Mattia Binotto, Mario Isola, Andreas Seidl: „Wir wollen das Event durchführen“.
Am vergangen Wochenende ist die Formel 1 erfolgreich in die neue Saison und in eine neue Ära gestartet. An diesem Wochenende geht es bereits in Saudi-Arabien weiter. Doch die Routine wurde am Freitag massiv gestört. In unmittelbarer Nähe zu der Strecke kam es zu einer Explosion durch eine Bombe. In der virtuellen PK dazu: Mario Binotto (Ferrari), Andreas Seidl (McLaren) und Mario Isola (Pirelli).
Wir müssen erst einmal über den terroristischen Angriff sprechen. Die Teams haben sehr lange gesprochen. Wie waren die Reaktionen?
Mattia Binotto: Es war eine lange Nacht, aber wir sollten uns generell nur auf die Fakten konzentrieren. Solch ein Anschlag passiert in dieser Region nicht zum ersten Mal und der Anschlag war nicht auf der Strecke. Unsere Sicherheit wurde uns in den vielen Gesprächen vermittelt, von daher war die Frage: Was können wir als Formel 1 jetzt und in der Zukunft machen?
Andreas Seidl: Natürlich war es eine alarmierende Nachricht und von daher war es auch ganz wichtig, dass sich die Piloten, die ganzen Teams, die Formel 1 und dann auch die Organisation offen und lange austauscht. Nach Abwägung aller Fakten ist es aus unserer Sicht richtig dieses Event vorerst durchzuführen.
Mario Isola: Wir sind in jeder Saison viel in der Welt unterwegs, nicht immer nur in unproblematischen Regionen. Deswegen geht es um die Sicherheit der Teams und an der Strecke. Wir wurden direkt darüber informiert, wie wir als Formel 1 geschützt werden und wir stehen weiterhin in ständigem Austausch … aber wie ich ja schon sagte: Nicht nur hier geht es um unsere Sicherheit, es geht immer und überall um unsere Sicherheit bei den Rennen.
Mattia, kommen wir zum sportlichen Teil. Wie wichtig war das Ergebnis vom vergangenen Wochenende für Ferrari?
Mattia Binotto: Es war natürlich ein tolles Resultat für uns. Wir waren alle dankbar und absolut glücklich. Als ich mit der Trophäe zurück nach Maranello geflogen bin … ich war überglücklich, glücklich das gesamte Team in der Fabrik zu sehen. Als ich dort angekommen bin, konnte ich die frische Motivation sehen, was auch wichtig für die weitere Zukunft ist. Gefühlt wollten wirklich alle vor Ort in der Fabrik ein Foto mit dieser Trophäe machen. Was toll ist, vor allem nach den vergangenen Jahren. Sie haben immer hart gearbeitet, doch die Enttäuschungen haben überwogen. Und sie haben weiter hart gearbeitet. Daher freut es mich umso mehr, dass der Einsatz der letzten Jahre nun so belohnt wurde.
Welche Erwartungen haben Sie nun für Saudi-Arabien?
Mattia Binotto: Es sieht so aus, als ob wir wieder bei der Pace dabei sind. Aber wir haben noch viel Arbeit vor uns. Natürlich hoffe ich auf ein gutes Ergebnis mit beiden Wagen. Aber erst kommt die Arbeit!
Andreas, für McLaren war der Auftakt in die neue Saison dann nicht ganz so gelungen. War es nach 2021 ein Schock?
Andreas Seidl: Ein regelrechter Schock war es nicht. Es war eher schmerzhaft und enttäuschend. Dafür gibt es aber verschiedene Gründe … es ist zugleich auch eine herausfordernde Situation für uns. Und wir können zeigen, dass das, was wir uns in den vergangenen Jahren an Strukturen aufgebaut haben, uns bei der Rückkehr am Ende wirklich helfen wird. Wir arbeiten Tag und Nacht daran, das ganze Team, dass wir uns verbessern. Einen Schritt in die richtige Richtung konnte man schon sehen. Aber es ist noch ein sehr langer Weg, mit einem sehr großen Lernprozess. Ich habe absolut gar keine Bedenken, dass wir wieder zurückkommen werden.
Bei so viel Einsatz, gibt es einen Zielkorridor für die Rückkehr?
Andreas Seidl: So etwas sollte man in der Formel 1 nie machen! Wir arbeiten Tag und Nacht hart und es gibt an den neuen Wagen samt größerer Reifen noch viel zu lernen und zu verstehen. Aber wie schon gesagt, ich bin guter Dinge!
Mario, wie zufrieden ist man mit den Reifen?
Mario Isola: Sehr zufrieden nach zwei Testeinheiten und einem Rennwochenende. Doch durch die neuen Regeln und vor allem die komplett neuen Boliden müssen auch wir noch sehr viel lernen und verstehen. Aber wenn wir uns das erste Rennen anschauen, dann haben sich viele von den erhofften Punkten bewahrheitet. Und bei jeder Ausfahrt lernen wir mehr über das Zusammenspiel der Boliden und der Reifen, was auf der einen Seite gut für die Reifen in dieser Saison ist und auf der anderen Seite für die Reifen der Saison 2023.
Wie ist das Feedback der Piloten zu diesen größeren Reifen?
Mario Isola: Sie scheinen sehr zufrieden, weil sie mit den Reifen nun deutlich mehr pushen können. Das war eine der Forderungen, aber die Reifen geben auch mehr Möglichkeiten für unterschiedliche Strategien in den Rennen. Wie bereits erklärt, wir müssen alle noch viel über die Reifen erfahren. Mehr oder weniger ist alles neu in diesen Saison, ohne Erkenntnisse. (FIA/SW)
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