird ein sehr körperliches Spiel.
Ihr habt von der ersten bis zur letzten Minute immer geführt und habt Berlin zu keinem Zeitpunkt zurück ins Spiel gelassen. Wann habt Ihr realisiert, dass das mit der Meisterschaft denn wirklich klappen kann?
„Geri“ Georgieva: Wir waren das ganze Spiel über sehr fokussiert, haben uns auch immer wieder untereinander gepusht. Wir hatten jedoch nicht wirklich realisiert, dass wir Meister werden, obwohl wir immer in Front lagen. Selbst im letzten Viertel waren wir immer noch top motiviert und wollten es unbedingt, haben weiter Gas gegeben, obwohl unser Vorsprung schon richtig deutlich war. Ich würde sagen, zwei oder drei Minuten vor Schluss fingen wir an daran zu glauben. Da haben wir einmal richtig durchgepustet, dann ging auch der Herzschlag hoch und es hat alles angefangen zu pochen … man dachte einfach nur es ist wirklich wahr!
Du machst im Schnitt 11,1 Punkte und holst 6,9 Rebounds. Wie zufrieden bist Du persönlich mit Deiner Saison?
„Geri“ Georgieva: Durch die Verletzung konnte ich am Anfang nicht mit dem Team trainieren und es war auch nicht klar, ob ich es bis zu den Playoffs schaffen werde. Die Playoffs würden hart werden und wir waren uns nicht sicher, ob mein Knie der Belastung standhält. Mich hat das extra motiviert, ich habe richtig Gas gegeben und das Knie hat gehalten. Ich bin zwar noch in der Reha … aber unser Team hat super Charaktere und Persönlichkeiten, auch sportlich ist es sehr gut, und daher wollte ich unbedingt dabei sein. Das hat mich alles so richtig motiviert.
Ich bin stolz und froh, dass ich es geschafft habe. Nicht jeder hatte daran geglaubt, dass ich zurückkomme. Es war wirklich alles kaputt … Kreuzband, Meniskus und, und, und … selbst die Physiotherapeuten haben nicht daran geglaubt, dass ich auf dem Niveau wieder Basketball spielen kann. Aber ich habe es geschafft und war in den Playoffs dabei … mehr zählt nicht. Ich bin einfach stolz!
Wie sehen die Ziele für die nächste Saison aus?
„Geri“ Georgieva: Als Mannschaft müssen wir schauen, was so möglich ist. Ziel ist schon der Aufstieg, aber das hängt von vielen Faktoren ab. Das wird sich innerhalb der nächsten vier Wochen entscheiden, es ist etwas abhängig was die Sponsoren sagen. Wenn es möglich ist, wird der Verein alles daran setzten, dass wir es auch realisieren. Es wäre für etliche Spielerinnen in unserer Gruppe gut, da sie sich in der 1. Liga besser entwickeln könnten. Und sportlich muss man festhalten, schlimmeres als wieder abzusteigen kann am Ende nicht passieren.
Meine persönliche Planung ist auch noch nicht ganz klar, da ich leider immer noch nicht weiß, ob ich auf dem Niveau noch eine Rolle spielen kann. Ich muss schauen, was meine Beine sagen. Basketball ist ein körperlich sehr intensiver Sport. Ich muss aufpassen, dass ich mir, für eine Saison auf dem Niveau, gesundheitliche Probleme schaffe, die mich dann mit 50 Jahren zum Krüppel machen. Ich werde nicht ganz aufhören Basketball zu spielen, ich muss schauen wo. (LB)
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